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Jagd auf Jesse James

Jagd auf Jesse James

Titel: Jagd auf Jesse James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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Marshals. Sternträger schätzten es nicht sonderlich, wenn man ihnen ins Handwerk pfuschte.
    Von Lassiter gefolgt, bahnte sich der Sternträger eine Gasse durch die herumstehenden Männer. Hin und wieder nickte ihm jemand höflich zu.
    Pratt reagierte nicht. Er war voll auf den Gambler mit der Zigarre im Mund fixiert. Die Sache mit dem toten Mädchen hatte ihn tief getroffen.
    Lassiter blieb im Hintergrund, als Pratt an den Spieltisch trat. Vorsichtshalber löste er die Schlaufe an seinem Holster. Es konnte nicht schaden, den Remington bereit zu halten.
    »Joe Bashan?«, sagte der Marshal.
    Der Angesprochene hielt mit dem Mischen inne. Er krauste seine Stirn und balancierte die Zigarre vom rechten Mundwinkel in den linken.
    »Ja, so heiße ich«, sagte er lässig. »Was wollen Sie, Pratt?«
    Der Marshal stemmte die Hände in die Taille. »Für Sie sind Grüße angekommen«, versetzte er nahezu ausdruckslos. »Sie liegen in meinem Office bereit.«
    Bashans Mitspieler drehten die Köpfe und starrten den Sternträger verwundert an.
    »Grüße?« Bashan grinste schief. »Was sind das für gottverdammte Grüße?«
    »Grüße von einer netten, kleinen Lady«, raunte Pratt. »Der Absender lautet: Laura Lovitt.«
    Lassiter sah das kurze Aufblitzen in Bashans Augen. Achtung , dachte er, gleich brennt die Luft.
    » Laura Lovitt – nie gehört, den Namen.« Der Spieler fuhr scheinbar teilnahmslos mit dem Mischen fort.
    »Es gibt da einige Dinge, die geklärt werden müssen«, fuhr Pratt fort. »Genau das werden wir jetzt tun, und zwar in meinem Office. Kommen Sie, Mister!«
    Bashan lachte heiser. »Heißt das, ich bin festgenommen?«
    Pratt blieb die Ruhe in Person. »Das werde ich nach der Befragung entscheiden.«
    »Haben Sie das gehört, Gents?« Bashan warf einen spöttischen Blick in die Runde. »Der Marshal will mich unter seine Fittiche nehmen. Und das gerade jetzt, wo ich eine gottverdammte Glückssträhne habe! By gosh , ich wäre verrückt, wenn ich jetzt aussteigen würde.«
    Die beiden Männer am Tisch senkten den Kopf.
    »Machen Sie keinen Ärger, Bashan!« Pratt legte warnend eine Hand aufs Holster. »Sie stehen jetzt auf und begleiten mich ins Office.«
    Bashan blieb halsstarrig. »Was ist, wenn ich mich weigere?«
    »In diesem Fall wäre ich gezwungen, Sie mit Gewalt aus dem Saloon zu schaffen.«
    »He, Mister«, warf Lassiter ein. »Sind Sie gar nicht neugierig, was Laura Lovitt Ihnen mitzuteilen hat?«
    Bashan hob den Kopf. Über Pratts Schulter hinweg starrte er auf den Mann von der Brigade Sieben. Für den Bruchteil einer Sekunde funkelte es in seinen Augen gefährlich auf.
    Er hat mich erkannt , dachte Lassiter.
    »Also los -« Pratt griff zu seiner Waffe.
    Bashan hielt plötzlich einen Colt in der Hand und schoss. Mit der anderen Hand warf er den Tisch um. Lassiter, der auch nach der Waffe gegriffen hatte, wurde zurückgeschleudert und prallte gegen den Pfeiler. Pratt sank blutend zu Boden. Bashans Mitspieler kippten von Stühlen. Einer riss Lassiter an den Hosen und brachte ihn aus dem Gleichgewicht.
    In schneller Folge fielen zwei weitere Schüsse.
    Die Petroleumlampe am Querbalken zerplatzte in tausend Stücke. Brennendes Öl spritzte auf die Umstehenden. Von überall klangen Schreckensrufe. Der Mann, der Klavier gespielt hatte, wälzte sich brennend auf dem Podium.
    »FEUER!«
    Panik brach aus. Die Beteiligten versuchten, auf schnellstem Wege aus dem Saloon zu kommen. Schon griff das Feuer auf die Stützpfeiler und die Holzmöbel über. Im nächsten Moment leckten die gierigen Flammenzungen an den Wänden empor. Zuerst brannten die gerahmten Ölgemälde, dann züngelten die Flammen gegen das Dachgebälk. Beißender Rauch breitete sich aus. Die Luft zum Atmen wurde immer knapper.
    Lassiter beugte sich über Pratt. Der Marshal presste eine Hand auf seine rechte Hemdbrust. Blut sickerte darunter hervor. Pratts Gesicht war leichenblass.
    »Schnappen Sie den Kerl, Lassiter!«, keuchte er. »Lassen Sie ihn nicht entwischen!«
    Lassiter wirbelte herum. Eine heiße Rauchwolke schlug ihm ins Gesicht. In dem Gewimmel der vielen Menschenleiber war kaum etwas zu erkennen. Eine Partei drängte sich zur Hintertür, die anderen wollten in Richtung Straße fliehen. Manche wurden zu Boden gerissen, und man trampelte blindlings auf ihnen herum. Die Hitze im Saloon war unerträglich.
    Mit Hilfe seiner Ellbogen kämpfte sich Lassiter zur Vordertür durch. Sein Hut fing Feuer, er riss ihn vom Kopf schleuderte ihn weit

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