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Jagd auf Mrs. Pollifax

Jagd auf Mrs. Pollifax

Titel: Jagd auf Mrs. Pollifax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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Clayborne-Osborne International?«
»Nein, nein, ein ganz anderer - etwas wie Mining Company von Ubangiba, aber der dazugehörende Name fällt mir jetzt nicht ein.«
Aha! dachte Carstairs und klopfte noch einmal auf den Busch. »Mit Leclerc und Romanowitsch als Gesellschafter, natürlich.«
»Ihre Namen wurden zumindest erwähnt.«
Das wird immer besser, triumphierte Carstairs, die Sache bekommt ein Gesicht. »Vielen Dank, Mr. Desforges ...« Und, als fiele ihm das eben ein, fügte er hinzu: »Oh - eine Frage noch, wenn ich sie stellen darf, ohne Ihre Schweigepflicht gegenüber Ihrem Kunden zu gefährden. Ist die Beteiligung an einer Abbaukonzession in den Augen eines Geschäftsmanns gewinnbringend?«
»Hm«, brummte Desforges nachdenklich. »Natürlich wären Erdöl oder Erdgas viel profitabler, aber ich nehme an, jegliche Art von Energie in dieser Region ... Mit billigen Arbeitskräften, und sie müßten sehr billig sein - ein wenig Leopoldisch natürlich —, ja, mit niedrigen Arbeitskosten dürfte es Gewinn bringen.«
Carstairs war aufgeregt. Bidwell mochte zwar nicht auf Öl gestoßen sein, hatte aber trotzdem einen Treffer gelandet. »Vielen Dank, Mr. Desforges«, verabschiedete er sich. Energie! Er rief die Afrika-Abteilung an. Zeit, herauszufinden, was Bidwell mit Ubangiba vorgehabt hatte. »Pete? Hier Carstairs. Ich würde gern wissen, was Ihre Geologen über die verschiedenen Schichten - ich glaube, man nennt es metamorphe und sedimentäre Gesteinsformationen - über Ubangiba herausfinden können, nämlich welche Mineralien dort möglicherweise abgebaut werden können. Keine bekannten, verstehen Sie? Sondern potentielle.«
»Was meinen Sie mit ›keine bekannten‹?!« fragte Pete.
»Genau das, was es heiß t. Nach den üblichen Beschreibungen des Landes gibt es dort überhaupt keine Mineralien. Andererseits scheint jemand etwas entdeckt zu haben, was er für wert hielt, sich die exklusiven Abbaurechte zu sichern. Und so wie ich es verstehe, handelt es sich dabei weder um Erdöl noch um Erdgas.«
»Hm, Zink, Baryt, Gold, Wolfram ...«, murmelte Pete.
Carstairs schüttelte den Kopf. »Es wurde als energieerzeugend erwähnt. Aber wie gesagt, Öl ist es nicht!«
»Dazu werden wir ein paar Tage brauchen«, entgegnete Pete. »Wir werden neu anfangen und uns etwas eingehender damit befassen müssen.«
»Das habe ich nicht anders erwartet«, versicherte ihm Carstairs. »Aber klemmen Sie sich dahinter! Ich brauche so schnell wie möglich Bescheid. Und danke.«
Er blickte auf, als Bishop in sein Büro kam. »Ich bin zurück«, meldete der Assistent düster. »In New York regnet es, und mein Ausflug war eine totale Pleite, nicht wahr?«
»Keineswegs«, beruhigte ihn Carstairs. Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Der Nachmittag ist schon fast vorbei. Sie hatten sicher noch keine Zeit, sich mit Mrs. Pollifax in Verbindung zu setzen, oder?«
»Keine Verschnaufpause«, klagte Bishop. »Ich werde es gleich versuchen, aber Willie ist nachmittags selten in seinem Büro. Doch zumindest hat er einen Anrufbeantworter. Ich werde also von jetzt an ständig Nachrichten hinterlassen. Irgendwann wird er dann schon zurückrufen.«
»Ja, tun Sie das.« Carstairs wandte sich der Arbeit auf seinem Schreibtisch zu. »Wichtig ist, daß sie in Sicherheit ist. Trotzdem würde es mich sehr interessieren, wozu sie hier in den Vereinigten Staaten ein sicheres Versteck brauchte, noch dazu, wenn sie momentan nicht an einem Auftrag von uns arbeitet. Also, versuchen Sie es immer wieder!«

 

11
    Kadi hatte soviel Spaß wie selten zuvor. Schließlich war sie bisher nie auseinandergesägt worden. Und während sie sich auf die Anweisungen des Professors konzentrierte und auf die Schlüsselworte für ihren Einsatz wartete, die sie warnten, daß Tatjana und sie sogleich schwindelerregend in einem weiten Kreis gedreht werden würden, vergaß sie völlig die zwei Tage in der Rumpelkammer, Chigi-Schrotverwertung und ihre Sorge um Sammy. Sie war in eine Welt der Magie und der Illusion versetzt worden, und da sie durch die vielen tragischen Geschehnisse in ihrem Leben viel zu schnell erwachsen geworden war, durfte sie nun wieder ein spielendes Kind sein. Erstaunlich, wie beruhigend und befreiend das war!
    Gegen vierzehn Uhr versicherte ihr der Professor, daß sie mit dem Timing in ihrer Rolle nun gut zurechtkam und sie sich jetzt, falls sie Lust hatte, in ihrer neuen Umgebung umsehen dürfe. Bevor sie sich daran machte, kramte er rasch noch in einem

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