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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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wurde die Tomcat plötzlich unstabil. Der Pilot kämpfte mit den Hebeln, setzte die Maschine hart auf und blieb an Landefangseil zwei hängen. Das rechte Fahrwerk knickte ab, und der dreißig Millionen teure Jäger rutschte seitwärts in ein Notauffangnetz. Hundert Männer mit Löschgerät jagten aus allen Richtungen auf ihn zu.
    Die Nothydraulik öffnete das Kabinendach. Jackson schnallte sich ab und schaute nach seinem Freund.
    Chris lebte noch. Ein Liter Blut schien die Brust seiner Kombination durchtränkt zu haben, und als der erste Sanitäter Chris den Helm abnahm, sah Jackson, dass er noch immer aus einer Kopfwunde blutete. Der zweite Sanitäter stieß Jackson weg und legte dem Verwundeten einen Halskragen an. Christiansen wurde behutsam angehoben und auf eine Bahre gelegt, deren Träger davonhasteten. Jackson zögerte kurz, ehe er ihnen folgte.
     
    Marinelazarett Norfolk
    Captain Randall Tait vom Sanitätskorps der Marine, neuer Chefarzt des medizinischen Zentrums der Navy in Bethesda, war nach Norfolk geflogen worden, um sich mit den Russen zu treffen. Tait sah jünger aus als fünfundvierzig, denn sein volles schwarzes Haar zeigte noch keine Spur von Grau.
    »Guten Morgen, meine Herren. Ich bin Dr. Tait.« Man gab sich die Hände, und der Lieutenant, der sie hergeleitet hatte, ging zurück zum Aufzug.
    »Dr. Iwanow«, stellte sich der Kleinere vor. »Ich bin der Botschaftsarzt.«
    »Hauptmann Smirnow.« Tait wusste, dass er der stellvertretende Marineattache war, ein Geheimdienstoffizier. Auf dem Hubschrauberflug hierher war Tait von einem Geheimdienstoffizier aus dem Pentagon aufgeklärt worden, der nun in der Kantine Kaffee trank.
    »Wassilij Petschkin. Ich bin zweiter Sekretär bei der Botschaft.« Dies war ein hoher KGB-Offizier, ein »legaler« Spion mit diplomatischer Immunität. »Können wir unseren Mann sehen?«
    »Aber sicher. Würden Sie mir bitte folgen?« Tait führte sie durch einen Korridor. Er war nun schon seit zwanzig Stunden auf den Beinen.
    Die Intensivstation nahm das ganze Geschoss ein, denn das Lazarett war für Kriegsverhältnisse geplant worden. In Zimmer vier lag ein fast völlig vermummter Mann. Sein Gesicht bedeckte eine Sauerstoffmaske und zu sehen war nur ein weizenblonder Wuschelkopf. Der Rest seines Körpers war dick verbunden. Er hing an einem Tropf. Am Fußende des Bettes stand eine Schwester, schaute auf die EKG-Anzeige über dem Kopf des Patienten und machte eine Eintragung auf seinem Krankenblatt. Jenseits des Bettes stand eine Maschine, deren Funktion nicht auf den ersten Blick deutlich wurde. Der Patient war bewusstlos.
    »Wie ist sein Zustand?«, fragte Iwanow.
    »Kritisch«, erwiderte Talt. »Es ist ein Wunder, dass er überhaupt noch am Leben ist. Er muss mindestens zwölf, wenn nicht zwanzig Stunden im Wasser gewesen sein und steht noch unter schwerer Schockeinwirkung. Selbst wenn man berücksichtigt, dass er einen Schutzanzug trug, ist sein Überleben angesichts der hier herrschenden Luft- und Wassertemperaturen ein Wunder. Bei der Einlieferung war seine Körpertemperatur 28,8.« Tait schüttelte den Kopf. »Die Literatur berichtet von schwereren Unterkühlungsfällen, aber dieser ist der Schlimmste, der mir bisher untergekommen ist.«
    »Ihre Prognose?« Iwanow sah sich im Raum um.
    Tait zuckte die Achseln. »Schwer zu sagen. Nicht gerade günstig. Allerdings ist er von Grund auf gesund. Man kann das von hier aus nicht beurteilen, aber er ist in erstklassiger körperlicher Verfassung, als wäre er Leichtathlet. Besonders sein Herz ist sehr kräftig; das hat ihn wahrscheinlich am Leben gehalten. Die Unterkühlung haben wir inzwischen im Griff. Der Haken ist nur, dass bei Unterkühlung so viel gleichzeitig schief gehen kann. Wir haben getrennte, aber doch miteinander in Beziehung stehende Schlachten gegen mehrere Feinde zu führen, um sie an der Überwindung seines Abwehrsystems zu hindern. Am gefährlichsten ist zur Zeit noch der Schock. Den behandeln wir wie üblich mit Elektrolyten, aber der Patient wird trotzdem noch mehrere Tage lang zwischen Leben und –«
    Tait sah auf. Ein jüngerer Mann in Weiß kam auf sie zu. Er hatte eine Metalltafel in der Hand.
    »Meine Herren, dies ist Lieutenant Dr. Jameson, der behandelnde Arzt, der Ihren Mann aufnahm. Was liegt vor, Jamie?«
    »Böse Nachrichten. Die Speichelprobe weist auf Lungenentzündung hin. Schlimmer noch, sein Blutbild will sich nicht bessern, und die Anzahl der weißen Blutkörperchen sinkt.«
    »Das

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