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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Zerstörern würden diesen Befehl sonderbar finden. Seit wann wurden Zerstörer von einem Träger geschützt?
    Wenige Sekunden später schwebten zwei Sea-King-Hubschrauber fünfzehn Meter über der Wasseroberfläche und senkten an Stahlkabeln Sonar-Geräte ab. Diese Anlagen waren weniger leistungsfähig als die auf Schiffen, und ihre Signale hatten unverwechselbare Eigentümlichkeiten. Die von ihnen gesammelten Daten gingen über eine digitale Funkverbindung an die Invincible.
     
    USS Dallas
    »Engländer«, sagte Jones sofort. »Hubschrauberdisloziertes Gerät, vermutlich Modell 195. Demnach ist das große Schiff im Süden ein britischer Baby-Träger mit zwei Zerstörern, Sir.«
    Mancuso nickte. »HMS Invincible. Sie nahm auf unserer Seite des Teichs an FLINKER DELPHIN teil. Die beste Anti-U-Boot-Einheit, über die die Briten verfügen.«
    »Der Dicke kommt auf uns zu, Sir, Fahrt zehn Knoten. Die Hubschrauber – es sind zwei – haben uns und den Kontakt erfasst. Ansonsten kann ich keine anderen U-Boote hören.«
     
    HMS Invincible
    »Positiver Sonar-Kontakt«, drang es aus dem Lautsprecher. »Zwei U-Boote. Zwei Meilen von Invincible entfernt, Richtung null-zwei-null.«
    »So, und jetzt wird’s knifflig«, sagte Admiral White.
    Ryan und die vier eingeweihten Offiziere der Royal Navy standen auf der Flaggbrücke, als Invincible langsam nach Norden lief und von dem direkten Kurs zu den beiden Kontakten leicht nach links abwich. Alle suchten das Kontaktgebiet mit starken Ferngläsern ab.
    »Denn mal zu, Kapitän Ramius«, sagte Ryan leise. »Sollst doch so eine Kanone sein. Beweise es!«
     
    Roter Oktober
    Ramius war wieder im Kontrollraum und studierte mit finsterer Miene die Karte. Dass ihm aus Zufall eine amerikanische Los Angeles in die Quere gekommen war, ging ja noch an, aber er war in einen kleinen Einsatzverband hineingelaufen, einen englischen obendrein. Wie das? Vermutlich eine Übung. Amerikaner und Briten arbeiteten oft zusammen, und es war sein Pech, mitten in eine solche Übung geraten zu sein. Nun musste er ihnen entwischen, ehe er seinen Plan weiter ausführte. Das war einfach. Wirklich? Ein Jagd-U-Boot, ein Träger und zwei Zerstörer hatten es auf ihn abgesehen. Was sonst noch? Das musste er genau wissen, wenn er sie alle abhängen wollte. Ein Ausweichmanöver würde den größten Teil des Tages in Anspruch nehmen. Zuerst aber musste er erfahren, mit wem er es aufzunehmen hatte. Gleichzeitig gab er ihnen zu verstehen, dass er selbstsicher war und sie jagen konnte, wenn er nur wollte.
    »Borodin, gehen Sie auf Periskoptiefe. Alle Mann auf Gefechtsstation.«
     
    HMS Invincible
    »Komm hoch, Marko«, drängte Barclay. »Wir haben eine Nachricht für dich.«
    »Hubschrauber meldet, dass Kontakt auftaucht«, kam es aus dem Lautsprecher.
    »So ist’s recht!«, Ryan hieb auf die Reling.
    White ging ans Telefon. »Rufen Sie einen Hubschrauber ab.«
    Die Entfernung zu Roter Oktober betrug nun nur noch anderthalb Meilen. Ein Sea King stieg auf, begann zu kreisen und holte den Sonar-Wandler ein.
    »Kontakt in hundertfünfzig Meter Tiefe, taucht langsam auf.«
     
    Roter Oktober
    Borodin ließ die Trimmtanks langsam leeren. Das Raketen-U-Boot erhöhte seine Geschwindigkeit auf vier Knoten und wurde nun überwiegend von der Wirkung der Tiefenruder nach oben getragen. Der Starpom tauchte mit Bedacht langsam auf, und Ramius ließ sein Boot direkt auf die Invincible zulaufen.
     
    HMS Invincible
    »Hunter, können Sie noch morsen?«, fragte Admiral White.
    »Ich glaube schon, Admiral«, antwortete Hunter. Alle begannen die Erregung zu spüren. Was für eine Chance!
    Ryan schluckte krampfhaft. Im Lauf der vergangenen zwei Stunden, seit die Invincible still in der schweren Dünung gelegen hatte, war seine Seekrankheit schlimmer geworden. Die Tabletten vom Schiffsarzt hatten geholfen, aber die Erregung machte die Übelkeit noch ärger. Er stand auf der Flaggbrücke vierundzwanzig Meter hoch überm Wasser. Was soll’s, dachte er, wenn ich kotzen muss, ist wenigstens nichts im Weg.
     
    USS Dallas
    »Rumpfexpansionsgeräusche, Sir«, sagte Jones. »Ich glaube, sie tauchen auf.«
    »Sie tauchen auf?«, versetzte Mancuso verwundert und dachte kurz nach. »Ja, klar – das ist ein Draufgänger, der erst wissen will, mit wem er es zu tun hat, ehe er versucht, sich dünne zu machen. Wetten, dass er nicht weiß, dass wir ihn seit zwei Tagen verfolgt haben?« Der Captain ging nach vorn ins Angriffszentrum.
    »Sieht so

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