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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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vordere Hälfte sank sofort, das Heckteil dümpelte noch ein paar Sekunden im Wasser wie eine Badewanne, ehe es voll lief. Dem von dem FLIR-Gerät gelieferten Bild zufolge kam niemand heraus, ehe es sank.
    »Sentry, Sentry, haben Sie das gesehen? Over.«
    »Roger, Harrier. Wir veranlassen sofort eine Rettungsaktion. Können Sie kreisen?«
    »Roger, wir bleiben an Ort und Stelle.« Parker prüfte den Kraftstoffstand. »Treibstoff für neun-null Minuten. Ich warte.« Parker zog den Jäger nach unten und schaltete die Landescheinwerfer ein. Gleichzeitig wurde ein TV-System mit hoch empfindlicher Kamera aktiviert. »Haben Sie das da gesehen, Leutnant?«
    »Ja, etwas scheint sich zu bewegen.«
    »Sentry, Sentry, wir haben einen möglichen Überlebenden im Wasser. Invincible soll sofort einen Sea King schicken. Ich gehe tiefer und forsche weiter nach. Melde mich wieder.«
    »Roger, Harrier 2-0. Ihr Kapitän meldet, es steigt gerade ein Hubschrauber auf. Out.«
    Nach fünfundzwanzig Minuten traf der Sea King der Royal Navy ein. Ein Sanitäter im Gummianzug sprang ab und legte dem einzigen Überlebenden einen Rettungskragen um. Es waren keine anderen Menschen zu sehen und auch keine Wrackteile, nur eine Kerosinlache, die in der Kälte nur langsam verdunstete. Ein zweiter Hubschrauber setzte die Suche fort, während der erste zum Träger zurückraste.
     
    HMS Invincible
    Ryan sah von der Brücke aus zu, wie die Sanitäter die Tragbahre wegbrachten. Kurz darauf erschien ein Besatzungsmitglied mit einer Aktentasche.
    »Er hatte das bei sich, Sir. Er ist ein Lieutenant Commander namens Dwyer. Ein Bein und mehrere Rippen gebrochen. Es sieht nicht gut aus, Sir.«
    »Danke.« White nahm ihm die Aktentasche ab. »Besteht Aussicht auf andere Überlebende?«
    Der Matrose schüttelte den Kopf. »Kaum, Sir. Der Sikorski muss wie ein Stein gesunken sein.« Er schaute Ryan an. »Mein Beileid, Sir.«
    Ryan nickte. »Danke.«
    »Norfolk über Funk, Sir«, sagte ein Nachrichtenoffizier.
    »Gehen wir, Jack.« Admiral White reichte ihm die Aktentasche und ging mit ihm in den Kommunikationsraum. »Der Hubschrauber ist abgestürzt. Wir haben einen Überlebenden, der gerade versorgt wird«, sagte Ryan ins Mikrofon. Am anderen Ende herrschte für einen Augenblick Stille.
    »Wer ist es?«
    »Er heißt Dwyer und wurde sofort ins Schiffslazarett gebracht, Admiral. Sagen Sie in Washington Bescheid. Wir müssen umdisponieren.«
    »Roger. Out«, sagte Admiral Blackburn.
    »Was immer wir auch beschließen«, bemerkte Admiral White, »muss rasch durchgeführt werden. Wenn wir unseren Hubschrauber von der Pigeon vor Sonnenaufgang zurückhaben wollen, muss er in zwei Stunden starten.«
    Ryan wusste genau, was das bedeutete. Es waren nur vier Männer auf See, die wussten, was vor sich ging, und sich nahe genug am Schauplatz befanden. Und er war unter ihnen der einzige Amerikaner. Die Kennedy war zu weit weg. Die Nimitz lag zwar in Reichweite, musste aber gegebenenfalls über Funk verständigt werden, und davon hielt man in Washington gar nichts. Die einzige Alternative war die Zusammenstellung und Entsendung eines zweiten Geheimdienstteams. Dazu reichte die Zeit nicht.
    »Lassen wir die Aktentasche öffnen, Admiral. Ich muss den Plan sehen.« Auf dem Weg zu Whites Kajüte nahmen sie einen Maschinenmaat mit, der sich als vorzüglicher Schlosser entpuppte.
    »Guter Gott!«, hauchte Ryan, als er die Papiere aus der Aktentasche durchlas. »Sehen Sie sich das an, Admiral.«
    »Hm, sehr gewitzt«, meinte White nach einigen Minuten.
    »Clever ist es schon«, versetzte Ryan. »Welches Genie hat sich das einfallen lassen? Und ich bin der Einzige, der es ausführen kann. Ich werde in Washington anfragen, ob ich ein paar Offiziere mitnehmen darf.«
    Zehn Minuten später standen sie wieder im Kommunikationsraum. White ließ alle Männer hinausschicken. Dann sprach Ryan über den Verzerrerkanal.
    »Ich kann Sie gut verstehen, Mr. President. Sie haben gehört, was mit dem Hubschrauber passiert ist.«
    »Ja, Jack. Höchst bedauerlich. Sie müssen für uns einspringen.«
    »Ja, Sir, damit hatte ich gerechnet.«
    »Ich kann Sie nicht dazu zwingen, aber Sie wissen ja, worum es geht. Wollen Sie es übernehmen?«
    Ryan kniff die Augen zu. »Ja.«
    »Ich weiß das zu schätzen, Jack.«
    Was Wunder! »Sir, mit Ihrer Genehmigung würde ich gerne einige britische Offiziere mitnehmen.«
    »Nur einen«, sagte der Präsident.
    »Sir, das reicht nicht.«
    »Nur einen.«
    »Sehr wohl,

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