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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Instrumente! Die anderen zeigen Normalwerte an. Kein Grund zur Sorge«, sagte der Chefingenieur gleichgültig und so laut, dass alle es hören konnten. Die ganze Wache sah, wie der Chefingenieur Surzpoi etwas zuflüsterte. Der Jüngere schüttelte langsam den Kopf, als beide einige Hebel bedienten.
    Ein lauter Zweiton-Summer ertönte, ein rotierendes rotes Warnlicht flammte auf.
    »Schnellschluss!«, befahl Melechin.
    »Schnellschluss betätigt.« Surzpoi drückte auf den Notschalter.
    »Männer, verzieht euch ins Vorschiff«, ordnete Melechin dann an. Niemand zögerte. »He, Sie da nicht – Sie schalten die Raupe auf Batteriestrom um, aber schnell!«
    Der Maat hastete zurück, um die entsprechenden Schalthebel umzulegen, und verfluchte den neuen Befehl. Er brauchte vierzig Sekunden.
    »Erledigt, Genosse!«
    »Raus!«
    Der Maat verließ als letzter den Raum und stellte sicher, dass die Luken fest verschlossen waren, ehe er in den Kontrollraum eilte.
    »Was gibt’s?«, fragte Ramius ruhig.
    »Strahlungsalarm im Wärmetauscherraum!«
    »Gehen Sie nach vorne und duschen Sie mit dem Rest Ihrer Wache. Und reißen Sie sich zusammen.« Ramius legte dem Mitschman beruhigend eine Hand auf den Arm. »So etwas passiert uns nicht zum ersten Mal. Sie sind ein ausgebildeter Mann. Die Mannschaft erwartet, dass Sie ihr ein Vorbild sind.«
    Ramius griff zum Telefon. Es dauerte eine Weile, bis am anderen Ende abgehoben wurde. »Was ist passiert, Genosse?« Die Männer im Kontrollraum sahen ihrem Kapitän gebannt beim Zuhören zu. Sie mussten seine Gelassenheit bewundern. Überall im Boot war Strahlungsalarm gegeben worden. »Hm, die Batterieladung reicht nur noch für wenige Stunden, Genosse. Wir müssen auf Schnorcheltiefe gehen. Machen Sie den Diesel bereit. Ja.« Er legte auf.
    »Genossen, bitte herhören.« Ramius hatte seine Stimme völlig unter Kontrolle. »Im Steuersystem des Reaktors hat es eine unbedeutende Funktionsstörung gegeben. Der Alarm wurde nicht von einem schweren Strahlungsleck, sondern durch das Versagen des Steuerantriebs ausgelöst. Genossen Melechin und Surzpoi führten mit Erfolg einen Schnellschluss durch, aber da wir den Reaktor ohne Steuerstäbe nicht betreiben können, müssen wir unsere Fahrt mit Dieselkraft fortsetzen. Um jeglicher möglichen V erseuchung entgegenzuwirken, haben wir die Reaktorräume hermetisch abgeschlossen und werden sie beim Schnorcheln entlüften. Kamarow, bedienen Sie achtern das Belüftungssystem. Ich übernehme hier.«
    »Ja, Genosse Kapitän!«, sagte Kamarow.
    Ramius nahm das Mikrofon und informierte die Besatzung. Im Bug murrten die Männer, das Wort »unbedeutend« würde zu oft gebraucht, ein Atom-U-Boot laufe nicht mit Dieselantrieb, und »Belüftung« sei doch wohl ein Witz.
    Nach der knappen Bekanntmachung ließ Ramius sein U-Boot langsam steigen.
     
    USS Dallas
    »Jetzt blick ich aber nicht mehr durch«, meinte Jones kopfschüttelnd. »Keine Reaktorgeräusche mehr, Pumpen fast stumm, aber er fährt mit unverminderter Geschwindigkeit weiter, Skipper. Mit Batterien, vermute ich.«
    »Muss ein gewaltiges Batteriesystem sein, das ein so großes Boot so schnell antreibt«, bemerkte Mancuso.
    »Ich habe vor ein paar Stunden ein bisschen herumgerechnet. « Jones hielt seinen Block hoch. »Dies basiert auf dem Typhoon -Rumpf, der schön schnittig ist. Die Werte sind also wahrscheinlich zu niedrig.«
    »Wo haben Sie denn das gelernt, Jones?«
    »Die Hydrodynamik hat Mr. Thompson nachgeschlagen. Die elektrische Seite ist recht simpel. Vielleicht hat der Russe etwas Exotisches – Treibstoffzellen oder so. Wenn nicht, wenn er mit gewöhnlichen Batterien fährt, hat er genug Saft im System, um alle Autos in Los Angeles anzulassen.«
    Mancuso schüttelte den Kopf. »Aber nicht auf ewig.«
    Jones hob die Hand. »Rumpfknarren – hört sich so an, als ginge er etwas höher.«
     
    Roter Oktober
    »Schnorchel ausfahren.« Ramius blickte durchs Periskop und überzeugte sich davon, dass der Befehl ausgeführt worden war. »Hm, keine anderen Schiffe in Sicht. Gut. Wir scheinen die Imperialisten abgehängt zu haben. ESM-Antenne ausfahren. Stellen wir sicher, dass uns keine feindlichen Flugzeuge mit Radar nachspüren.«
    »Alles klar, Käpt’n.« Bugajew saß an der ESM-Konsole. »Keine Radarsignale, noch nicht einmal von Passagierflugzeugen.«
    »Wir sind den Ratten also entkommen.« Ramius griff nach dem Hörer. »Melechin, entlüften Sie den Maschinenraum und lassen Sie den Diesel

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