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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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mich für ihn.«
    »Gut.« Der Mann winkte sie hinein.
    Der Raum war längst nicht so spektakulär, wie Ryan erwartet hatte. Der Lageraum war vermutlich kaum größer als das Oval Office, das Arbeitszimmer des Präsidenten. Ryans Rednerpult stand rechts vor einem rautenförmigen Tisch. Dahinter befand sich die Projektionsleinwand. Einem Zettel auf dem Pult zufolge war der Diaprojektor bereits bestückt und scharfgestellt. Auch die Reihenfolge der von der Nationalen Aufklärungsstelle zur Verfügung gestellten Dias wurde genannt.
    Die meisten Sitzungsteilnehmer waren bereits anwesend  – die Stabschefs und der Verteidigungsminister. Ebenfalls am Tisch saßen General Thomas Hilton, Vorsitzender der Stabschefs, und Jeffrey Pelt, der Sicherheitsberater des Präsidenten, ein aufgeblasener Mann, dem Ryan vor Jahren im Zentrum für strategische und internationale Studien der Georgetown-Universität begegnet war. Pelt sah Papiere und Meldungen durch. Die Stabschefs schwatzten freundlich miteinander. Dann schaute der Kommandant des Marinekorps auf und entdeckte Ryan. Er stand auf und kam zu ihm herüber.
    »Sind Sie Jack Ryan?«, fragte General David Maxwell.
    »Ja, Sir.« Maxwell war ein kleiner, strammer Mann, in dessen Bürstenhaarschnitt die aggressive Energie Funken zu schlagen schien. Ehe er Ryan die Hand gab, sah er ihn von oben bis unten an.
    »Nett, Sie kennen zu lernen. Fein, was Sie da in London geleistet haben. Gut fürs Korps.« Maxwell bezog sich auf den Terroristenzwischenfall, bei dem Ryan beinahe ums Leben gekommen wäre. »Da haben Sie rasch und entschieden gehandelt, Lieutenant.«
    »Danke sehr, Sir. Ich hatte Glück.«
    »Das braucht ein guter Offizier auch. Wie ich höre, haben Sie interessante Neuigkeiten für uns.«
    »Sie werden sich nicht langweilen, Sir.«
    »Nervös?« Der General sah die Antwort und lächelte schwach. »Immer mit der Ruhe. Hier zieht jeder die Hosen genauso an wie Sie.« Er gab Ryan mit dem Handrücken einen Klaps auf die Brust und ging zurück an seinen Platz. Dort flüsterte er Admiral Daniel Foster, dem Chef der Marine, etwas zu. Der Admiral musterte Ryan kurz.
    Eine Minute später traf der Präsident ein. Alles erhob sich, als er zu seinem Platz ging. Er warf dann dem DCI einen Blick zu.
    »Meine Herren, Richter Moore hat Neuigkeiten für uns.«
    »Vielen Dank, Mr. President. Meine Herren, es liegt eine interessante Entwicklung im Zusammenhang mit der gestern begonnenen sowjetischen Marineoperation vor. Ich habe Dr. Ryan gebeten, Sie einzuweihen.«
    Der Präsident wandte sich zu Ryan, der sich taxiert fühlte. »Sie haben das Wort.«
    »Vielen Dank, Mr. President. Gentlemen, mein Name ist Jack Ryan, und das Thema dieser Besprechung sind die jüngsten Aktivitäten der sowjetischen Marine im Atlantik. Ehe ich näher darauf eingehe, muss ich Ihnen aber erst kurz den Hintergrund erläutern. Haben Sie bitte einige Minuten Geduld und unterbrechen Sie mich, wenn Sie Fragen haben.« Ryan schaltete den Projektor ein. Die Deckenlampen über der Leinwand wurden automatisch dunkler.
    »Diese Bilder wurden uns von den Briten überlassen«, sagte Ryan. Nun wurde alles aufmerksam. »Was Sie hier sehen, ist das sowjetische Raketen-U-Boot Roter Oktober, aufgenommen von einem britischen Agenten im U-Boot-Stützpunkt Polyarniji bei Murmansk in Nordrussland. Sie werden erkennen, dass es sich um ein sehr großes Schiff handelt, rund zweihundert Meter lang, ungefähr fünfundzwanzig Meter breit, Wasserverdrängung in getauchtem Zustand 32 000 Tonnen. Das entspricht ungefähr den Maßen eines Schlachtschiffes aus dem Ersten Weltkrieg.«
    Ryan ließ einen Lichtzeiger aufflammen. » Roter Oktober ist nicht nur beträchtlich größer als unsere Trident-U-Boote der Ohio -Klasse, es unterscheidet sich auch technisch von ihnen. Das Boot trägt sechsundzwanzig Raketen, die Ohios nur vierundzwanzig. Es stellt eine Weiterentwicklung der Typhoon -Klasse dar, die zwanzig an Bord hat. Oktober ist mit der neuen SS-N-20 ›Seahawk‹ ausgerüstet, einer Feststoffrakete mit sechstausend Seemeilen Reichweite, die acht unabhängig steuerbare Atomsprengköpfe (MIRV) zu je fünfhundert Kilotonnen Leistung trägt.
    Wie Sie sehen, sind die Abschussrohre vor dem Turm eingebaut und nicht achtern wie auf unseren U-Booten. Die vorderen Tiefenruder sind einziehbar am Rumpf angebracht und nicht am Turm. Das Boot hat zwei Schrauben, unsere nur eine. Und schließlich ist sein Rumpf nicht rund, sondern oben und unten deutlich

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