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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Sie wissen, habe ich vorm Auslaufen jeder Serie Stichproben entnommen und sie geprüft.« Petrow gab natürlich nicht zu, dass er wie jeder andere auch die Proben nur der obersten Schicht im Kasten entnommen hatte, was man nicht gerade als Stichprobe bezeichnen konnte.
    »Wie ich sehe, beträgt die Höchstbestrahlung hier zehn bis zwanzig.« Ramius untertrieb. »Wer ist das?«
    »Bulganin und Surzpoi. Die Torpedomannschaft im Bug liegt durchweg bei drei rad.«
    »Hm, wir haben es hier vermutlich mit einem unbedeutenden  – ich wiederhole, Petrow, unbedeutenden Leck im Reaktorraum zu tun. Schlimmstenfalls entweicht Gas. Das passiert nicht zum ersten Mal, und es ist auch noch keiner dabei umgekommen. Wir werden die undichte Stelle ausfindig machen und reparieren. Und dieser Vorfall bleibt geheim. Es besteht kein Anlass, die Mannschaft nervös zu machen.«
    Petrow nickte zustimmend. Allerdings wusste er, dass 1970 bei einem Unfall auf dem U-Boot Woroschilow einige Menschen ums Leben gekommen waren, und mehr noch auf dem Eisbrecher Lenin. Doch beide Vorkommnisse lagen lange zurück, und er war sicher, dass Ramius mit dem Problem fertig werden würde.
     
    Pentagon
    Der E-Ring war der äußerste und größte des Pentagons, und da seine Außenfenster Besseres zu bieten hatten als Blick auf finstere Innenhöfe, hatten hier die meisten höheren Beamten ihre Dienstzimmer. Eines von diesen gehörte dem Operationsdirektor der Generalstabschefs. Er befand sich jedoch nicht hier, sondern in einem Kellerraum, den man den »Tank« nannte, weil seine Stahlwände mit elektronischen Störsendern gegen Abhörgeräte übersät waren.
    Er hatte sich seit vierundzwanzig Stunden hier aufgehalten, was ihm und seiner Uniform aber nicht anzusehen war. Lieutenant General Edwin Harris war weder Diplomat noch Absolvent einer Militärakademie, aber er spielte trotzdem den Friedensstifter; eine seltsame Stellung für einen Angehörigen der Marineinfanterie.
    »Verdammt noch mal!«, rief Admiral Blackburn, CINCLANT. Anwesend war auch dessen Operationsoffizier, Konteradmiral Pete Stanford. »Zieht man so eine Operation auf?«
    Die Generalstabschefs waren zur Stelle und seiner Meinung.
    »Blackie, ich habe Ihnen ja gesagt, woher der Befehl stammt«, sagte General Jack Hilton, Vorsitzender der Generalstabschefs. Er klang müde.
    »Das ist mir klar, General, aber es handelt sich doch hier vorwiegend um eine U-Boot-Operation. Ich möchte Vince Gallery hinzuziehen und hier sollte sich Sam Dodge um die Sache kümmern. Dan und ich sind Flieger, Pete ist Anti-U-Boot-Experte. Wir brauchen hier noch einen U-Boot-Fahrer.«
    »Gentlemen«, sagte Harris gelassen, »vorerst hat sich der Plan, den wir dem Präsidenten vorlegen wollen, nur mit der Bedrohung durch die sowjetische Flotte zu befassen. Klammern wir das angeblich desertierende Raketen-U-Boot doch einmal aus.«
    »Einverstanden.« Stanford nickte. »Im Augenblick haben wir auch so schon genug Kummer.«
    Die sechs Flaggoffiziere wandten ihre Aufmerksamkeit dem Kartentisch zu. Achtundfünfzig russische U-Boote, achtundzwanzig Kriegsschiffe und eine Gruppe von Tank-und Versorgungseinheiten hielten eindeutig auf die amerikanische Küste zu. Dem hatte die US-Navy nur einen Flugzeugträger entgegenzustellen, die Kennedy, denn die Invincible wurde nicht als solcher eingestuft. Die Bedrohung war nicht von der Hand zu weisen. Die sowjetischen Schiffe hatten über dreihundert Cruise Missiles an Bord. Diese galten zwar vorwiegend als Anti-Schiff-Waffen, doch es wurde angenommen, dass ein Drittel mit Kernsprengköpfen ausgerüstet war, die die Städte der amerikanischen Ostküste verwüsten konnten. Von einer Position vor New Jersey aus lag von Boston im Norden bis Norfolk im Süden alles in ihrer Reichweite.
    »Josh Painter schlägt vor, die Kennedy in Küstennähe zu halten«, sagte Admiral Blackburn. »Er möchte die Anti-U-Boot-Maßnahmen von seinem Träger aus steuern, seine leichten Angriffsgeschwader an Land verlegen und sie durch S-3 ersetzen. Die Invincible will er an seiner Seeflanke haben.«
    »Gefällt mir nicht«, murrte General Harris. Auch Pete Stanford hatte Einwände, und sie hatten bereits beschlossen, dass der Generalstab einen Gegenplan aufstellen würde. »Gentlemen, wenn uns nur ein Flugdeck zur Verfügung steht, sollten wir einen richtigen Flugzeugträger haben und keine überdimensionierte Anti-U-Boot-Plattform.«
    »Weiter, Eddie«, sagte Hilton.
    »Verlegen wir die Kennedy dorthin.« Er

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