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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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sind. Sie sind besser über die Fähigkeiten des U-Bootes informiert und haben einen klareren Auftrag. Damit sind ihre weniger empfindlichen Sensoren mehr als ausgeglichen.«
    »Warum kommt Ramius nicht schneller voran?«, fragte Ryan. »Das ist mir unverständlich. Wenn er erst einmal die SOSUS-Barrieren vor Island hinter sich hat, ist er klar im Tiefseebecken. Warum dreht er nicht einfach auf und fährt mit Höchsttempo auf unsere Küste zu?«
    »Aus mindestens zwei Gründen«, antwortete Barclay. »Wie viele nachrichtendienstliche Einsatzdaten bekommen Sie zu sehen?«
    »Ich bearbeite einzelne Aufträge, was bedeutet, dass ich von einem Gebiet zum anderen springe. Zum Beispiel weiß ich allerhand über ihre strategischen Boote, aber kaum etwas über die Jagd-U-Boote.« Ryan brauchte nicht erst klarzustellen, dass er beim CIA war.
    »Nun, Sie wissen ja, wie sehr die Sowjets im Schubladendenken befangen sind. Vermutlich weiß Ramius nicht, wo sich die Jagd-U-Boote befinden. Wenn er nun also einfach herumrast, läuft er Gefahr, aus Zufall einem Victor in die Quere zu kommen und versenkt zu werden – ohne überhaupt zu wissen, wie ihm geschieht. Zweitens: was, wenn die Sowjets um amerikanischen Beistand bitten, vielleicht unter dem Vorwand, eine meuternde Mannschaft maoistischer Konterrevolutionäre habe ein Raketen-U-Boot in ihre Gewalt gebracht – und dann entdeckt Ihre Marine ein strategisches U-Boot, das mit Höchstgeschwindigkeit durch den Nordatlantik auf die amerikanische Küste zufährt? Was würde Ihr Präsident da wohl tun?«
    »Sie haben Recht«, meinte Ryan nickend. »Er würde es versenken lassen.«
    »Da haben Sie’s. Ramius betreibt sein Handwerk auf verstohlene Weise«, schloss Barclay. »Und unglücklicher-oder glücklicherweise versteht er sich sehr gut darauf.«
    »Wie bald bekommen wir Daten über die Leistung des neuen geräuschlosen Antriebssystems?«, wollte Carstairs wissen.
    »Im Lauf der nächsten zwei Tage, hoffen wir.«
    »Wo will uns Admiral Painter haben?«, fragte White.
    »Er hat einen Plan vorgelegt, demzufolge Sie die rechte Flanke übernehmen. Die Kennedy will er in Küstennähe postieren, um gegebenenfalls die Bedrohung der russischen Überwasserkräfte abzuwehren. Ihre Flotte will er weiter draußen haben. Painter sieht nämlich die Möglichkeit, dass Ramius durch die G-I-U.K.-Gap – die Durchfahrten zwischen Grönland und Island und Island und Großbritannien  – direkt nach Süden ins Atlantikbecken fährt und dort erst einmal abwartet. Dort stehen seine Chancen, nicht entdeckt zu werden, gut, und wenn die Sowjets eine ganze Flotte hinter ihm herschicken, hat er genug Zeit und Vorräte, um abzuwarten, bis diese Flotte sich wieder von unserer Küste zurückziehen muss – aus technischen und politischen Gründen. Außerdem will er unsere Schlagkraft hier draußen haben, wo sie die Flanke der sowjetischen Verbände bedroht. Doch dieser Plan muss erst noch vom Oberbefehlshaber der Atlantikflotte gutgeheißen werden, und viele Einzelheiten bedürfen noch der Klärung. Zum Beispiel hat Painter zu Ihrer Unterstützung einige E-3-Sentry-Maschinen angefordert.«
    »Im Winter einen Monat mitten im Atlantik?« Carstairs verzog das Gesicht. Er war im Falklandkrieg stellvertretender Kommandant der Invincible gewesen und für endlose Wochen auf dem Südatlantik herumgeworfen worden.
    »Freuen Sie sich über die E-3.« Der Admiral lächelte. »Hunter, ich will Einsatzpläne für die Schiffe, die wir von den Amerikanern bekommen, sehen. Wie decken wir das größtmögliche Gebiet ab? Barclay, arbeiten Sie aus, was unser Freund Ramius Ihrer Einschätzung nach tun wird. Nehmen Sie an, dass er noch immer der gerissene Fuchs ist, den wir kennen und lieben gelernt haben.«
    »Aye aye, Sir.« Barclay stand mit den beiden anderen Offizieren auf.
    »Jack, wie lange bleiben Sie bei uns?«
    »Kann ich nicht sagen, Admiral. Bis man mich auf die Kennedy zurückruft, denke ich. Für meinen Geschmack ist diese Operation zu schnell gestartet worden. Kein Mensch weiß, was er eigentlich tun soll.«
    »Na, überlassen Sie das uns einmal für eine Weile. Sie sehen erschöpft aus. Legen Sie sich schlafen.«
    »Wohl wahr, Admiral.« Ryan begann die Wirkung des Alkohols zu spüren.
    »Im Schrank ist ein Feldbett. Ich lasse es aufschlagen, und Sie können vorerst hier kampieren. Wenn eine Nachricht für Sie eintrifft, wecke ich Sie.«
    »Nett von Ihnen, Admiral.« White war ein angenehmer Mann, dachte Ryan.

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