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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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ein breites Datenspektrum vor, und –«
    »Bitte die Kurzversion, Commander. Ich spiele nicht mit Computern. Dafür habe ich meine Leute.«
    »Zwischen sieben und achtzehn Knoten, wahrscheinlich zehn bis zwölf. Innerhalb dieses Fahrtbereiches kann mit einem Geräuschpegel gerechnet werden, der dem einer Yankee bei sechs Knoten entspricht. Dabei bleiben allerdings die Reaktorgeräusche unberücksichtigt. Hinzu kommt, dass das erzeugte Geräusch grundlegend anders sein wird. Diese Flügelräder erzeugen keinen normalen Antriebslärm, sondern ein unregelmäßiges harmonisches Dröhnen. Hat Jack das erwähnt? Es liegt am Rückstau in den Tunnels, der der Strömung entgegenwirkt und so das Dröhnen herbeiführt. Dies lässt sich offenbar nicht vermeiden. Unsere Leute suchten zwei Jahre lang nach einem Ausweg und fanden nichts außer einem neuen Prinzip der Hydrodynamik. Das Wasser verhält sich fast so wie die Luft in einem Strahltriebwerk bei niedriger Belastung oder im Leerlauf – der Haken ist nur, dass Wasser sich nicht komprimieren lässt wie Luft. Unsere Leute werden also etwas zu hören bekommen, aber es wird ungewöhnlich klingen. Man muss sich an eine völlig neue akustische Signatur gewöhnen. Fügen Sie dem die geringere Signalstärke zu, und Sie haben ein Boot, das schwerer auszumachen ist als alles, was derzeit taucht.«
    »Das steht also alles hier drin.« Greer blätterte den Computerausdruck durch.
    »Ja, Sir. Ich schlage vor, dass Ihre Leute sich das noch einmal ansehen. Das Modell – das Programm, meine ich – ist verbesserungsbedürftig. Ich hatte nicht viel Zeit. Jack sagte, Sie hätten es eilig. Darf ich Sie etwas fragen, Sir?«
    »Nur zu.« Greer lehnte sich zurück und rieb sich die Augen.
    »Ist Roter Oktober im Augenblick auf See? Darum geht es doch, oder? Versuchen wir gerade, das Boot ausfindig zu machen?«, fragte Tyler unschuldig.
    »Hm, so ähnlich. Wir wussten nur nicht, was es mit diesen Luken auf sich hatte. Ryan meinte, Sie könnten das ausknobeln, und da hatte er wohl auch Recht. Sie haben sich Ihr Honorar verdient, Commander. Mit Hilfe Ihrer Daten mag es uns gelingen, das Boot zu finden.«
    »Admiral, ich habe das Gefühl, dass Roter Oktober vorhat, zu den Vereinigten Staaten zu desertieren.«
    Greers Kopf fuhr herum. »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Die Russen führen im Augenblick ein gewaltiges Flottenmanöver durch. Ihre U-Boote sind überall im Atlantik, und es sieht so aus, als wollten sie unsere Häfen blockieren. Das Ganze ist angeblich eine Suchaktion nach einem vermissten Boot. Gut, aber am Montag zeigte mir Jack Bilder von einem neuen Raketen-U-Boot – und heute höre ich, dass sie alle ihre anderen strategischen Boote zurückbeordert haben.« Tyler lächelte. »Seltsamer Zufall, nicht wahr?«
    Greer wandte sich ab und starrte ins Feuer.
    »Roter Oktober wird also zu uns überlaufen?«, drängte Tyler.
    Wenn der Admiral nicht so übermüdet gewesen wäre, hätte er sich nun herausgeredet. So aber beging er einen Fehler. »Haben Sie das von Ryan erfahren?«
    »Sir, mit Ryan habe ich seit Montag nicht mehr gesprochen. Das ist die Wahrheit.«
    »Wo haben Sie dann diese Information her?«, schnauzte Greer.
    »Admiral, ich trug früher selbst die blaue Uniform, und fast alle meine Freunde stecken noch drin. Man schnappt halt hier und dort etwas auf«, erwiderte Tyler ausweichend. »Vor einer Stunde sah ich plötzlich klar. Es war noch nie da, dass die Russen alle ihre strategischen Boote auf einmal zurückrufen. Das weiß ich selbst – schließlich habe ich sie gejagt.«
    Greer seufzte. »Ryan denkt wie Sie. Er ist im Augenblick draußen bei der Flotte. Wehe, wenn Sie auch nur einen Ton verlauten lassen, Tyler.«
    »Aye aye, Sir. Und was fangen wir mit dem Boot an?« Tyler lächelte bei dem Gedanken, dass er als wichtiger Berater von Sea Systems bestimmt die Chance bekommen würde, sich ein echtes russisches U-Boot anzusehen.
    »Wir geben es zurück. Selbstverständlich erst, nachdem wir es genau inspiziert haben. Es kann aber auch gut sein, dass wir es nie zu Gesicht bekommen.«
    Es dauerte eine Weile, bis Tyler begriff, was er gerade gehört hatte. »Zurückgeben? Zum Teufel, weshalb denn?«
    »Tyler, für wie wahrscheinlich halten Sie dieses Szenario eigentlich? Meinen Sie, die gesamte Mannschaft hätte beschlossen, zu uns überzulaufen?« Greer schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich ist, dass es sich nur um die Offiziere handelt, vielleicht noch nicht einmal

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