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Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Titel: Jagd in der Tiefsee (Cryptos) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Smith
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nach eindringlich an: »So, ich denke, wir können den Brutkasten jetzt öffnen und testen, was Dinosaurier frühstücken.«
    Er drückte auf einen Schalter an der Vorderseite des Brutkastens, woraufhin der Deckel zur Seite glitt. Aus erwartungsvollen goldenen Augen blickten ihnen die Saurierjungen entgegen.
    Derweil hockte Butch McCall auf seinem Schlafsack im Frachtraum, den Rücken gegen die kalte Stahlwand des Containers gelehnt. Er kratzte den letzten Rest Schweinefleisch und Bohnen aus einer Dose und wünschte, sein alter Hund Dirk wäre bei ihm. Es wurde Zeit, auf die Jagd zu gehen.

Saurierfrühstück
    »Aua!«, schrie Luther und schüttelte seine behandschuhten Finger, nach denen Eins gerade geschnappt hatte. »Warum will jede Kreatur auf diesem Schiff mich beißen?«
    »Vielleicht solltest du mit deinen Händen auch nicht direkt vor seinem Maul herumwedeln«, riet Wolfe.
    »Hm«, machte Luther.
    »Außerdem hat Bo dich nicht gebissen«, stellte Marty klar. »Sie hat dir nur die Haare rausgerissen, was schon dein eigener Vater seit Jahren versucht.«
    »Zieh deine Handschuhe aus«, sagte Wolfe, »desinfiziere deine Hände, verbinde deinen Finger und zieh dir dann neue Handschuhe über.«
    »Schaut euch Eins an!«, rief Laurel. »Sieht ganz so aus, als würde ihm Luthers Blut schmecken.«
    »Du hast Recht!«, staunte Wolfe.
    Eins schleckte sich hingebungsvoll mit seiner lilafarbenen Zunge über die kleinen Zähnchen.
    »Glaubt ihr, wir haben genug Luther an Bord, um die beiden bis nach Cryptos durchzufüttern?«, fragte Marty.
    »Klar«, meinte Grace. »Wir müssen ihn nur richtig portionieren.«
    »Mann, ihr beiden seid ja im Doppelpack witzig hoch zwei«, ließ sich Luther vom Waschbecken vernehmen. »Schon mal dran gedacht, im Comedy Club aufzutreten? Und schon mal dran gedacht, dass der Biss eines Mokele-Mbembe auch giftig sein könnte?«
    »Da kannst du Recht haben«, sagte Marty. »Vielleicht solltest du sicherheitshalber ins Krankenzimmer gehen.«
    »Nein, danke. Dr. Jones hat gerade alle Hände – oder Metalleimer – voll zu tun mit der Frau, die dir auf die Turnschuhe gereihert hat. Die Nummer war übrigens auch ziemlich witzig.«
    »Wie geht es Ana?«, fragte Laurel.
    »Sie ist nicht annähernd so seekrank, wie ich es war. Sehr zum Bedauern von Dr. Jones. Er hat sie natürlich sofort gefragt, ob sie Schach spielen kann, und sie hat es verneint. Poker ist eher ihr Ding. Also hat er umgehend sein Interesse an ihr verloren, hat ihr ein paar Pillen in die Hand gedrückt und sie in ihre Kabine geschickt.«
    Wolfe war wie so oft geistesabwesend und schien nichts von ihrem Gespräch mitzubekommen. Er war vollkommen auf die Saurierjungen fokussiert und kritzelte dann und wann etwas auf sein Klemmbrett. Dann reichte er es Grace.
    »Ich habe eine vorläufige Füttertabelle erstellt. Den endgültigen Plan schreibe ich nachher in meiner Kabine. Davon bekommt ihr dann Kopien. Wir müssen alles, was wir an Eins und Zwei verfüttern, bis auf das kleinste Gramm aufzeichnen. Und wenn sie gerade nicht fressen, müsst ihr alle fünf Minuten ganz genau notieren, was sie tun.«
    »Ich dachte, dafür hätten wir die Videokamera«, sagte Luther. »Kannst du dir nicht einfach die Aufzeichnungen auf den Bändern ansehen?«
    Wolfe schüttelte den Kopf. »Wir müssen so viel wie möglich über diese Tiere in Erfahrung bringen, und das macht man am besten durch direkte Beobachtung.« Er lächelte. »Außerdem bleibt ihr wach, wenn ihr aufschreiben müsst, was ihr seht. Jetzt sind die Saurierbabys noch eine kleine Sensation. Wir alle sind total aufgeregt. Aber in ein paar Tagen, wenn wir sie schon eine Weile rund um die Uhr beobachtet haben, werden wir sie nur noch halb so spannend finden, ungefähr so wie stinknormale Bauernhofküken. Glaubt mir: Ich weiß, wovon ich spreche. Ich habe den Großteil meines Lebens mit Tierbeobachtungen verbracht. In null Komma nichts werdet ihr die zwei kleinen Kerle als Selbstverständlichkeit ansehen. Außerdem sichern wir die Videoaufnahmen nicht auf Bändern, sondern auf der Festplatte, also digital. Wenn euch also irgendetwas Ungewöhnliches auffällt, dann können wir es in der aufgezeichneten Datenfülle über die Zeitanzeige sofort finden.« Er deutete auf eine Digitaluhr oberhalb des Brutkastens. »Diese Uhr ist mit dem Computer verbunden. Ihr müsst also immer die exakte Zeit notieren, wenn euch etwas auffällt.«
    Grace und Laurel erkannten sofort die wissenschaftliche Notwendigkeit

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