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Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Titel: Jagd in der Tiefsee (Cryptos) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Smith
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Koch einen Gizmo daraus hervorzog.
    »Wie sind Sie denn an den gekommen?«
    »Na, auf die gleiche Weise wie du«, entgegnete Theo. »Wolfe hat ihn mir gegeben.«
    »Nicht Wolfe hat ihn mir gegeben, sondern Ted Bronson«, präzisierte Marty.
    »Ted Bronson ist ein Idiot, wenn er einem Kind einen Gizmo als Spielzeug in die Hand drückt.«
    »Ted Bronson ist kein …«
    »Schluss jetzt!«, zischte Theo. Dann wandte er sich an Bertha: »Sieht so aus, als würde ich an anderer Stelle gebraucht. Sie haben die Küche also für sich allein.«
    Mit diesen Worten wandte er sich um und verschwand durch die Schwingtür.
    »Puh, damit wären neunzig Prozent des Problems gelöst«, seufzte Marty erleichtert auf und er schilderte Bertha, was zwischen ihm und Theo vorgefallen war.
    »Theo ist kein Spion«, beschwichtigte Bertha, als Marty fertig war. »Er ist seit dem allerersten Tag mit uns auf Cryptos. Du hast ihn wohl einfach nur auf dem falschen Fuß erwischt.«
    »So was Ähnliches sagte Wolfe auch, aber das glaube ich nicht. Irgendetwas stimmt nicht mit Theo. Woher weiß er denn zum Beispiel von den Eiern?«
    »Aus der Gerüchteküche«, meinte Bertha. »Es gibt doch praktisch keine Geheimnisse auf einer Insel. Und auf einem Schiff schon gar nicht. Das ist wie mit Hund und Herrchen: Der Hund beobachtet sein Herrchen die ganze Zeit und weiß deshalb alles über ihn, während das Herrchen nichts von seinem Hund weiß.«
    »Na, dann sollte Wolfe diesem speziellen Köter mal ’n bisschen besser auf die Pfoten schauen, ehe der ihn am Ende in den Hintern beißt.«
    Bertha lachte. »Das wird nicht passieren. Du weißt ja: Hunde, die bellen, beißen nicht. Und Theo ist so einer. So, und jetzt lass uns mal ein bisschen Schwung in die Bude hier bringen!«

Im Frachtraum
    Butch McCall, stets in Alarmbereitschaft, schreckte hoch, als sich die Tür des Frachtraums quietschend öffnete und kurz darauf das Licht anging. Noch bevor das erste Paar Beine auf der Treppe erschien, hatte er seine dritte Büchse Bohnen und Schweinefleisch abgestellt, die Taschenlampe ausgeknipst, leise die Tür seines Containers zugezogen und von innen verriegelt.
    Er hatte seine »Hundehütte« mit Bedacht ausgewählt. Es war einer der wenigen Container mit kleinen Luftlöchern, durch die er alles um sich herum hören und beobachten konnte.
    Als er Laurel und Phil erblickte, jubelte er innerlich auf. Hier unten im Schiffsbauch konnten die beiden schreien, so viel sie wollten, niemand würde sie hören. Aber Sekunden später gewann sein kühler Verstand die Oberhand und er warf einen prüfenden Blick auf den Gizmo. Blitzschnell schossen ihm die Vor- und Nachteile der verschiedenen Optionen durch den Kopf. Anders als die anderen Personen auf seiner Eliminierungsliste hatten Phil und Laurel ihre Kennmarken nicht deaktiviert. Das hieß, dass Alf und Wolfe genau sehen konnten, dass die beiden in den Frachtraum hinuntergestiegen waren. Entsprechend würden sie hier als Erstes suchen. Und es würde nicht leicht sein, ihren Tod als Unfall zu tarnen. Dazu würde er sie beide gleichzeitig und quasi am selben Fleck töten müssen. Und danach müsste er den Haltegurt eines Containers lösen und ihn so verschieben, dass es aussah, als wäre er gerade in dem Moment verrutscht, als die beiden vorbeigingen. Auf hoher See gab es zwar die merkwürdigsten Unfälle, aber trotzdem würden Alf und Wolfe penible Nachforschungen anstellen. Mit Sicherheit würden sie sämtliche Container öffnen und schnell auf seine Spuren stoßen. Und wo sollte er hin, wenn der Frachtraum als Versteck nicht mehr in Frage kam? Laurels und Phils Leichen über Bord zu werfen kam auch nicht in Frage, denn damit würde er bis zum Einbruch der Dunkelheit warten müssen und bis dahin würde man sie längst vermissen. Aber was, wenn er sie tötete, ihre Kennmarken über Bord warf und ihre Leichen dann später auf gleiche Weise entsorgte? Wenn Butch mit beiden Kennmarken nach oben stieg, würde es so aussehen, als hätten Phil und Laurel den Frachtraum gemeinsam verlassen und wären zusammen an Deck gegangen. Aber leider war die See gerade sehr ruhig. Zu ruhig. Niemand würde ernsthaft glauben, dass jemand an einem so windstillen Tag über die Reling fallen konnte. Und schon gar nicht zwei Leute gleichzeitig.
    All das schoss Butch durch den Kopf, während Laurel und Phil die steile Eisentreppe hinunterstiegen.
    »Wolfe hat dich vermisst, als du im Kongo warst«, bemerkte Phil.
    »Ich habe ihn auch vermisst«,

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