Jagd in der Tiefsee (Cryptos)
Konstruktion zu überlegen.« Dann blickte er Laurel an. »Ich werde schon bald alle Hände voll zu tun haben mit dem Fang des Riesenkalmars. Da wird mir keine Zeit bleiben für die zwei Kerlchen hier. Hast du Lust, dich federführend um die Einrichtung einer Saurierkinderstube zu kümmern? Du hast schließlich mehr Zeit als jeder andere von uns in dem Sauriernest verbracht.«
»Mit Vergnügen!«
»Ich werde Phil sagen, dass er dir zur Hand gehen soll. Auch Grace und Luther werden dir helfen, wenn sie nicht gerade mit Füttern beschäftigt sind.«
»Und was ist mit mir?«, fragte Marty.
»Du wirst anderweitig eingesetzt«, antwortete Wolfe.
»Wo?«
»In der Bordküche. Bertha braucht deine Hilfe.«
»Moment mal, nur damit ich’s auch kapiere: Während du Riesenkalmare jagst, Laurel und Phil Dino-Land aufbauen und Grace und Luther sich um die zwei seltensten Tiere der Welt kümmern, muss ich Kartoffeln schälen?«
»Ja, ich fürchte, so wird es sein«, sagte Wolfe. »Wir alle müssen unseren Beitrag leisten.«
Marty hatte kein Problem damit, seinen Beitrag zu leisten, aber er hatte nicht erwartet, dass sein Beitrag so überschaubar und unbedeutend sein würde. Er wirkte alles andere als glücklich mit der Aufgabenverteilung.
»Tut mir leid, Marty, aber Bertha braucht dich am Herd. Wenn das Essen nicht bald besser wird, dann ist die Meuterei vorprogrammiert.«
Ein Wunder, dass die Mannschaft bei dem Fraß nicht längst gemeutert hat, dachte Marty. Es war ein Riesenfehler gewesen, Theo das Küchenkommando zu übergeben, und sei es auch nur vorübergehend. Wahrscheinlich konnte selbst Alf Ikes besser kochen als Theo.
»Kannst du dich damit arrangieren?«, fragte Wolfe.
»Ja«, antwortete Marty einsilbig.
»Schön.« Wolfe warf einen Blick auf seine Uhr. »Grace und Luther übernehmen die nächste Schicht am Brutkasten. Wenn Eins und Zwei aufwachen und hungrig aussehen, dann füttert ihr sie, okay? Und denkt daran, die genaue Futtermenge zu notieren. Taucht das Fleisch kurz in Wasser, bevor ihr es ihnen gebt. Wir müssen sicherstellen, dass sie genügend Flüssigkeit zu sich nehmen.«
»Und das Kalziumpulver?«, fragte Grace.
»Ich denke, das lassen wir bei den nächsten Mahlzeiten erst mal weg. Nicht dass die beiden Verstopfung bekommen. Ich muss mir erst ihren Kot genauer ansehen, bevor wir Nahrungsergänzungsmittel zusetzen. Ach ja, und wenn sie ihr Geschäft machen, schaufelt ihr die Häufchen heraus und füllt sie in diese Behältnisse hier. Natürlich müsst ihr die Uhrzeit genau notieren und auch, von wem welcher Kot stammt.
Ich muss jetzt noch ein paar Dinge überprüfen, aber danach rufe ich sofort Ted an und beauftrage ihn mit dem Entwurf eines Sauriernestes.« Er wandte sich an Laurel. »Kannst du Phil aufstöbern? Wahrscheinlich ist er auf der Brücke bei Cap und tauscht Kriegsanekdoten mit ihm aus. Informiere ihn über das, was wir eben besprochen haben. Vielleicht könnt ihr euch auch schon mal im Frachtraum umschauen und gemeinsam überlegen, wo ihr das Sauriernest einrichten wollt.«
Wolfe und Laurel verließen das Labor und Marty trottete frustriert hinter ihnen her. »Viel Spaß beim Schnippeln und Brutzeln!«, rief ihm Luther hinterher.
Marty, schon in der Luftschleuse, drehte sich noch einmal um: »Viel Spaß beim Wegschaufeln der Saurierkacke.«
Küchendienst
Bertha Bishop stand inmitten der Kombüse, die Hände in die breiten Hüften gestemmt, und sah aus wie ein Grizzlybär mit einem übergestülpten Campingzelt. Neben ihr harrte Theo Sonborn wie ein trotziger kleiner Junge aus.
»Dich schickt der Himmel!«, rief sie, als Marty die Küche betrat. »Ich habe noch nie so viele unfähige Leute auf einem Haufen gesehen wie hier!«
»Könnten Sie das bitte mal näher erklären?«, fragte Theo scharf.
O Mann, dachte Marty. Dabei ist der Typ doch der Unfähigste von allen … und obendrein noch Spion. Marty begriff immer noch nicht, warum Wolfe die Sache mit Theo so abgetan hatte.
»Wir müssen einen Plan erstellen, wie wir die Crew auf gesunde Weise satt kriegen«, fuhr Bertha fort. »Schlechtes Essen ist der Untergang für jede Truppe. Hat jemand Vorschläge?«
»Ja.« Marty blitzte Theo an. »Es wäre zum Beispiel schon hilfreich, das Essen zu kochen, bevor man es der Truppe serviert.«
»Gute Idee«, stimmte Theo zu. Die Beleidigung schien vollkommen an ihm abzuprallen.
In diesem Moment piepste es in Theos Hosentasche und Marty fielen fast die Augen aus dem Kopf, als der
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