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Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Titel: Jagd in der Tiefsee (Cryptos) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Smith
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nicht zu seiner Schicht zurückgemeldet. Daraufhin hat Joe in seiner Kabine nachgeschaut. Seine Koje war leer, sie war sogar völlig unberührt, und an sein Funkgerät geht er auch nicht.«
    »Das heißt, Butch ist immer noch an Bord«, stellte Bertha fest.
    »Ja, ich fürchte, da hast du Recht«, pflichtete Theo bei.
    »Warum hat mir das niemand gesagt?«, fragte Bertha.
    »Weil Roys Verschwinden eben erst entdeckt wurde«, antwortete Theo. »Alf und Joe und ein paar Helfer suchen gerade das Schiff nach ihm ab. Wenn Roy tot ist, dann hat derjenige, der ihn umgebracht hat, jetzt seine Pistole und sein Funkgerät. Alf hat deshalb sofort den Verschlüsselungscode geändert.« Er reichte ihr einen Zettel. »Hier ist der neue. Sollte Butch Roy tatsächlich in seiner Gewalt haben, dann hat er uns wahrscheinlich in den letzten Stunden abgehört.«
    Bertha gab den neuen Code in ihr Funkgerät ein.
    »Wolfe möchte, dass ihr immer in Gruppen zusammenbleibt, zumindest zu zweit«, fuhr Theo fort. »Egal ob nun Butch McCall oder ein anderer an Bord ist – wir sind verwundbar. Jeder von uns. Roy war ein starker Kerl. Aber derjenige, der ihn sich geschnappt hat, war offenbar stärker.«
    »Ich glaube, das war’s, Yvonne«, sagte Wolfe. »Vielen Dank für die Hilfe.«
    Sie hatten gerade dem letzten der drei Delfine die Kamera übergestreift und sahen jetzt zu, wie sie in dem kleineren der beiden Becken ihre Kreise zogen.
    »Möchten Sie, dass ich die Luke öffne und sie im großen Pool schwimmen lasse?«, fragte Yvonne.
    »Nein, das mache ich später selbst«, erwiderte Wolfe. »Wollen Sie nicht in die Kantine gehen und erst mal ordentlich frühstücken? Ihre Arbeit hier unten ist beendet. Jetzt sind die Delfine dran.«
    »Ich würde lieber noch bleiben«, sagte Yvonne. »Ich hänge sehr an Winkin, Blinkin und Nod und würde gerne bis zum Schluss dabei sein.«
    »Das verstehe ich«, entgegnete Wolfe, »aber es geht leider nicht. Sie wissen ja: Unsere Expedition ist streng geheim. Sie haben großartige Arbeit geleistet, Yvonne, aber offen gestanden kennen wir Sie nicht gut genug, um Sie noch länger hier unten behalten zu können.«
    »Das bedeutet also, dass Sie mir nicht vertrauen.«
    »Doch, ich vertraue Ihnen«, sagte Wolfe. »Sonst hätte ich Sie gar nicht erst beauftragt die Delfine auf ihren Einsatz vorzubereiten. Aber es gibt mehrere Stufen des Vertrauens und Sie haben schlicht und einfach noch nicht die oberste Stufe erreicht. Sie kommen meist nur ein- oder zweimal im Jahr nach Cryptos, und häufig bin ich dann noch nicht einmal da.«
    »Dann sollten Sie mir vielleicht einen Vollzeitjob anbieten«, schlug Yvonne vor. »Dann könnten Sie sich selbst davon überzeugen, dass ich vertrauenswürdig bin.«
    »Sie wären bereit Vollzeit für uns zu arbeiten?«
    »Ich liebe Cryptos und würde mich wahnsinnig gern dort niederlassen. Ich bin es leid, permanent rund um die Welt zu hetzen und anderer Leute Meeressäuger zu trainieren. Deshalb: Machen Sie mir ein Angebot!«
    »Das werde ich«, versprach Wolfe und komplimentierte sie in Richtung Tür. »Sobald dieses Projekt hier abgeschlossen ist und wir wieder auf der Insel sind.«
    »Womit Sie wahrscheinlich sagen wollen, dass ich jetzt erst mal verschwinden soll.«
    »Ja, tut mir leid. Aber das mit der Festanstellung, das meine ich ernst.«
    Yvonne schenkte Wolfe ein zuckersüßes Lächeln und marschierte durch die Luftschleuse hinaus.
    Sobald sie draußen war, öffnete sich die Tür des Kontrollraums und Phil trat heraus.
    »Die Bilder der Delfin-Kameras sind gestochen scharf«, lobte er.
    Wolfe nickte. »Haben sie Roy gefunden?«
    Phil schüttelte den Kopf. »Ich habe gerade mit Alf gesprochen. Er und Joe suchen immer noch, aber sie machen sich keine großen Hoffnungen mehr.«
    In diesem Moment traten Ana, Theo und Marty durch die Luftschleuse und gesellten sich zu ihnen.
    »Schwer vorstellbar, dass Butch einen so starken, fitten Kerl überwältigt haben soll«, fuhr Phil fort.
    »Ach, ihr sprecht gerade über Roy?«, fragte Ana.
    »Er war ein guter Mann«, sagte Theo. »Wahrscheinlich hätten wir auf Alf hören und mehr Sicherheitspersonal engagieren sollen.«
    »Vielleicht finden sie ihn ja noch«, sagte Marty, dem die Sache furchtbar auf den Magen schlug.
    Theo schüttelte den Kopf. »Das bezweifle ich.« Er begann seine Verkleidung abzulegen. »Du hattest Glück, Marty. Unglaubliches Glück. Und ich bin sicher, dass Butch inzwischen mitgekriegt hat, dass du noch lebst. Der

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