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Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Titel: Jagd in der Tiefsee (Cryptos) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Smith
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ein ziemlich guter Libellenpilot bist.«
    Luther wurde rot. »Na ja, geht so. Danke, dass Sie mich das Teil fliegen lassen.« Luther nickte in Richtung der Kugel. »Marty sagte irgendetwas von wegen, dass das ein atomgetriebenes U-Boot sei, aber ich hab ihm natürlich kein Wort geglaubt.«
    »Es ist ein U-Boot«, bestätigte Ted. »Und es ist atomgetrieben, ja, aber es ist ganz anders gestaltet als herkömmliche Atom-U-Boote.«
    »Das kann man wohl sagen«, erwiderte Luther. »Es ist gestaltet wie ein riesiger Wasserball.«
    Ted lächelte. »Das war jetzt nicht genau das, was ich meinte, aber ja, da hast du natürlich Recht.«
    »Also, wenn wir tatsächlich noch abtauchen wollen, dann sollten wir mal in Gang kommen«, mahnte Wolfe. Per Knopfdruck setzte er die hydraulische Luke in Bewegung, die in der Trennwand zwischen dem großen und dem kleinen Becken saß. Winkin, Blinkin und Nod schossen hindurch, noch bevor sich das Schiebetor ganz geöffnet hatte. »Soll der kleine Pool geöffnet bleiben oder wieder geschlossen werden?«, fragte er.
    »Lass das Tor offen«, sagte Ted. »Es kann sein, dass wir das kleine Becken als Ausweichmöglichkeit brauchen, falls wir es nicht schnell genug in den O-Tube schaffen.«
    »In den O-Tube? Was ist das denn?«, fragte Luther.
    »Das ist eine Art lang gezogene Garage für MAR«, erklärte Ted. »Die versteinerten Lavaröhren auf Cryptos haben mich dazu inspiriert.« Er sah Marty an. »Erinnerst du dich, dass ich gesagt habe, alle Erfindungen würden in irgendeiner Weise die Natur kopieren?«
    Marty nickte. Bei seinem ersten Aufenthalt auf Cryptos hatte er ein paar Stunden im Krater des erloschenen Vulkans verbracht und sich die Lavaröhren angeschaut.
    »Ich stand vor einem Problem: Wie sollte ich im Moonpool, wo immer mal wieder jemand reinplatzen kann, an einer streng geheimen Erfindung herumbasteln? Also habe ich eine Klappe im Boden des Pools und eine Röhre einbauen lassen, die zu einem weiteren Becken auf der anderen Seite des Kontrollraums führt. Sollte es uns tatsächlich gelingen, einen Riesenkalmar in den Moonpool zu locken, dann werden wir die Röhre benutzen, um uns vor ihm in Sicherheit zu bringen. Und sollte der Kalmar die Öffnung zu der Röhre versperren, dann düsen wir eben in das kleinere der beiden Moonpool-Becken. Ich kann die Trennscheibe per Fernbedienung aus dem U-Boot heraus öffnen.«
    Marty blickte Dr. Lepod an, gespannt auf dessen Reaktion. Doch da kam nichts. Der Mann trug noch immer denselben Ausdruck stiller Verzückung im Gesicht wie beim Betreten des Raumes. Als hätte man ihm gerade mitgeteilt, dass er beim Samstagslotto den millionenschweren Jackpot geknackt habe. Als Ted ihn frühmorgens mit der Frage geweckt hatte, ob er sie in die Tiefe begleiten wolle, hatte er doch tatsächlich geantwortet: »Ich wäre entzückt.« Und seitdem hatte der nach totem Fisch riechende Wissenschaftler kein Wort mehr herausgebracht. Zum Glück war sein Fischgeruch in dem Moment verschwunden, als er in seinen Wasseranzug gestiegen war. Offenbar vermochten diese Anzüge also nicht nur alles Mögliche von sich abzuweisen und fernzuhalten, sie ließen andersherum auch nichts von innen nach außen dringen.
    Wolfe drückte auf einen weiteren Knopf und sofort begann der Boden des Moonpools zur Seite zu gleiten und Meereswasser sprudelte hinein. Innerhalb weniger Sekunden waren Winkin, Blinkin und Nod in der schwarzen Tiefe unterhalb des Schiffes verschwunden.
    Grace befühlte erneut das Gewebe der goldenen Kugel.
    »Das Ding wird platzen, das hält den Druck nicht aus«, sagte sie.
    Ted lachte. »Das will ich nicht hoffen. Zwar sind die Kugeln eins bis sechs tatsächlich allesamt geplatzt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das bei Nummer sieben nicht passieren wird.«
    Ziemlich sicher?, dachte Marty. Von »ziemlich sicher« war bei seinem ersten Gespräch mit Ted aber noch keine Rede gewesen. Da hatte Ted auch nicht erwähnt, dass dieses hier bereits die siebte Kugel war. Aber das erklärte natürlich die 007 auf der Seite. Es war also wirklich keine Anspielung auf James Bond, sondern darauf, dass die sechs Vorgängermodelle zerdrückt worden waren wie Coladosen unter einem Elefantenfuß. Marty fröstelte es in seinem Wasseranzug.
    »Wo sind die Türen?«, wollte Luther wissen. »Kann man da überhaupt einsteigen oder muss man sich außen dranklammern?«
    »Willst du dir die Ehre geben?«, fragte Ted Marty.
    Marty zog den Schlüssel aus seiner Tasche, drückte den

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