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Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Titel: Jagd in der Tiefsee (Cryptos) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Smith
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Studienergebnisse zu veröffentlichen.«
    »Gut, das wäre dann also geklärt. Ich stelle jetzt auf Funkstille, um Strom zu sparen.« Ted drückte auf einen Knopf und sah Marty an. »Ich habe Lepods Mikro und Helmlautsprecher den Saft abgedreht. Er kann uns jetzt nicht mehr hören. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, ihn mitzunehmen. Wir brauchen zwar einen Kalmarexperten an Bord, aber ob er der Richtige ist, weiß ich nicht. Ich fürchte, er kann seinen Mund nicht halten.«
    »Lass Alf Klartext mit ihm reden«, riet Marty. »Dann wird Lepod seine Klappe schon halten, da bin ich mir sicher.«
    »Gute Idee. Sobald wir wieder oben sind, werde ich ihn zur Nachbesprechung zu Alf schicken. Der wird ihn derart einschüchtern, dass er schweigen wird wie ein Grab.«
    »Ich hab mal eine rein theoretische Frage«, sagte Marty. »Angenommen, wir müssen uns tatsächlich rauskatapultieren und begegnen auf dem Weg nach oben einem dieser Monsterhaie, und angenommen, der bekommt Appetit auf uns? Was dann?«
    »Der Wasseranzug ist absolut undurchdringlich – sowohl für Pistolenkugeln als auch für Haizähne«, antwortete Ted.
    »Na, das ist ja schon mal was.«
    »Aber sollte es dem Hai einfallen«, fuhr Ted fort, »dich hin und her zu schleudern und dich dann mit weit aufgerissenem Maul regelrecht zu zermalmen, dann wird selbst dieser Wasseranzug nicht lange standhalten. Dann wird er sich in null Komma nichts in einen goldenen Knochen- und Eingeweidebeutel verwandeln.«
    »Schönen Dank auch, ich glaube, dann würde ich lieber erschossen werden.«
    »Wenn du meinst …« Ted schaltete die Delfinkameras ein. Winkin, Blinkin und Nod zogen etwa achthundert Meter entfernt ihre Kreise, in einer Tiefe von zwanzig Metern. Sie tummelten sich inmitten eines Schwarms kleiner, bunter Fische, die sie wie Kartoffelchips verschlangen.
    »Sie haben in unserer Mission zwar keine maßgebliche Funktion«, meinte Marty, »aber sie haben richtig viel Spaß!«
    »Das kann man wohl sagen«, stimmte Ted zu.
    »Warum genau brauchst du sie als Köder?«
    »Als ihr aus dem Kongo nach Cryptos zurückgeflogen seid, haben wir ein bisschen aufgeräumt auf der Insel, denn wir wussten, dass wir Spione unter uns hatten – und zwar nicht nur Leute, die Blackwood eingeschleust hat, sondern vermutlich auch Industriespione und Agenten ausländischer Geheimdienste. Wir haben im Laufe der Jahre natürlich immer wieder technische Spielereien entwickelt, aber noch nie etwas so Brisantes wie MAR. Mit einer so bahnbrechenden Erfindung wendet man sich normalerweise an die Regierung, denn die ist in der Regel besser ausgerüstet als man selbst, um so etwas zu schützen. Aber wie ich vorhin schon sagte: Wir wissen noch nicht genau, wem wir diese Erfindung zum Kauf anbieten werden. Und das ist genau der Grund, warum wir Alf engagiert haben.
    Die Presse und die internationale Forschergemeinde haben uns natürlich mit Fragen bestürmt, wie wir den Riesenkalmar zu fangen gedenken. Und da wir ihnen irgendetwas erzählen mussten, haben wir ihnen die Geschichte mit Winkin, Blinkin und Nod aufgetischt – als Köder sozusagen. Wir sind sogar so weit gegangen, dass wir Yvonne, die wohl beste Meeressäuger-Trainerin der Welt, an Bord geholt haben. Das hat die Aufmerksamkeit vollends auf die Delfine gerichtet, so dass sich niemand mehr den Kopf über mögliche andere Fangmethoden zerbrochen hat.«
    »Wie lange kennt ihr Alf Ikes schon?«, fragte Marty.
    Ted lachte. »Alf, Wolfe und ich waren zusammen im Kindergarten. Wir haben im selben Häuserblock gewohnt. Wenn Wolfe nicht gerade mit seinem Vater auf Safari war, haben wir drei von morgens bis abends zusammengehockt. Die ganze Highschool-Zeit hindurch. Ich glaube, es gab nicht einen Menschen in unserer Umgebung, der nicht heilfroh war, als wir nach der Schule an unterschiedlichen Universitäten anfingen. Ich ging aufs MIT in Massachusetts, Alf auf die Militärakademie West Point und Wolfe studierte Tiermedizin an der University of California Davis. Doch obwohl wir mit unterschiedlichen Dingen in unterschiedlichen Teilen des Landes beschäftigt waren, blieben wir immer in engem Kontakt und sahen zu, dass wir uns so oft wie möglich trafen … Na ja, und dabei haben wir auch allerhand Unsinn gemacht, wie schon als Kinder.«
    »Also kanntest du meine Mutter auch schon als kleines Mädchen?«
    »Klein-Sylvia«, sagte Ted. »Alf war in sie verknallt, seit er laufen konnte. Für ihn brach eine Welt zusammen, als sie Timothy

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