Jagdfieber
Halses auf wundervolle Weise betonte. Ebenso ihr weich gerundetes Kinn und die sanft abfallende Linie ihrer Schulterpartie. Einzelne Strähnen lösten sich hier und da und umschmeichelten ihr Gesicht. Herrgott, sie sah unglaublich aus, und sein ohnehin schon heftig pumpendes Herz überschlug sich mehrmals, weil er nicht aufhören konnte, sie anzustarren.
Lass dich nicht von einem niedlichen Gesicht einlulle n, beschwor er sich.
Leider fiel es ihm ungemein schwer, sich ihrer Ausstrahlung zu entziehen, wenn sie so liebreizend auf ihn zugeflattert kam, als wäre sie ein bunter Schmetterling, der nur darauf aus war, ihm Freude zu bereiten. Statt vor seinem Schreibtisch stehenzubleiben, umrundete sie das wuchtige Möbelstück aus dunklem Mahagoni und stellte sich seitlich neben ihn. Eine unsichtbare Hand legte sich um seinen Hals und drückte fest zu, als ihr Geruch ihn einhüllte. Obgleich er es ungern zugab … sie war im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend, und je näher sie an ihn heranrückte, umso trockener wurde sein Mund.
Gleich darauf registrierte er ungläubig, wie sie sich ohne jegliche Berührungsängste mit ihrem Hintern auf die edle Maserung des Schreibtisches setzte und dabei nur haarscharf die Tastatur seines Computers verfehlte. Sie machte es sich bequem und ließ dann rotzfrech die Beine baumeln. Mit gerunzelter Stirn fixierte er ihre hübschen Schenkel, die keine zwanzig Zentimeter von ihm entfernt die Holzplatte erwärmten, und starrte unweigerlich auf die cremige Haut unter dem leicht gerüschten Saum. Der Anblick weckte in ihm den Wunsch, den Rock ein gutes Stückchen hochzuschieben. Er wollte sich ihre intimste Stelle aus allernächster Nähe ansehen, sie berühren und von ihr kosten. Unwillkürlich stellte er sich vor, wie er ihre Weiblichkeit mit dem tastenden Schlag seiner Zunge erkundete, ihre Schamlippen teilte und die herausfließende Feuchtigkeit auffing, als wäre seine Mundhöhle nur dazu da, um ihren köstlichen Nektar aufzusammeln. Victors Unterleib zog sich zusammen, seine Hoden schmerzten vor unterdrückter Lust. Sie war so nah, duftete so gut. Er müsste nichts weiter tun, als die Hand auszustrecken und …
„Ich hoffe, ich störe dich nicht?“, unterband sie seine Fantasien und brach damit das Schweigen.
Sie grinste dreist, und dieses freche Lächeln war wie Öl auf das Feuer seiner Sinne. Mit der rechten Hand fuhr er sich über seinen Nacken und rieb kurz darüber. Die Haut fühlte sich heiß an, genauso wie das Blut, das hitzig durch seine Adern strömte und leider Gottes auch in seinen intimsten Körperteil. Und schuld daran war nur sie, diese fleischgewordene Versuchung, die sein Leben durcheinanderwirbelte und ihm keine Sekunde Zeit zum Durchschnaufen ließ.
„Was willst du, Paige? Ich habe zu tun und weder Zeit noch Lust für eine Unterhaltung.“
Er warf einen bezeichnenden Blick an ihr vorbei auf seine Unterlagen, die sich auf seinem Arbeitsplatz stapelten. Sie hob mit leicht gelangweiltem Gesichtsausdruck die Schultern und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
„Du arbeitest viel zu viel, Victor. Sitzt immer in diesem langweiligen Büro und lässt das echte Leben an dir vorbeiziehen“, erklärte sie mit ernstem Unterton.
Er schnaubte.„Keine Sorge, ich verpasse schon nichts. Kümmer dich lieber um dein eigenes Leben, damit hast du sicher genug zu tun.“
„Oh, was sind wir heute wieder charmant, du solltest Unterricht geben“, versetzte sie eingeschnappt.
Das wütende Aufblitzen in ihren klaren Augen ließ ihn hoffen, dass sie endlich von der Tischkante rutschen und verschwinden würde. Tatsächlich glitt sie herunter, jedoch erlosch sein einsetzendes triumphierendes Grinsen, als ihm klar wurde, dass sie keineswegs vorhatte zu gehen. Sie umrundete nur den Stuhl. Das Klacken ihrer flachen Schuhe hallte durch den Raum, als hätte sie ein ganzes Soundsystem unter ihren Sohlen angebracht. Hinter seinem modernen Drehstuhl, der eigentlich gar nicht zum historischen Ambiente dieses Raumes passte, blieb sie stehen. Sofort schlossen sich seine Finger um die Armlehnen, er war auf dem Sprung, bereit, mit einem Satz über seinen Schreibtisch zu fliegen, sollte sie ihm zu nahe kommen, und doch fühlte sich seine gesamte Muskulatur an, als hätte man ihm ein muskellähmendes Mittel gespritzt. Außer bei einem Muskel. Der war mehr als lebendig, hart angeschwollen und entzog sich voll und ganz Victors Kontrolle. Das machte ihn wahnsinnig.
„Gib dir keine Mühe, mich
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