Jagdfieber
zu beleidigen“, meinte sie schließlich. „Ich weiß, dass du das nur tust, weil du Angst vor deinen Gefühlen hast.“
Gefühle? Wie zum Teufel kam sie nur auf die absurde Idee, er würde irgendwelche Gefühle für sie haben? Dann wurde ihm bewusst, dass sie Recht hatte, nur nicht in der Weise, wie sie vermutlich annahm. Er empfand tatsächlich etwas für sie: Wut, Unverständnis und eine innere Ruhelosigkeit, die ihm nachts den Schlaf raubte. Dieses Weib war lästiger als eine Kolonie roter Ameisen, die sich mit ätzenden Bissen auf seinem Körper austobte, und zugleich anziehender als eine klare Süßwasserquelle nach einer langen kräftezehrenden Wanderung. Paige polarisierte, sie trieb ihn in den Wahnsinn. Sie war alles, und sie war nichts.
Genau in dieser Sekunde legten sich ihre Finger auf seine total verhärtete Schulterpartie, sanft und doch bestimmend. Victor wäre beinahe aus dem Sessel gesprungen vor Schreck und keuchte unterdrückt, während sie leise kicherte. Es klang bezaubernd, und er schalt sich einen Narren, weil er sie mit so einem Adjektiv bedachte. Paige war nicht bezaubernd, höchstens nervig und nymphoman. Die letzte Charakterisierung beschwor sofort eine Vielzahl von Bildern herauf, die seine Atemfrequenz sukzessive steigen ließ. Er beugte sich vor, war zur Flucht bereit …
„Hey, keine Panik“, säuselte sie hinter ihm. „Ich will dir nur was Gutes tun. Du bist ja total verspannt.“
Mit geschickten Griffen begann sie, seine Muskulatur zu kneten. Victor verkrampfte sich nur noch mehr und versuchte, ihre Hände abzuschütteln.
„Hör auf damit.“
Er hörte selbst, wie erschreckend schwach sein Protest klang. Paige lachte leise und beugte sich über seine Schulter nach vorn, bis ihre Wange an seiner lag. Ihre Haut war weicher als Seide, warm und voller magischer Anziehungskraft. Und ihr Duft … Er hätte in ihm ertrinken können, liebliche Sinnlichkeit schien aus jeder Pore ihres Körpers zu strömen. Bestimmt schmeckte ihre Haut so süß wie Kandis.
„Wieso sträubst du dich so? Ich mach doch gar nichts.“
Wie hätte er ihr die Wahrheit sagen können? Es wäre zu grausam gewesen, ihr zu offenbaren, dass er sich lieber in den Schlund eines aktiven Vulkans gestürzt hätte, als sich einer Frau wie ihr auszuliefern. Einer Frau, die in Art und Charakter jener so ähnlich war, die ihm vor Jahren sämtliche Illusionen über Liebe und intakte Beziehungen geraubt hatte.
„Es geht nicht ums Sträuben, Paige“, erwiderte er spröde und fühlte sich von ihrer unmittelbaren Nähe erdrückt. „Ich will nur keine belanglose Affäre.“
Er fühlte ihr Lächeln an seiner Wange.
„Bist du dir da wirklich ganz sicher?“
Nein, er war ganz und gar nicht sicher, nur zugeben würde er das niemals.
„Victor …“
Sein Name rollte wie eine Liebkosung von ihrer Zunge und landete als zärtliches Streicheln auf seiner Haut. Er machte Anstalten aufzustehen, um diese peinliche Situation zu beenden, als sie blitzschnell herumlief und sich auf seinen Schoß setzte. Das passierte alles so schnell, dass er gar nicht rechtzeitig reagieren konnte. Geschickt kletterte sie auf ihn, die Beine schob sie einfach unter den Lehnen des Sessels hindurch, und drückte sich mit ihrem ganzen Gewicht intim auf seinen Unterleib. Ihm entwich ein gequältes Stöhnen, als sich ihre Leiber berührten. Ihre weiblichste Stelle presste sich mit köstlichem Druck auf sein Glied. Er war steinhart, sie musste es spüren, es konnte gar nicht anders sein.
„Paige, was soll das?“, fuhr er sie mit rauer Stimme an. „Wenn du hoppe hoppe Reiter spielen willst, dann such dir einen anderen. Ich steh nicht zur Verfügung.“
Sie riss die blauen Augen auf, tat erstaunt.„Ehrlich nicht? Dann muss ich diese Erektion wohl völlig falsch interpretieren.“
„Offenbar ist Denken nicht deine Stärke“, versetzte er gepresst und in Ermangelung seiner normalen Umgangsformen.
Paige zerrte wirklich seine schlechtesten Eigenschaften ans Tageslicht, schien sich aber an seiner unverschämten Antwort in keinster Weise zu stören. Im Gegenteil. Sie grinste breit und bewegte sich aufreizend hin und her, was seinen Unterleib in eine tobende Flammenhölle verwandelte. Sein Glied fühlte sich an wie ein zum Bersten gefüllter Hohlraum, aufgepumpt mit Unmengen an Blut und Sperma. Er wusste sich nicht mehr zu helfen und reagierte mit unnötiger Grausamkeit.
„Schämst du dich nicht dafür, dass du dich wie eine Straßennutte
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