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Jagdfieber

Jagdfieber

Titel: Jagdfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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den sie ihm verschaffte.
    Sein Anblick war atemberaubend. Der Mann war ein menschliches Kunstwerk, wenn er sich gehen ließ und sich ganz und gar seinen Trieben hingab. Victors Halsmuskeln waren sichtbar angespannt, und eine Ader an seiner Schläfe wölbte sich leicht nach außen. Feiner Schweiß sammelte sich auf seiner Stirn, ein Ergebnis der körperlichen Anstrengung, die seine schlanken Hüften vor und zurück schnellen ließ. Immer schneller pumpte er sich in den willigen Mund seiner Geliebten, die seine Länge geübt in sich aufnahm und ihn bestimmt tief in ihrem Hals stecken hatte. Obwohl sie es furchtbar fand, ihn mit einer anderen in Aktion zu erleben, ertrank Paiges Spalte in zunehmender Nässe, besudelte ihren Slip, ließ sie erhitzt und sogar ein bisschen beschämt zurück, weil es sie so sehr anmachte, ihm dabei zuzusehen, wie er sich befriedigte. Ein Teil von ihr hätte sich gern dazugesellt, seine üppig wogenden Hoden gekrault und die Unterseite seines Penis gezüngelt, bis er sich mit einem animalischen Brüllen auf Charlottes dämliches Gesicht ergoss. Sie unterdrückte ein Keuchen, weil ihr Kopf diese Bilder viel zu realistisch wiedergab. Paiges innerer Motor kam richtig auf Touren, heulte immer wieder sehnsüchtig auf, wurde aber immer wieder kurz vor Ende des Countdowns abgewürgt. Bevor es wirklich peinlich werden konnte und sie selbst Hand an sich legte – oder an ihn – zog sie die Tür zu und rannte einfach los. Sie merkte kaum, in welche Richtung sie stolperte, während sie den Gang entlangstürzte. Schwankend taumelte sie der Tür zum Saal entgegen und betete, dass Victor durch ihren überstürzten Aufbruch nicht mitbekommen hatte, dass sein intimes Scharmützel nicht unbeobachtet geblieben war. Währenddessen sickerte in ihr Hirn durch, dass sie gerade Zeugin eines Ehebruchs geworden war, mit Victor in der wenig ruhmreichen Hauptrolle. Ihn dabei zu erwischen, wie er die Moral nach seinem Gutdünken zurechtbog und sie gleichzeitig dafür tadelte, keine zu besitzen, machte sie stocksauer. Und doch berührte sie all das nur am Rande, weil sie ganz andere Sorgen hatte. Ob sie es wollte oder nicht, aber irgendwann hatte Victor angefangen, sich in ihren Kopf zu schleichen und alle anderen Männer daraus zu verbannen. Selbst Jason war unwichtig geworden, nur noch ein Teil einer Vergangenheit, die sie lieber heute als morgen für immer hinter sich gelassen hätte.
    Sie hoffte, sich wieder unter Menschen zu mischen, würde ihr helfen, den Tumult in ihrem Inneren zu besänftigen, doch anstatt ruhiger zu werden, fühlte sie sich von allen Seiten belästigt und bedrängt. Paige irrte ein wenig verloren durch den Saal, nahm jeden Laut, jede Bewegung, ja, selbst die Farben im Raum mit überdeutlicher Klarheit wahr. Als hätte sie jahrelang eingefroren im Tiefschlaf gelegen, zu Eis erstarrt, und nun musste sie von einer Sekunde auf die andere in einer Welt klarkommen, die ihr fremdgeworden war. Alles war zu grell, zu laut, zu fröhlich, zu aufgesetzt. Das schrille Lachen einer Frau schmerzte ihr in den Ohren, als Paige sich rücksichtslos an ihr vorbeidrückte, ihr Kopf hämmerte wie ein Presslufthammer und drohte zu platzen. Selbst das leise Klirren von Champagnergläsern, wenn die Gäste auf ihr Wohl anstießen, empfand sie als unangenehm laut. Sie wollte nur noch weg von diesem Trubel, dem einfältigen Geschnatter der Frauen und dem dröhnenden Gelächter von dickbäuchigen Kerlen, die sich alle bereits im fortgeschrittenen Stadium der Überheblichkeit befanden. Ihre Augen wechselten im Sekundentakt die Richtung, hektisch, ohne festes Ziel. Wo zum Teufel steckte ihr Vater?
    Sie konnte ihn nirgends entdecken und beschloss, allein zurückzufahren. Paige war schon halb auf der Straße, nachdem sie sich im Foyer ihr Cape geholt hatte, als sich plötzlich eine schwere Hand auf ihre Schulter legte und sie mitten im Schritt aufhielt. Ruckartig schoss sie herum, bereit, jede Person runterzuputzen, die die Unverschämtheit besaß, sie einfach so anzufassen. Doch die Worte erstarben, als sie in die Augen ihres Vaters blickte.
    „Na endlich, ich habe eine halbe Ewigkeit nach dir gesucht“, erklärte sie zutiefst erleichtert. „Ich will hier weg. Kommst du mit?“
    Falls er bleiben wollte, musste er das allein tun. Sie hatte nicht den Nerv, einem zufriedenen Victor gegenüberzutreten oder einer Charlotte, der man auf zehn Meilen ansehen konnte, dass man es ihr gerade fürstlich besorgt hatte.
    „Paige, hör

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