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Jagdfieber

Jagdfieber

Titel: Jagdfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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Freund laut schreiend klarmachen, dass er die Finger von seinem Mädchen lassen sollte, während die andere Quinn frenetisch anfeuerte, sie doch an seiner Stelle flachzulegen. Dadurch würde sich sein größtes Problem auf einen Schlag in Luft auflösen.
    „So, Miss Turner und Quinn also …“, entgegnete er gespielt gleichmütig, weil Charlotte ja irgendeine Reaktion erwartete.
    „Ja, ist das nicht grauenhaft?“, erwiderte sie übertrieben entsetzt und lächelte dann verschwörerisch. „Tu mir einen Gefallen und sag ihm nicht, dass ich dir davon erzählt habe. Ich glaube, im Grunde ist es ihm peinlich, dass er sich mit so einer abgibt. Man sieht doch schon von Weitem, dass sie eine Schlampe ist. Allein diese riesigen Brüste.“ Charlotte schüttelte entrüstet den Kopf, als wäre eine große Oberweite ein nicht zu tolerierendes Vergehen, das man unter Strafe stellen müsste. „Weiß sie denn nicht, dass man sowas verkleinern lassen kann? Sie sieht aus wie eine Milchkuh, mit diesen riesigen Eutern. Es ist wirklich skandalös … geradezu unanständig.“
    Unanständig. Bis vor wenigen Tagen hatte er das genauso gesehen. Das war, bevor er sie in all ihrer herrlichen Nacktheit hatte bewundern dürfen, und die Idee, diese beiden Schönheiten in die Hände eines Chirurgen zu geben, erschien ihm frevelhafter, als eine schwarze Messe in einer Kirche abzuhalten. Die Meinung, dass sie Paiges Brüste als Makel ansah, konnte er nicht teilen. In seinen Augen waren sie ein anbetungswürdiges Geschenk der Natur. Victor wollte sie wieder entblößen, sie mit Küssen übersäen und an den herrlich süßen Spitzen saugen. Seine Eingeweide zogen sich krampfartig zusammen, während er seiner missgünstigen Geliebten ins verächtlich verzogene Gesicht starrte. Dass sie alles Schöne in den Dreck ziehen musste, was typisch für Charlotte und verstärkte das Rumoren in seinem Kopf.
    „Was ist los, Victor?“
    Er kam wieder zu sich, als er ihre Stimme hörte, und versuchte, sich wieder zu besinnen. Charlotte war eine Hexe, das war wohl wahr, aber sie war zumindest keine Gefahr für seinen Seelenfrieden. Hatte er nicht miterlebt, was blinde Ergebenheit für eine einzige Frau aus einem Menschen machen konnte, wie schnell man seinen Stolz und seine Würde an der Schwelle des Schlafzimmers abgeben konnte? Das lenkte seine Gedanken unwillkürlich auf Charlottes Gatten. „Ist dein Mann auch hier?“, fragte er.
    Sie verzog ihr Gesicht. „Was denkst du denn? Aber er sitzt irgendwo in einem der Nebenräume und prahlt vor seinen degenerierten Freunden aus dem Golfclub mit seinem Handicap. Wenn ich Glück habe, sehe ich ihn erst in ein paar Stunden wieder. Wieso fragst du?“
    „Ich will mit dir schlafen. Jetzt sofort.“
    Ein zittriger Atemzug entfloh ihr, sie griff sich an die Kehle und nickte bereitwillig, während ihre Blicke bereits hektisch in alle Himmelsrichtungen huschten. Wahrscheinlich vergewisserte sie sich, dass sich ihr Mann nicht doch in unmittelbarer Nähe befand. William Fitzroy wusste zwar von der Affäre und war hilf-und machtlos, was die amourösen Aktivitäten seiner Frau anging, doch selbst er war nicht bereit, sich in aller Öffentlichkeit zum Hahnrei machen zu lassen. Der Stempel des Betrogenen würde ihm bis an sein Lebensende anhaften und ihn der Lächerlichkeit preisgeben. Während ihm all diese Dinge durch den Kopf schossen, fuhr sie sich unablässig über die Lippen. Fieberhafte Erwartung dominierte ihre immer noch jugendlich glatten Gesichtszüge, die scheinbar mühelos dem Älterwerden trotzten. Oder waren es doch dezent gesetzte Botox-Spritzen?
    „Lass uns über den Personalausgang in irgendeinem Putzraum verschwinden“, meinte sie in diesem Augenblick. „Ich gehe voraus und warte auf dich.“
    Kaum ausgesprochen, verschwand sie auch schon im Bad der Menge und tauchte dort unter. Victor blickte ihr nicht mal hinterher, sondern sah umgehend nach Paige. Es war wichtig, dass sie diese kleine Episode mitbekam und sie auch richtig zu deuten wusste. Wie erwartet, stand sie noch immer in der Nähe des Ausgangs, auf ihrem Gesicht zeichnete sich Schmerz ab.
    Nein , sagte er sich, die Entfernung spielt mir einen Streich .
    Paige fühlte sicher nichts dergleichen und war bestimmt nur wütend, weil sie endgültig aufs Abstellgleis gelegt wurde. Frauen wie sie waren wie Schmetterlinge. Mit gedankenloser Flatterhaftigkeit suchten sie sich immer neue Blumen, um den Nektar aus den Blütenkelchen aufzusammeln. Heute war

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