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Jagdrevier: Thriller

Jagdrevier: Thriller

Titel: Jagdrevier: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bobby Cole
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sagte Ollie. Er richtete sich auf und warf einen Blick auf die Uhr an der Wand.

Dreiundsiebzig
    Larson und Shug hatten die Aufgabe, das Clubhaus und die Fahrspur abzusuchen, die vom Camp ins Herz des Grundstücks führte. Larson nahm an, dass Ollie stinksauer war, weil er sich von dem Gangster aus Mississippi hatte abhängen lassen. Wenn die ganze Sache vorbei war, würde er deswegen wohl richtig Zunder kriegen. Larson musste seine Ehre retten.
Wenn wir das Clubhaus und den Wohntrailer sorgfältig durchsucht haben, nehmen wir uns den Fahrweg vor. Beim letzten Mal haben wir einfach aufgehört zu suchen. Es könnte aber noch mehr Beweisstücke geben,
dachte Larson. Zu Shug sagte er: »Wir müssen noch etwas finden, großer Junge. Los, fangen wir an.«
    Die Suche im Camp führte nicht zu wertvollen Erkenntnissen. Für die Ermittlungen. Larson fiel nur das lebensgroße Poster von Faith Hill auf, das eine Wand des Clubhauses schmückte. Shug interessierte sich mehr für die Speisekammer. Irgendetwas darin brachte ihn fast um den Verstand. Larson gab ihm ausreichend Zeit für eine gründliche Suche und Shug fand eine große Tüte getrockneter Schweineohren.
    »
Achtung,
Shug!«, sagte Larson. Dabei beäugte er die widerlichen Hundeleckerlis. Zumindest hielt er die Ohren dafür. Oder er hoffte, dass sie das waren. »Sehen wir uns den Wohnwagen an.«
    Im Gras vor dem Wohnwagen fanden sie die einzige möglicherweise wichtige Spur: Die Hülse einer schwarzen, sechsundsiebzig Millimeter langen Magnum-Winchester-Schrotpatrone,die erst kürzlich abgefeuert worden war. Zunächst war Larson sehr aufgeregt über diesen Fund; dann wurde ihm klar, dass es sich um Truthahnmunition gehandelt haben musste. Zurzeit war Truthahnsaison und er befand sich in einem Jagdcamp. Trotzdem steckte er die Hülse in die Tasche und schaute zur offenen Wohnwagentür. Er warf einen schnellen Blick ins Innere, dann ging er vorsichtig hinein. In einer Ecke glühte ein Heizgerät. Als er zu den Schlafkojen ging, klingelte ein Wecker. Larson sprang fast bis an die Decke.
    »Verdammt!« Er schlug auf die Taste, mit der sich der Weckton abschalten ließ, und atmete tief durch. Dann setzte er die Suche fort und drehte sich zu seinem treuen Begleiter um.
    »
Aus,
Shug ... Nicht ... 
Nein!
« Larson wurde bei jedem Kommando lauter. Shug wollte mit dem Beanie-Baby-Stofftier spielen, das auf dem Boden des Wohnwagens lag. Larsons Frau sammelte solche kleinen Ty Toys, deshalb beugte er sich hinunter und sah sich das Stofftier genauer an. Es handelte sich um einen schwarzen Labrador namens Lucky. »Den hat sie schon.« Larson ließ es auf die Arbeitsplatte fallen.
    Das Innere des Wohnwagens sah genauso aus, wie man sich eine Unterkunft für Jäger vorstellte. Ein Stapel Tarnklamotten lag herum, Stiefel, Truthahnlockvorrichtungen, eine graues T-Shirt, Honigbrötchen und eine Fleecedecke mit Tarnmuster.
Wozu braucht man eine Tarndecke?
Larson schüttelte den Kopf. Er nahm eine Zeitschrift von der Couch und entdeckte auf der Rückseite das kleine weiße Postetikett. »Scott Littlepage, 304 Magnolia Blossom Court, West Point, Mississippi«, las er laut. Dann ließ er die Zeitschrift wieder auf die Couch fallen, pfiff nach Shug und machte sich auf den Weg zum Streifenwagen. Er wollte den schlammigen Forstweg entlangfahren, so weit es ging.
    Larson hörte sich das Geplapper im Polizeifunk an, als die Deputys ausschwärmten und sich dabei in der Kommandozentralemeldeten. Bislang hatte niemand etwas gefunden, aber fast alle hatten inzwischen ihren Einsatzort erreicht und sicherten dort die Umgebung. Shug machte es sich auf dem Rücksitz gemütlich und widmete sich wieder der Körperpflege. Larson spürte einen Knoten im Bauch, weil er vom Helden zum Deppen mutiert war.
Ich kann es nicht fassen. Die Lady muss dort gewesen sein, während ich mit diesem Redneck aus Mississippi geredet habe. Ich habe meine große Chance vertan. Aber vielleicht sollte ich dankbar sein. Für mich hätte die Sache tödlich enden können.
    Auf den ersten paar hundert Metern der alten Holzabfuhrstraße lag noch genügend Schotter. Deshalb gab es keine auffälligen Spuren. Im weiteren Verlauf bestand die Oberfläche jedoch fast nur noch aus rötlichem Lehm und die Reifenabdrücke waren deutlich zu erkennen. Es war nicht leicht, den Streifenwagen auf dem schlüpfrigen Untergrund in der Spur zu halten. Gerade als Larson per Funk ein Quad oder ein Allradfahrzeug anfordern wollte, blitzten im Licht

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