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Jagdrevier: Thriller

Jagdrevier: Thriller

Titel: Jagdrevier: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bobby Cole
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seiner Scheinwerfer die Rückleuchten eines Fahrzeugs auf.
    Larson hielt an und stieg aus. Er schaltete seine Stablampe an und öffnete das Halfter seiner 9-Millimeter-Glock.
    »Komm, Shug.« Shug plumpste vom Rücksitz und blieb neben dem Wagen sitzen.
    Larson ging langsam zu dem schwarzen Truck, wobei er den Hund an der Leine hinter sich herzerrte. Er kannte das Fahrzeug. Es gehörte Johnny Lee Grover. Plötzlich spitzte Shug die Ohren und gebärdete sich wie wild. Er roch etwas, das hinten vom Pick-up tropfte. Mit einer Gänsehaut auf Nacken und Armen näherte Larson sich bedächtig dem Truck. In der einen Hand hielt er die Taschenlampe, in der anderen die schussbereite Pistole.
    Als Larson das Fahrzeug fast berühren konnte, blieb Shug stocksteif stehen und sträubte das Nackenfell. Larson richtete den Lichtstrahl auf die Ladefläche. Die Leiche, die dort lag,war von der Brust aufwärts mit einer alten Jagdjacke bedeckt. Larson zog sie mit zittrigen Händen weg, dann würgte er. Er sah in Johnny Lees aschfahles Gesicht. Johnnys rechtes Auge war ein Stück weit geöffnet und starrte ihn an. Die Leiche war blutverkrustet.
    Ohne sich weiter um Shug zu kümmern, stürzte Larson zurück zum Streifenwagen, um seinen Fund zu melden.

Vierundsiebzig
    R.C. legte ein ordentliches Tempo vor. Auf einer Anhöhe blieb er stehen. Er wollte nicht mitten in eine gefährliche Situation platzen, sondern das Überraschungsmoment nutzen. Tillman schloss zu ihm auf. Er verfluchte seine Schuhe. R.C. trug derbe Arbeitsstiefel, er selbst feine Stadtschuhe. Sie waren inzwischen ruiniert. R.C. schaltete die Taschenlampe aus und horchte.
    »Hören Sie was?«, flüsterte Tillman zwischen zwei Atemzügen.
    »Nein, bisher nicht. Wie weit ist die Siebzehn entfernt?«
    »Etwa zwei Meilen, denke ich; auf direktem Weg vielleicht etwas weniger.« Tillman versuchte wieder zu Atem zu kommen.
    R.C. drückte seine Büchse Copenhagen auf und nahm sich eine Portion Kautabak. Mit einer Tabakbeule hinter der Lippe dachte er nach.
    »Glauben Sie, derjenige, der geschossen hat, hat auch Elizabeth?«, fragte Tillman.
    »Keine Ahnung. Dass der Pick-up nicht mehr da ist, macht die Sache sehr verwirrend. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie er vom Grundstück gekommen sein könnte. Wir wissen leider nicht, wie viele Fahrzeuge und Personen in die Sache verwickelt sind. Elizabeth könnte in einem anderen Truck oder in einem PKW weggebracht worden sein, bevor ich Tanner gefunden habe.« R.C. spuckte aus. »Falls Tanner schon zwei Stunden lang dort lag, als ich ankam, ist Elizabeth jetzt vielleicht schon in Birmingham.«
    Tillman schaute seufzend ins Unterholz.
    »Aber bei den Schüssen ist es mir eiskalt den Rücken runtergelaufen«, sagte R.C. »Kein Mensch sollte um diese Jahreszeit und um diese Uhrzeit mit einem großkalibrigen Gewehr rumballern. Ein seltsames Gefühl in meinen alten Knochen sagt mir, dass alles irgendwie zusammenhängt.«
    »Ja. Das denke ich auch.«
    »Los. Gehen wir weiter.« R.C. warf einen Blick auf den Kompass.
    Sie stapften in Richtung der Schüsse weiter. Im dichten Unterholz schlugen ihnen Zweige ins Gesicht. R.C. war froh, dass Tillman mithalten konnte. Als sie ein etwas lichteres Stück Laubwald erreichten, gingen sie schneller.

Fünfundsiebzig
    Schweißüberströmt und kurz vor der totalen Erschöpfung blieb Jake stehen und ließ beide Mädchen zu Boden gleiten. Jeder einzelne Muskel seines Körpers brannte und schmerzte. Eine halbe Meile lang hatte er sich durch das dichteste Unterholz geschlagen, das er je gesehen hatte. Sein eigener Herzschlag dröhnte so laut in seinen Ohren, dass er nichts anderes mehr hörte. Er war fast sicher, dass er jeden Moment einen Schlaganfall erleiden konnte. Nach vorn gebeugt, die Hände auf den Knien, warf Jake einen Blick hinter sich.
    Er grübelte immer noch über seinen Plan nach. Die Idee dazu stammte aus seiner Lieblingsjagdgeschichte aus Afrika. Dabei wusste er noch nicht einmal, ob sie auf einer wahren Begebenheit beruhte – aber einen besseren Einfall hatte er im Augenblick nicht. Ihm war nur klar, dass er sich jetzt keinen Fehler leisten durfte. Sonst würde diese Sache für sie alle tödlich enden.
    »Elizabeth, können Sie ohne die Krücke ein Stück weit laufen?«, fragte er.
    »Ich versuche es.«
    »Sie können sich auf mich stützen«, bot Jake ihr an.
    »Ich werde mein Bestes geben.«
    »Passt auf! Ich habe einen Plan. Aber ihr müsst genau das tun, was ich sage. Keine

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