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Jagdrevier: Thriller

Jagdrevier: Thriller

Titel: Jagdrevier: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bobby Cole
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Katy gerade ermahnen, bloß nicht mehr zu schreien, als plötzlich Holzsplitter durch die Luft flogen. Fast gleichzeitig mit dem dröhnenden Knall eines großkalibrigen Gewehrs erschütterte ein lauter Schlag die Holzkabine.
    »Runter! Ist jemand verletzt?«, schrie Jake. Er warf sich über Katy und tastete sie mit den Händen ab. Er spürte nichts, was auf eine Schusswunde hindeutete. Das Herz schlug ihm bis zum Hals.
    »Nein!«, antwortete Elizabeth sofort. Sie war von winzigen Holzsplittern übersät.
    »Katy, bist du verletzt?«
    »Nein! Was war das? Ich habe Angst, Dad!«
    Jake stieß die Tür auf. »Los! Wir müssen hier raus!« Er fasste Katy um die Taille und eilte mit ihr die Leiter hinunter. Als sie sich noch etwas mehr als anderthalb Meter über dem Boden befanden, ließ er sie an sich hinabrutschen und dann fallen. Katy stöhnte beim Aufkommen, rappelte sich aber sofort auf. Jake war bereits wieder auf dem Weg nach oben. Er packte das Gewehr und hängte es sich über die Schulter. Elizabeth wartete auf seine Hilfe.
    »Los. Beugen Sie sich über meine Schulter. Ich trage Sie runter. Beeilen Sie sich!«, schrie er.
    Eine weitere Kugel schlug direkt über ihren Köpfen ins Holz ein.
BAMM!
Der Donnerhall des Gewehrs kam fast im selben Moment. Jake zögerte einen Sekundenbruchteil lang.
    »Dad, was ist los?«, brüllte Katy.
    Der Klang ihrer Stimme riss ihn in die Realität zurück. Die Dunkelheit war Jakes einzige Verbündete. Er schätzte, dass die Schüsse aus etwa zweihundert Metern Entfernung abgegeben wurden. Von dort aus bei diesem Licht ein ganz bestimmtesZiel zu treffen, würde sehr schwer sein.
Wir müssen schnell in den Wald zurück!
, dachte er.
    Sobald er unten ankam, warf er sich Katy über die linke Schulter. Über der rechten hatte er Elizabeth. Um mit beiden Mädchen zu rennen, waren sie zu schwer. Jake fiel in einen ungelenken, langsamen Trab. Die Last war eigentlich zu groß und er hatte Todesangst. Alles andere als geräuschlos pflügte er durchs dichte Unterholz. Aber er hatte keine andere Wahl. »Shit!«, schrie er, während er sich schnaufend einen Weg bahnte. Ein paarmal versuchte er einen Blick über die Schulter zu werfen, doch es gelang ihm nicht. Er konnte weder etwas sehen noch etwas hören.
    Langsam, aber sicher wurde ihm klar, dass er einen guten Plan brauchte. Sonst würden sie nicht überleben. Diese Typen waren nur ein paar Meter hinter ihnen und hatten ein großkalibriges Gewehr. Sie hatten seine Spur Schritt für Schritt verfolgt. Jake fiel nur ein einziger Ausweg ein, und der gefiel ihm nicht so richtig. Er betete, dass seine Taktik funktionieren würde.
    Ein paar hundert Meter hinter Jake und den Mädchen mühte Reese sich, etwas zu sehen und zu hören. Das Mündungsfeuer und der Knall hatten ihn vorübergehend blind und taub gemacht. Als Reese die ersten Schreie gehört und dann das Licht im Hochstand gesehen hatte, hatte er die Nerven verloren und viel zu schnell geschossen. Er verfluchte sich selbst, weil er nicht geduldiger gewesen war. Eigentlich hätte er das Gewehr irgendwo abstützen müssen. Aus zweihundert Metern Entfernung konnte man freihändig keinen sicheren Schuss anbringen.
Ich hätte mich an den Hochstand anschleichen und alle hinrichten können.
    Er rieb sich die Augen, dann war er bereit. Diesmal würde er nichts übereilen. Er wusste, dass er im Vorteil war. Das Mädchen, das er schreien gehört hatte, würde von nun an nicht einfach still sein. Die Verfolgten rannten wie die Hasen. Sie würden Fehler machen. Der Gedanke daran, Johnny Lees Mörderund das Mädchen fangen zu können, lösten in Reese eine Art Lustgefühl aus.
Ich tue das nicht mehr nur für dich, Johnny Lee,
dachte Reese. Dabei schlich sich ein teuflisches Grinsen auf seine Züge.

Siebzig
    Als sie den ersten Gewehrschuss hörten, waren Tillman und R.C. gerade aus dem Jeep gestiegen. Sie waren Tanners Reifenspuren bis zu einer Lichtung in der Mitte des Grundstücks gefolgt. Hier endete der Fahrweg. Anscheinend hatten die jungen Leute geparkt und später gewendet. Dann waren sie zurückgefahren.
    »Das müssen sie sein!«, rief R.C. nach dem Schuss. Er schnaufte. Er hatte sich an der Stelle umgesehen, wo der Jeep geparkt gewesen war.
    »Wie weit war das entfernt?«, fragte Tillman.
    »Nicht mehr als eine Meile.« R.C. starrte in die Richtung, aus welcher der Schuss gekommen war. »Aber das ist schwer zu sagen. Es kann auch näher gewesen sein. Gibt es einen Weg, auf dem wir dorthin fahren

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