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Jagdrevier: Thriller

Jagdrevier: Thriller

Titel: Jagdrevier: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bobby Cole
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und sprang auf den Fahrersitz. Er zog sich die Latexhandschuhe aus, fuhr los und zündete sich als Erstes eine Marlboro an. Nach einem tiefen Zug stieß er den Rauch aus, griff zum Funktelefon und drückte die Sendetaste.
    Biep-biep.
»Yo, Mann.«
    Biep-biep.
»Sprich.«
    Biep-biep.
»Hab sie und sie ist ein Schmuckstück. Geiles Stück Arsch!«
    Biep-biep.
»Kannst du sie zu Johnny Lees Wohntrailer bringen?«
    Biep-biep.
»Klar. In zwei Stunden bin ich da. Ich muss bloß anständig fahren, damit die Cops mich nicht anhalten.«
    Biep-biep.
»Der Schlüssel liegt auf dem Absatz über der Tür. Ruf mich an, wenn du dort bist.«
    Biep-biep.
»Habt ihr den Kerl schon?«
    Biep-biep.
»Nein, aber bald.«
    Moon Pie legte auf und wählte die Nummer seiner Freundin. Dabei rieb er sich zwischen den Beinen. Die Leitung war belegt; sie surfte anscheinend wieder im Internet. Ihn nervte das gewaltig.
Sie ist mitten in der Nacht mit irgendwelchen Freaks in einem Chatroom zugange,
dachte er. Im Netz surfte sie immer nur, wenn er nicht zu Hause war. Das machte ihn wahnsinnig.
Ich habe die Schnauze endgültig voll! Jetzt werfe ich sie raus.

Zwanzig
    Egal wie viele Walkie-Talkies er in seinem Truck leerte, Mini musste unaufhörlich darüber nachgrübeln, wie er in diesen Schlamassel geraten war. Vor einiger Zeit hatte ein Cousin ihm einen Job im Indian Casino angeboten. Dort konnte er auf ehrliche Weise seinen Lebensunterhalt verdienen. Er würde zwar nur in der Instandhaltung arbeiten, aber es wäre ein Neubeginn und er konnte für den Anfang bei seinem Cousin unterkriechen. Der hatte einen Wohntrailer in Sunshine Valley, einem riesigen Wohnwagen-Park in Montgomery. Der Name gefiel Mini.
Warum bin ich eigentlich nicht längst dort?
    Der Grund war Johnny Lee. Er hatte in Mini eine gewisse Selbstachtung geweckt, obwohl der Rest der Gesellschaft keinen Pfifferling auf ihn gab. Johnny Lee hatte ihn davon überzeugt, dass er eines Tages ein gemachter Mann sein würde. Auch Kriminelle hatten Träume.
    Irgendwelches Zeug zusammenzuklauen oder schwarzgebrannten Whiskey zu verhökern – damit hatte Mini kein Problem. Aber Leute umbringen, das war nicht sein Stil. Und er wusste, dass Sweat das Mädchen vergewaltigen würde. Das machte ihm noch mehr zu schaffen als die Tatsache, dass sie den Kerl erledigen sollten, der Johnny Lee erschossen hatte. Mini wusste, dass er tun würde, was Reese von ihm verlangte. Aber er würde nicht zulassen, dass Sweat dem Mädchen etwas antat. Er zerquetschte die Bierdose und warf sie zu den anderen, die bereits auf dem Wagenboden lagen.
    »Und morgen ziehe ich nach Montgomery und fange noch mal von vorn an«, sagte er laut. Dann wendete er den Truck und fuhr ihn so dicht an den Jeep, dass niemand aus der Beifahrertür hätte steigen können. Er stieg aus und ging zur Ladepritsche. Wie viele Jungs seines Schlages hatte er ein Quad auf dem Wagen. Aber im Gegensatz zu den meisten anderen benutzte er das Ding vor allem, um schwarzgebrannten Whiskey auszuliefern. Er lud das Quad ab und ließ den Motor laufen. Die Torpfosten, die hohen Bäume am Straßenrand, sein Truck und der Jeep bildeten gemeinsam eine solide Sperre. Kein anderes Fahrzeug konnte die Schotterpiste passieren. Johnny Lees Killer saß in der Falle. Reese würde sehr zufrieden sein.
    »Was zum Teufel tu ich hier eigentlich?«, sagte Mini und sah sich um. Einen Moment lang schloss er fest die Augen. Dann stieg er auf die Polaris 500, legte den Gang ein und gab gefühlvoll Gas. Er schaltete das Abblendlicht an und machte sich auf die Suche nach Fußabdrücken.

Einundzwanzig
    Zweige schlugen Reese ins Gesicht, aber das machte ihm nichts aus. Entschlossen marschierte er weiter. Er hatte eine Mission. Sein ganzes Leben lang war sein Cousin Johnny Lee sein bester Freund gewesen. Zusammen fürchteten sie sich vor nichts und niemandem, versuchten aber stets, sich gegenseitig zu übertrumpfen. Trotzdem passte der um ein Jahr ältere Johnny Lee immer gut auf Reese auf. Reese vermutete sogar, dass Johnny Lee in der Sechsten mit Absicht sitzen geblieben war, damit sie in eine Klasse gehen konnten. Sie spielten in derselben Footballmannschaft, bis Johnny Lee dem Defensive Back Coach ein Veilchen verpasst hatte, weil er ihn angeschrien hatte. Die Trainer warfen Johnny Lee aus der Mannschaft. Das war in der elften Klasse passiert und der Anfang der Abwärtsspirale gewesen. Zwei Wochen, nachdem er den Coach umgenietet hatte, ging Johnny Lee auf seinen

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