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Jagdrevier: Thriller

Jagdrevier: Thriller

Titel: Jagdrevier: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bobby Cole
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sie sein konnten. In der Zündung oder auf dem Boden auf der Fahrerseite.
Verdammt!
    Trotz seiner langen Verbrecherkarriere hatte Mini keine Ahnung, wie man ein Fahrzeug kurzschloss. Er saß in der Klemme. Dabei hatte das doch seine Flucht werden sollen. Der Aufbruch in die neue Freiheit. Er wollte schreien. Er wollte weinen. Er ging zum Jeep und öffnete die Tür. Auch die Schlüssel des Jeeps steckten nicht im Zündschloss. Mini rutschte das Herz in die Hose.
    Vielleicht waren Sweat die Schlüssel aus der Tasche gefallen, als er mit ihm gekämpft hatte. Mini steckte die Taschenlampeein und ging zum Truck. Er öffnete die Heckklappe, zog die Aluminiumrampen heraus und richtete sie aus. Dann fuhr er das Quad von der Ladefläche und machte sich auf die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Dreiundvierzig
    Angespannt und frustriert stand Reese auf einem Baumstumpf und horchte auf jede Art von Geräusch, das von Johnny Lees Killer stammen konnte. Beim Wildern war Reese nie erwischt und kaum je gesehen worden. Dass sich jemand näherte, erkannte er normalerweise daran, wie die Geräusche im Wald sich veränderten. Auf seinen Raubtierinstinkt war er sehr stolz. Er wusste, dass er im Vorteil war, aber er hörte rein gar nichts. Keine schnellen Schritte, keine knackenden Zweige, keine Stimmen.
    Reese verlagerte sein Gewicht auf den anderen Fuß und griff nach einer Zigarette. Sein Feuerzeug flammte beim ersten Versuch auf. Nach einem tiefen Zug blies er den Rauch in den Nachthimmel. Er dachte an Sweat und Mini.
Auf diese Geschichte bin ich jetzt schon gespannt. Sweat ist ein Idiot und Mini fehlt dazu nicht viel. Genau genommen ist er ihm vielleicht sogar ein Stück voraus.
    Rechts von Reese schrie ein Streifenkauz.
Eulen und Käuze sind hervorragende Jäger.
Heute Nacht wünschte Reese sich mehr denn je, er könne geräuschlos zwischen den Bäumen hindurchgleiten und im Dunkeln sehen. Er rauchte die Zigarette zu Ende und drückte sie an dem Baum vor sich aus.
Ich muss dem Typen den Weg abschneiden und seinen Fluchtplan durchkreuzen,
dachte Reese. Er griff nach seinem Gewehr. Dann glitt er geräuschlos durch den dichtesten Wald im ganzen County.

Vierundvierzig
    »Einheit eins an Basis.« Verdrossen lehnte Ollie sich im Schalensitz des Expedition zurück. Dieser Anruf und die Probleme, die damit auf ihn zurollten, waren ihm mehr als zuwider. Es gab einfach zu viele offene Fragen, und Ollie hasste das.
    Die Sekunden bis zu Marthas Antwort zogen sich hin. »Kommen, eins.«
    »Haben Sie aus den Eltern was herausbekommen, was ich wissen sollte?«
    »Nein. Rein gar nichts«, antwortete sie.
    »Wie geht es dem jungen Tillman?«
    »Alles unverändert.«
    »Rufen Sie im Hale County an! Sheriff Marlow soll mich auf Kanal vier anfunken.« In Ollies Stimme schwang Resignation mit.
    Eine lange Pause entstand. Martha wusste, warum Ollie nur ungern Einsatzkräfte aus den benachbarten Countys hinzuziehen wollte. Und Sheriff Marlow war vermutlich der angesehenste Sheriff im gesamten westlichen Alabama. Er war seit fast dreißig Jahren im Amt. Bei den letzten drei Wahlen hatte sich nicht einmal ein Gegenkandidat gefunden. Es war allgemein bekannt, dass er einiges bewegen konnte und dass er zu den engsten persönlichen Freunden des Gouverneurs gehörte. Das Problem war Marlows herablassende Art und dass er nie mit offenen Karten spielte.
    »Sicher, Ollie. Augenblick.«
    Martha O’Brien wählte die Nummer der Dienststelle im Hale County. Ein junger Mann, dessen Stimme Martha nicht kannte, nahm beim zweiten Klingeln ab. Gerüchten zufolge ließ Marlow junge Freigänger Telefondienst machen, den Rasen mähen, seine Fische ausnehmen und andere persönliche Dienste erledigen. Sie erklärte, wer sie war und dass Sheriff Landrum Sheriff Marlows Unterstützung brauchte. Martha hörte, wie der Mann Namen und Anweisungen notierte.
    »Ich schaue mal, was ich für Sie tun kann ... Es ist schließlich Viertel nach drei morgens«, sagte er wichtigtuerisch.
    Martha explodierte. »Wie spät es ist, weiß ich selbst! Die Angelegenheit ist dringend, sonst würde ich verdammt noch mal nicht anrufen! Und jetzt holen Sie Sheriff Marlow ans Funkgerät.« Mit den Lippen formte sie das Wort »Idioten« und atmete tief durch. Die Inkompetenz anderer Menschen machte Martha O’Brien jedes Mal fassungslos. Für so etwas hatte sie nicht das geringste Verständnis.
    »Ja, Ma’am«, antwortete der junge Mann diesmal respektvoll.
    »Sheriff Landrum wartet auf Kanal

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