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Jagdrevier: Thriller

Jagdrevier: Thriller

Titel: Jagdrevier: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bobby Cole
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als Shug die Waffe gefunden hatte, war völliger Frustration gewichen, seit ihm der Kerl entwischt war, den er verfolgt hatte. Er hatte Martha das Fahrzeug beschrieben und das Kennzeichen durchgegeben. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie ihn wiederfanden, aber das verbesserte seine Laune nicht. Und als ob das nicht alles schon schlimm genug wäre, hatte der Deputy aus dem Hale County die Frau nur wenige Minuten, nachdem Larson seinen Beobachtungspostenverlassen hatte, gefunden. So viel Pech konnte auch nur er haben. Selbst über Funk spürte er die drückende Last von Sheriff Landrums Enttäuschung. Larson warf einen Blick über die Schulter. Shug lag auf dem Rücksitz und leckte sich.
    Steve Tillman war überglücklich zu hören, dass man Elizabeth gefunden hatte. Er schickte ein stummes Stoßgebet zum Himmel und bat darum, dass sie nicht vergewaltigt worden war. Sie war so jung, sie sprühte vor Leben. Vor einem Monat hatte Tanner ihm erzählt, sie sei bei den Abschlusstests unter die besten zehn Prozent aller Highschool-Absolventen landesweit gekommen. Er hoffte, dass sie sich irgendwie hatte schützen können. Weil er in der Nähe des Schwesternzimmers stand, hörte er, wie die Stationsschwester jemanden anwies, einen Rollstuhl und eine fahrbare Trage zum Eingang zu bringen.
    »Schon unterwegs!« Eine Pflegehelferin eilte aufgeregt aus der Tür.
    Tillman folgte ihr, während Olivia Zachs Handynummer wählte und wartete, dass er sich meldete.

Zweiundfünfzig
    Das Quad ächzte unter Minis Gewicht. Endlich war er schnell genug, um in einen höheren Gang schalten zu können. Als er etwa die Hälfte der Dummy Line hinter sich hatte, fiel ihm der Ersatzschlüssel ein, den er vor ein paar Jahren mit Draht am Fahrgestell des Trucks befestigt hatte.
    »Ja!«, schrie er, bremste scharf ab und machte eine Hundertachtzig-Grad-Wendung. Dann gab er ordentlich Gas. Der Gedanke gab ihm neue Kraft.
Wenn der Schlüssel noch da ist, kann ich aus diesem verdammten Leben raus ... und zwar jetzt gleich.
Er fuhr, so schnell er konnte.
    Als er den Truck erreichte, sprang er vom Quad und ließ den Motor laufen. Dann bückte er sich und tastete mit den Händen im hinteren Bereich unter dem Truck herum. Er fand verklumpten Dreck, aber keinen Schlüssel. »Verdammt!« Mini ächzte vor Anstrengung. Am Ende legte er sich flach auf den Rücken und fischte die Taschenlampe aus seiner Jacke. Damit suchte er die Wagenunterseite in der Nähe der hinteren Stoßstange ab. Verkrusteter Schlamm. Er hatte den Truck seit Monaten nicht mehr gewaschen.
Da!
Unter einer dicken roten Dreckschicht entdeckte er den Draht. Mini packte ihn und zog daran. Nichts. Er zerrte mit aller Kraft und schließlich fiel ihm der Schlüssel entgegen.
    Mini rappelte sich hoch. Er sprang in den Truck, warf den Motor an und ließ ihn laufen, während er das Quad auflud. Ohne nur einen Gedanken an Reese oder an Sweats Leiche zuverschwenden, legte er danach den Gang ein und gab Gas. Seine extragroßen Stollenreifen ließen den Schotter spritzen. Er war auf dem Weg nach Hause, wollte nur schnell packen und sein Startkapital holen. Sobald er den Fluss überquerte, würde er die Pistole in den Tombigbee River werfen. Das war das Letzte, was er im Sumter County noch tun würde.
Endlich habe ich eine Chance.

Dreiundfünfzig
    »Dad, ich habe Durst«, flüsterte Katy Jake ins Ohr.
    Jake und die Mädchen kamen nun besser voran. Er schätzte, dass es bis zum Little Buck Field noch fünf- oder sechshundert Meter waren. Nur mit größter Anstrengung gelang es ihm, ruhig zu bleiben, aber er wusste, dass ihr Leben davon abhing. Die Mädchen durften auf keinen Fall mitbekommen, dass er Todesängste ausstand.
    »Ich auch, Baby ... versuch einfach, nicht daran zu denken.« Er merkte erst jetzt, wie durstig er selbst ebenfalls war.
    »Hast du keine Trinkflasche in der Weste?«
    »Nein, Ma’am. Denk einfach nicht daran, okay?«, flüsterte er zurück.
    »Ich versuche es«, flüsterte sie, ohne ihn wirklich zu verstehen.
    Jake hielt an und wartete auf Elizabeth. Katy behielt er auf dem Rücken. »Wie geht es Ihrem Fuß? Hilft die Krücke?«, raunte er.
    »Ja, Sir. Sie hilft.« Elizabeth verzog das Gesicht.
    Beim Ausatmen konnte Jake seinen Atem sehen.
    »Ist Ihnen noch kalt?« Jake wusste, dass es Katy in ihrer Tarnkleidung noch am wärmsten hatte.
    »Eiskalt. Aber ich komme schon klar.«
    Jake holte einen Fleecehalswärmer aus der Jagdweste, zog ihn ihr über den Kopf und dann wieder

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