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Jahrmarkt der Eitelkeit

Jahrmarkt der Eitelkeit

Titel: Jahrmarkt der Eitelkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Makepeace Thackeray
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nur, liebe Amelia, er reitet geradezu in das Fenster dort hinein. So einen Elefanten im Porzellanladen habe ich noch nie gesehen.« Sie verfolgte die beiden Reiter mit einer Kanonade von sarkastischen Bemerkungen, bis sie um die Ecke in Richtung der Straße nach Gent verschwanden.
    Den ganzen Tag lang, vom Morgen bis nach Sonnenuntergang, hörte das Dröhnen der Geschütze nicht auf. Es war schon dunkel, als das Feuer plötzlich abbrach.
    Wir alle haben gelesen, was sich während dieser Zeitspanne zutrug. Diese Geschichte ist im Munde eines jeden Engländers; und du und ich, die wir noch Kinder waren, als die große Schlacht gewonnen und verloren wurde, können nicht müde werden, von diesem berühmten Kampf zu hören und zu erzählen. Die Erinnerung daran nagt noch immer am Herzen von Millionen Landsleuten jener tapferen Männer, die diese Schlacht verloren. Sie brennen darauf, die Demütigung bei Gelegenheit zu rächen. Wenn nun ein Kampf siegreich für sie enden sollte, so würden die anderen ihrerseits sich erheben und uns ein verfluchtes Erbe von Haß und Rachsucht hinterlassen, und so wäre kein Ende dieser sogenannten Ehre und Schande und des jeweiligen erfolgreichen und erfolglosen Mordens abzusehen, in das die beiden stolzen Nationen verwickelt würden. Noch nach Jahrhunderten würden Engländer und Franzosen voreinander prahlen und sich gegenseitig umbringen, um den Ehrenkodex des Teufels tapfer zu befolgen.
    Alle unsere Freunde nahmen an der Schlacht teil und standen ihren Mann. Den ganzen Tag lang hielt die unerschrockene englische Infanterie den wütenden Angriffen der französischen Kavallerie stand und erwiderte sie, während die Frauen, zehn Meilen entfernt, beteten. Die Geschütze, die man bis nach Brüssel hörte, zerrissen ihre Reihen. Kameraden fielen, und die beherzten Überlebenden schlossen die Reihen wieder. Gegen Abend ließ die Heftigkeit der vielen so tapfer zurückgeschlagenen französischen Angriffe nach. Die Franzosen hatten wohl außer mit den Briten noch mit anderen Feinden zu tun, oder sie rüsteten sich auf einen letzten Ansturm. Der kam schließlich auch. Die Kolonnen der kaiserlichen Garde marschierten den Mont Saint-Jean hinauf, um mit einem Male die Engländer von der Höhe zu fegen, die sie den ganzen Tag behauptet hatten; ungeachtet des Geschützfeuers der Engländer, das den Tod in ihre Reihen schleuderte, drängten die dunklen, wogenden Kolonnen näher den Hügel hinauf. Sie schienen den Gipfel fast erreicht zu haben, als sie zu wanken begannen. Dann blieben sie stehen, immer noch das Gesicht zum Feind gerichtet. Nun endlich stürzten die englischen Truppen aus ihren Stellungen, aus denen sie kein Feind hatte verdrängen können, und die Garde wandte sich und floh.
    Man hörte in Brüssel kein Schießen mehr – die Verfolger entfernten sich meilenweit. Dunkelheit senkte sich über Schlachtfeld und Stadt herab, und Amelia betete für George, der auf dem Gesicht lag, tot, von einer Kugel ins Herz getroffen.

33. Kapitel
In dem Miss Crawleys Verwandte sehr besorgt um sie sind
    Während die Armee aus Flandern abmarschiert, um nach den dort vollbrachten Heldentaten die französischen Grenzfestungen zu erobern und dann das ganze Land zu besetzen, wird sich der geneigte Leser erinnern, daß eine Anzahl von Personen friedlich in England leben, die etwas mit unserer Geschichte zu tun haben und denen wir einen Anteil an unserer Chronik zugestehen müssen. Die alte Miss Crawley war in der Zeit dieser Kämpfe und Gefahren in Brighton geblieben und war von den großen Ereignissen nur wenig berührt worden. Die großen Ereignisse machten allerdings die Zeitungen ausgesprochen interessant. Eines Tages las ihr die Briggs aus der »Gazette« vor, wo Rawdon Crawleys Tapferkeit ehrenvolle Erwähnung fand und seine Beförderung zum Oberstleutnant berichtet wurde.
    »Wie schade, daß der junge Mann einen so unwiderruflichen Schritt in die Welt getan hat«, sagte die Tante. »Bei seinem Rang und diesen Auszeichnungen hätte er eine Brauerstochter mit einer Viertelmillion heiraten können – zum Beispiel Miss Grains, oder er hätte zusehen können, sich mit den besten Familien Englands zu verbinden. Irgendwann hätte er mein Geld bekommen oder seine Kinder – denn ich habe es nicht so eilig, zu sterben, Miss Briggs, wenn Sie es wahrscheinlich auch eilig haben, mich loszuwerden; aber statt dessen ist er nun zur Armut verdammt mit einem Ballettmädchen als Frau.«
    »Will meine liebe Miss Crawley

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