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Jahrmarkt der Eitelkeit

Jahrmarkt der Eitelkeit

Titel: Jahrmarkt der Eitelkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Makepeace Thackeray
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niemand im ›Königskopf‹ der sie ein bißchen einreiben konnte? Tag, Pitt! Tag, meine Liebe! Wollt den alten Mann besuchen, he? Bei Gott – du hast ein hübsches Gesicht. Bist nicht wie deine Mutter, dieser Stecken. Komm, sei ein gutes kleines Mädchen und gib dem alten Pitt einen Kuß.«
    Die Umarmung brachte die Schwiegertochter etwas aus der Fassung, wie man es bei der Liebkosung eines unrasierten tabakduftenden alten Herrn erwarten konnte; es fiel ihr aber ein, daß auch ihr Bruder Southdown einen Schnurrbart trug und Zigarren rauchte, und sie trug das Ansinnen des Baronets mit leidlicher Anmut. »Pitt ist fett geworden«, sagte der Baronet nach diesem Beweis seiner Neigung, »liest er dir lange Predigten vor, meine Liebe? Hundertster Psalm, Abendlied, he, Pitt? Geh und hole ein Glas Malvasier und ein Stück Kuchen für Lady Jane, Horrocks, du großer, dicker Tölpel, und steh da nicht rum und starre wie ein fettes Schwein. – Ich werde dich nicht bitten, dazubleiben, meine Liebe, du würdest es zu langweilig finden, und das würde ich auch bei einem Pitt. Ich bin jetzt ein alter Mann und mache gern, was ich will, und rauche abends meine Pfeife und spiele Puff.«
    »Ich kann auch Puff spielen«, sagte Lady Jane lachend. »Ich habe oft mit Papa und mit Miss Crawley gespielt – nicht wahr, Mr. Crawley?«
    »Lady Jane kennt das Spiel, das du so gern spielst, wie du erzählst«, sagte Sir Pitt hochmütig.
    »Trotzdem wird sie aber nicht dableiben wollen. Nein, nein, fahrt wieder nach Mudbury und gebt Mrs. Rincer etwas zu verdienen, oder geht ins Pfarrhaus und bittet Buty um ein Mittagessen. Ihr wißt, er wird entzückt sein, euch zu sehen. Er ist euch so dankbar, weil er das Geld von der Alten gekriegt hat. Haha! Ein Teil davon wird reichen, das Schloß wieder zurechtzuflicken, wenn ich das Zeitliche gesegnet habe.«
    »Ich habe festgestellt«, sagte Pitt mit erhobener Stimme, »daß deine Leute das Holz schlagen.«
    »Ja, ja, sehr schönes Wetter und gerade richtig für die Jahreszeit«, entgegnete Sir Pitt, der plötzlich taub geworden war. »Aber ich werde jetzt alt, Pitt. Gott segne dich, du bist selbst nicht mehr weit von den Fünfzig. Aber er hat sich gut gehalten, meine hübsche Lady Jane, nicht wahr? Das kommt von der Frömmigkeit, Mäßigkeit und von dem moralischen Lebenswandel. Seht mich an, ich bin bald achtzig, haha!« lachte er, nahm eine Prise und blinzelte sie an und drückte ihr die Hand.
    Pitt brachte die Rede noch einmal auf das Holz; der Baronet war aber plötzlich wieder taub geworden.
    »Ich werde jetzt sehr alt und habe in diesem Jahr sehr böse mit dem Hexenschuß zu tun gehabt. Ich werde es nicht mehr lange machen, aber es freut mich, daß du gekommen bist, Schwiegertochter. Dein Gesicht gefällt mir, Lady Jane, es hat nichts von dem verdammten hochnäsigen Binkieschen Ausdruck. Ich will dir etwas Hübsches schenken, meine Liebe, was du bei Hofe tragen kannst.« Hiermit schlurfte er quer durch das Zimmer zu einem Schrank und entnahm ihm ein altes Kästchen mit Juwelen von beträchtlichem Wert. »Nimm das, meine Liebe«, sagte er, »es hat meiner Mutter gehört und später der ersten Lady Binkie. Hübsche Perlen – hab sie nie der Eisenhändlerstochter gegeben. Nein, nein! Nimm sie und steck sie schnell ein«, rief er, drückte seiner Schwiegertochter das Kästchen in die Hand und schlug die Schranktür zu, als Horrocks mit einem Tablett Erfrischungen eintrat.
    »Was haben Sie denn Pitts Frau gegeben?« fragte das bebänderte Geschöpf, als Pitt und Lady Jane von dem alten Herrn Abschied genommen hatten. Es war Miss Horrocks, die Tochter des Butlers, die Ursache des Ärgernisses der Grafschaft – die Dame, die jetzt fast uneingeschränkt das Zepter in Queen's Crawley führte.
    Der kometenhafte Aufstieg dieser Bänder war von der Grafschaft und der Familie mit Bestürzung bemerkt worden. Die Bänder hatten ein Konto bei der Sparkassenzweigstelle in Mudbury eröffnet. Die Bänder belegten die Ponykutsche völlig mit Beschlag, die den Dienern im Schloß zur Verfügung stand, und fuhren zur Kirche. Die Hausangestellten wurden nach ihrem Gutdünken entlassen. Der schottische Gärtner hatte bisher immer noch auf dem Gute ausgehalten, weil er auf seine Spaliere und Gewächshäuser stolz war und weil die Früchte des Gartens, den er bebaute, ihm durch den Verkauf in Southampton ein leidliches Auskommen brachten. An einem sonnigen Morgen überraschte er die Bänder an der Südwand beim

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