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Jahrmarkt der Eitelkeit

Jahrmarkt der Eitelkeit

Titel: Jahrmarkt der Eitelkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Makepeace Thackeray
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Brandy zu trinken oder den Damen ihre Aufwartung zu machen, andere, bescheidener und sportlicher, entledigen sich ihrer Wasserstiefel, wechseln ihre Gäule gegen ihre Jagdpferde aus und machen sie durch einen kleinen vorläufigen Galopp rund um den Rasen warm. Dann versammeln sie sich um die Meute in der Ecke und unterhalten sich mit Tom Moody über frühere Jagden und die Vorzüge von »Schnüffler« und »Diamant« und die Lage im Lande und die elende Fuchszucht.
    Bald kommt auch Sir Huddleston auf einem kleinen, kräftigen beweglichen Pferd zum Schloß geritten, tritt ein und begrüßt die Damen höflich. Dann geht er, ein Mann von wenig Worten, zum Geschäftlichen über. Die Hunde werden vor das Schloßtor gebracht, und der kleine Rawdon mischt sich darunter, aufgeregt und etwas ängstlich wegen der Liebkosungen, die sie ihm erweisen, ihrer um ihn herumwedelnden Schwänze und ihrer Hundestreitereien, die Tom Moody mit Zunge und Peitsche kaum eindämmen kann.
    Mittlerweile ist Sir Huddleston schwerfällig auf den »Nobel« geklettert. »Wir wollen mal in Sowsters Buschwerk probieren, Tom«, sagt der Baronet, »Pächter Mangle hat mir gesagt, daß da zwei Füchse drin sind.« Tom stößt ins Horn und trabt ab, gefolgt von der Meute, den Pikören, den jungen Herren aus Winchester, den Pächtern aus der Nachbarschaft und den Tagelöhnern der Gemeinde zu Fuße, für die es ein großer Festtag ist. Die Nachhut bilden Sir Huddleston und Oberst Crawley, und die ganze cortège 2 verschwindet durch die Allee.
    Ehrwürden Bute Crawley ist zu bescheiden, sich bei dem öffentlichen Treffen unter den Fenstern seines Neffen zu zeigen (Tom Moody erinnert sich noch seiner vor vierzig Jahren, als er ein dünner Theologe war, der die wildesten Pferde ritt, die breitesten Bäche und die neuesten Tore im Lande übersprang). Ehrwürden reitet aber auf seinem mächtigen Rappen zufällig aus dem Weg heraus, der zum Pfarrhaus führt, gerade als Sir Huddleston vorbeikommt, und schließt sich dem würdigen Baronet an. Hunde und Reiter verschwinden, und der kleine Rawdon bleibt staunend und glücklich auf der Türschwelle zurück.
    Im Verlauf dieser denkwürdigen Ferien hat der kleine Rawdon die Zuneigung seiner verheirateten und unverheirateten Tanten, der beiden Kleinen im Schloß und die von James aus dem Pfarrershaus gewonnen, wenn er auch keine besondere Vorliebe für seinen furchterregenden kühlen Onkel gefaßt hat, der sich, in Rechtsgeschäfte vertieft oder von Gerichtsdienern und Pächtern umgeben, in seinem Studierzimmer einschloß. Sir Pitt ermuntert James, um eine der beiden jungen Damen zu werben, zweifellos unter der stillschweigenden Voraussetzung, daß er die Pfründe erhalten solle, sobald sie der alte Fuchsjäger, sein Vater, aufgeben werde. James selbst hat sich von diesem Sport zurückgezogen und begnügt sich während der Weihnachtsfeiertage mit der harmlosen Enten-und Schnepfenjagd oder dieser ruhigen Rattenangelegenheit. Danach will er wieder auf die Universität zurückkehren, um erneut einen Versuch zu machen, nicht durchs Examen zu fallen. Er vermeidet bereits die grünen Röcke und roten Halstücher und anderen weltlichen Schmuck und bereitet sich auf eine Veränderung in seinen Verhältnissen vor. Auf diese billige und sparsame Weise versucht Sir Pitt, seine Schulden an die Familie zu begleichen.

    Ehe noch diese fröhliche Weihnachtszeit vorüber war, hatte der Baronet auch Mut gefaßt, seinem Bruder einen zweiten Scheck zu geben, und zwar auf die nicht geringe Summe von hundert Pfund. Diese Tat bereitete ihm anfangs entsetzliche Qualen, später aber glühte er bei dem Gedanken, daß er sich nun als einen der großmütigsten Menschen betrachten konnte. Rawdon und sein Sohn schieden schweren Herzens. Der Abschied zwischen Becky und den Damen verlief jedoch ganz munter. Unsere Freundin kehrte nach London zurück, um die Beschäftigungen wiederaufzunehmen, bei der wir sie am Anfang dieses Kapitels antrafen. Unter ihrer Aufsicht war das Haus der Crawleys in der Great Gaunt Street direkt wieder jung geworden und zur Aufnahme Sir Pitts und seiner Familie bereit. Dann kam der Baronet nach London, um seinen Parlamentspflichten zu genügen und die Stellung im Vaterlande einzunehmen, für die ihn sein großer Genius befähigte.
    Während der ersten Sitzungsperiode verhehlte der alte Heuchler seine Pläne und machte den Mund nur auf, um eine Petition von Mudbury vorzubringen. Aber er besuchte fleißig die Sitzungen und

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