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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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Agenten nach Mont-Saint-Michel beordern zu können, um sie zu testen.«
    »Kommandantin«, rief Jake und trat vor. »Wie Ihr selbst soeben sagtet, ist dieser Einsatz ebenso routinemäßig wie dringend. Ich schlage deshalb vor, Ihr erweitert den Bewerberkreis zunächst um mich . Es könnte allen Beteiligten eine Menge Zeit sparen.«
    Manchmal sagte Jakes Vater Dinge, die er eigentlich gar nicht sagen wollte, so als hätte seine Zunge sich verselbstständigt, und dies war eine solche Gelegenheit: »Nun kommt schon, Kommandantin«, platzte Alan heraus. »Gebt ihm eine Chance!«
    »Alan!« Miriam boxte ihn leicht in die Rippen. »Wie oft haben wir das jetzt schon besprochen!«
    »Ich will es wenigstens probieren«, beharrte Jake. »Ich verstehe ja, dass du Angst um mich hast. Ich weiß, ich muss noch eine Menge lernen, um ein echter Geschichtshüter zu werden, aber das kann ich nur, wenn ich auch die Gelegenheit dazu bekomme! Was soll ich bei meinen Noten später auch anderes …?«
    »Wie bitte?«, fiel Miriam ihm ins Wort. »Dein letzter Geografie-Aufsatz war der beste der ganzen Klasse! Und in Geschichte bist du einsame Spitze.«
    »Red keinen Unsinn, Mutter. Du hast den Aufsatz gar nicht zu Ende gelesen, weil er so langweilig war. Außerdem: Wenn es irgendetwas in meinem Leben gibt, das ich wirklich will, dann ist es, für diese fantastische Organisation zu arbeiten. Ich will es, ich kann es, und ich werde es.«
    Miriam schwieg einen Moment, dann erklärte sie mit einem Seufzen: »Ich bin ja nur deine Mutter, was hab ich schon zu sagen …«
    Jake küsste sie auf die Wange und wandte sich an die Kommandantin.
    Galliana musterte ihn ernst, dann nickte sie. »Ich verspreche nichts. Wir werden Euch testen, Agent Djones, mehr nicht. Dr. Chatterju …«
    »Ich danke Euch, Kommandantin.« Mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen ließ Jake sich als Letzter eine Dosis von der dampfenden violetten Flüssigkeit verabreichen.
    »Ich hatte sie schon vorbereitet, nur für den Fall«, flüsterte Chatterju ihm verschmitzt ins Ohr.
    Jake grinste und trank das Zeug in einem Schluck. Er hatte denselben Motorölgeschmack erwartet wie bei echtem Atomium, doch diese Flüssigkeit, so giftig sie auch aussah, schmeckte angenehm nach Zitrone und Honig. Ohne auf Amrit zu warten, sprang Jake in den Sitz, setzte die Brille auf und gurtete sich fest.
    Amrit überprüfe noch einmal alles, dann trat er zurück und schloss die Glaskuppel über Jake.
    Die geschwärzten Brillengläser waren auf der Innenseite verspiegelt, und Jake sah darin seine eigenen tiefbraunen Augen. Er hörte das leise Brausen, mit dem die Metallringe beschleunigten, und spürte eine kühle Brise im Gesicht. Dann wurden seine Lider plötzlich tonnenschwer. Gerade als er fürchtete, er würde jeden Moment einschlafen, wurde es auf einmal hell: Von gleißendem Sonnenlicht geblendet, sah Jake sich um.

7

    Neuanfang
    J ake stand auf weichem Sand unter einem Dach aus Palmenblättern. Es war drückend heiß oder fühlte sich zumindest so an – er war nicht sicher, ob es nicht eine Illusion war. Er ging zum Rand des Palmenhains und sah vor sich einen weitläufigen Palastkomplex aus niedrigen Gebäuden, die durch schattige Säulengänge miteinander verbunden waren. Darum herum standen weitere Palmenhaine, die roten Wände der Palastbauten hoben sich leuchtend vom tiefblauen Himmel ab. Ansonsten sah er nichts als Wüste: eine endlose Weite sanft wogender Dünen, die sich schimmernd bis zum Horizont hinzogen.
    Er hörte ein Kreischen und fuhr herum. Hinter ihm erhob sich ein Vogel aus den Palmen und schwebte über Jakes Kopf hinweg hinaus in die Wüste. Das Tier war wunderschön, wie ein Edelstein funkelte das smaragdgrüne Gefieder der weit ausgebreiteten Schwingen im Sonnenlicht. Jake verfolgte die Flugbahn eine Weile. Da entdeckte er in der Ferne drei verschwommene Silhouetten. Die Luft flimmerte so stark in der Hitze, dass er zunächst nichts Genaues erkennen konnte. Nach und nach nahmen drei in etwa rechtwinklige Dreiecke Gestalt an, eines davon ein wenig kleiner als die anderen.
    »Die Pyramiden von Gizeh …!«, murmelte er verblüfft. Fasziniert betrachtete er die altehrwürdigen Bauwerke, die sich erhaben gen Himmel reckten, noch vollkommen unbefleckt von der Moderne. Sein Herz jubelte. »Euch wollte ich schon immer mal sehen …«, flüsterte er.
    Die Hitze brannte auf seiner Haut wie Feuer, seine Kehle war staubtrocken. Jake brauchte Wasser, und er ging los.

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