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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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den Gürtel um Roses Hüfte fest und hob den Blick.
    »Fast ein bisschen gewagt, findet Ihr nicht?«, fragte Rose und streckte verschmitzt ein Bein durch den Schlitz an der Vorderseite ihres Gewands. Die Stola betonte in der Tat äußerst geschickt ihre großzügig gerundete Figur.
    »Ein Wunder in wollüstigen Falten!«, rief der Kostümschneider, mit einem Mal gar nicht mehr so unnahbar, und warf begeistert die Hände in die Luft.
    Nachdem die Kostüme fertig waren, eilten die beiden Agenten hinunter in die Waffenkammer. Doktor Chatterju hatte sie gebeten, vor dem Auslaufen noch kurz dort vorbeizuschauen, und erwartete sie bereits.
    »Ich habe hier etwas, das ich Euch gern mitgeben würde«, rief er ihnen entgegen und hielt einen Gürtel hoch. »Es ist ein Prototyp, gebaut nach Nathan Wylders persönlichem Entwurf. Monatelang lag er mir damit in den Ohren, und ich möchte Euch bitten, ihn zu übergeben, jetzt, da er endlich fertig ist.«
    »Ein Prototyp von einem Gürtel?«, fragte Jake verdutzt. Er hatte eine große messingfarbene Schnalle in der Form eines Löwenkopfs. In den Augenhöhlen funkelten ein grüner und ein blauer Edelstein, in die das Emblem der Geschichtshüter – eine Sanduhr, die von zwei Planeten umkreist wurde – graviert war.
    »Nicht ganz«, erwiderte Chatterju mit einem geheimnisvollen Lächeln. »Seht her.« Er schob Jake behutsam beiseite, richtete die Schnalle auf die Decke und drückte auf den blauen Edelstein. Mit einem leisen Zischen kam ein Miniaturpfeil aus dem Maul des Löwen geschossen und bohrte sich mit einem dumpfen Plopp! in einen der Deckenbalken. An dem Pfeil war ein dünner, hochfester Draht angebracht.
    »Amrit, wärst du so nett?« Der Junge kam herbeigeeilt, und Chatterju befestigte den Gurt um dessen Hüfte. Dann drückte er auf den grünen Edelstein. Mit einem Ruck wurde Amrit vom Boden gerissen und sauste hinauf Richtung Decke. Chatterjus Neffe grinste von einem Ohr bis zum anderen, selbst dann noch, als er sich am Deckenbalken den Kopf stieß.
    »Ein genialer Entwurf, das muss ich Mister Wylder lassen«, kommentierte Chatterju. »Genauso simpel wie wirkungsvoll. Das Gerät würde sogar Heinrich den Achten tragen«, verkündete er stolz.
    Amrit drückte ein zweites Mal auf den grünen Edelstein und ließ sich wieder herunter. Der Draht wurde eingerollt, dann überreichte Chatterju Rose den Gürtel. Endlich war alles bereit, und sie konnten ablegen.
    Auf dem Weg aus der Waffenkammer hinaus bemerkte Jake eine Bewegung im Augenwinkel. Er blickte weiter stur geradeaus und tat, als hätte er nichts bemerkt, doch die ausladenden Krinolinen ließen keinen Zweifel: Oceane Noire hatte sich an der Wand hinter einer Rüstung versteckt und alles genau beobachtet.
    »Du schickst uns doch eine Meslith-Nachricht, sobald du angekommen bist?«, sagte Miriam, als sie gerade den Kai erreichten. Es war ein sonniger Nachmittag, und eine kleine Gruppe hatte sich eingefunden, um die beiden Agenten zu verabschieden – darunter auch Dora und Felson.
    »Mach ich«, erwiderte Jake knapp.
    »Und wenn ihr den Horizontpunkt erreicht, hältst du mir Rose gut fest, verstanden? Dreitausend Jahre Zeitsprung in der Versuchskammer sind etwas anderes als der echte Flux Temporum. Das erste Mal, als ich so weit zurückreiste, bin ich fast ins Koma gefallen.«
    »Stimmt«, sagte Alan nachdenklich. »Da half nur noch Mund-zu-Mund-Beatmung.« Er legte seiner Frau einen Arm um die Schulter. »Was gar nicht mal so unangenehm war …«
    »Hab verstanden«, erklärte Jake und warf seinen Seesack aufs Deck des vor Anker liegenden Schiffes. Er las die verblassten Goldlettern am Bug: Avatara . Jake hatte die byzantinische Dau schon einmal gesehen – Topaz hatte sie ihm gezeigt, als sie gemeinsam den geheimen Hafen im Inneren der Insel besichtigt hatten. Die Avatara sah der Hippocampus gar nicht unähnlich, war aber viel kleiner, vielleicht so groß wie ein Fischerboot. Auf dem blässlich braunen Segel prangte in matt schimmernder Goldfarbe ein Dreizack.
    »Ich hab ein bisschen Reiseproviant für euch gemacht«, verkündete Miriam strahlend und gab Jake einen Korb mit mehreren zugedeckten Schüsseln darin. »Ihr müsst die Sachen nur warm machen. Ich glaube, diesmal sind mir die Rezepte besonders gut gelungen«, fügte sie stolz hinzu. Ihre Augen wurden feucht. »Du siehst umwerfend aus, Jake. Findest du nicht, Alan?«
    Alan umarmte Jake. »Wir sind so stolz auf dich«, flüsterte er ihm ins Ohr.
    »Ich muss

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