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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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machte. Amrit fixierte die Gurte, mit denen der Proband gesichert wurde, und setzte ihm eine Hornbrille mit schwarzen Gläsern auf.
    »Gute Reise«, sagte Doktor Chatterju lächelnd und legte einen goldenen Hebel um.
    Die drei Metallringe begannen sich ganz langsam um die Glaskuppel in der Mitte zu drehen und nahmen schnell Fahrt auf. Schon nach wenigen Sekunden waren sie kaum noch zu erkennen, und Jake sah, wie Belverres Kopf und Hände zuckten, als würde er träumen.
    »Was passiert da gerade?«, flüsterte Jake Rose zu.
    »Irgendwelches hoch technisches, wissenschaftliches Zeug, mit dem sie unsere Tatkraft testen. Mehr weiß ich auch nicht.«
    Dr. Chatterju, der direkt neben ihnen stand, trat hinzu, um Licht in die Angelegenheit zu bringen. »Die violette Flüssigkeit ist der Atomium-Ersatz«, erklärte er. »Es hat beinahe dieselbe Wirkung und versetzt den Probanden in einen Zustand, als würde er in der Zeit zurückreisen. Die Maschine und ihre drei Ringe simulieren die Auswirkungen des Flux Temporum. Wenn alles vorüber ist, schildert der Proband, was er während des Testlaufs gesehen hat. Anhand der Genauigkeit der Schilderungen können wir seine Tatkraft messen.«
    »Die Genauigkeit seiner Schilderungen?«, wiederholte Jake.
    »Manche schildern die Reise, als hätten sie sie tatsächlich unternommen, andere sehen unterwegs überhaupt nichts.«
    »Und wieder andere verschwinden einfach«, warf Rose heiter ein. »Erinnert Ihr Euch noch, wie Oceane Noires Tante versehentlich echtes Atomium verabreicht wurde? Sie wurde ins Jahr 606 katapultiert, als Mont-Saint-Michel von plündernden Westfranken heimgesucht wurde!«
    »Ich war damals nur Assistent, und das Ganze war nicht meine Schuld«, kommentierte Chatterju mit einem verschmitzten Grinsen. »Aber ich werde nie Oceanes Gesichtsausdruck vergessen, nachdem wir ihre Tante zurückgeholt hatten.«
    Nach ein paar Sekunden wurden die Ringe wieder langsamer und blieben schließlich ganz stehen. Amrit löste Belverres Gurte und half ihm aus seinem Sitz. Schwankend und mit glasigen Augen setzte sich der Musketier in einen bereitgestellten Stuhl. Chatterju stellte ihm eine Reihe von Fragen und notierte Belverres Antworten sorgfältig.
    Amrit wollte gerade Rose in dem Sitz festgurten, als Oceane Noire hereingeplatzt kam und Jake mit ihrem breiten Reifrock beinahe über den Haufen rannte. » Je viens de recevoir les nouvelles tragiques , ich habe die tragischen Nachrichten eben erst erhalten«, keuchte sie und warf sich dramatisch vor Galliana in Pose. »Mein armer Jupitus. Ich muss zu ihm – tout de suite! « Oceane fragte erst gar nicht, schob Rose beiseite und quetschte sich samt Reifrock in den Stuhl.
    Galliana schüttelte nur den Kopf und bedeutete Amrit, sie festzugurten.
    Die Ringe begannen sich zu drehen, und Rose flüsterte Jake mit einem Augenzwinkern zu: »Mit ein bisschen Glück sind wir sie gleich los, so wie damals ihre Tante.«
    Anschließend ging es der Reihe nach weiter, und irgendwann waren alle Agenten getestet. Nach jeder Befragung hatte Chatterju Galliana den ermittelten Wert mitgeteilt, und ihre Miene hatte sich zusehends verfinstert. Die Mittagsstunde war bereits vorüber, als Galliana mit ernster Stimme verkündete: »Leider hat nur eine einzige Probandin bestanden. Ihr wart nahe dran, Miriam, aber für diese Distanz reicht es leider nicht ganz. Womit uns nichts anderes übrig bleibt, als fürs Erste nur Rose Djones für den Einsatz im Tyrrhenischen Meer zu benennen. Sie kann mit den Schiffen dieser Epoche ausgezeichnet umgehen.«
    »C’est ridicule!«, ereiferte sich Oceane. »Es muss ein Fehler vorliegen. Meine Schilderungen waren glasklar!«
    Galliana war von den Anstrengungen dieses langen Vormittags erkennbar erschöpft, und jetzt platzte ihr der Kragen. »Mademoiselle, Euer Ergebnis war das schlechteste von allen. Ende der Diskussion«, gab sie ohne Umschweife zurück.
    »Und meines? Nur so aus Interesse …«, warf Alan ein.
    »Euch steckt vermutlich die letzte Reise noch in den Knochen. Leider war auch Euer Wert eher niedrig«, erwiderte die Kommandantin zögerlich.
    Alans Kiefer klappte nach unten. Jake hatte seinen Vater selten so vor den Kopf gestoßen gesehen. Er tat ihm aufrichtig leid.
    »Wie Ihr alle wisst, geht kein Agent jemals allein auf eine Zeitreise, egal, wie routinemäßig der Einsatz auch sein mag. Also werden wir den Kreis der Bewerber erweitern müssen. Ich hoffe, innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden weitere

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