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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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bekommen.
    »Ein ganz köstlicher Brotauflauf, ein bisschen kross gebacken vielleicht«, sagte sie, nachdem sie sich wieder gesetzt hatte. Sie hob ihr Glas. »Auf alle, die heute leider nicht hier sein können, und ganz besonders auf unsere geschätzte Freundin und Hobby-Sterneköchin Miriam Djones!«
    »Auf Miriam Djones und die Geschichtshüter!«, rief Jake und leerte sein Glas in einem Zug.
    Die Nacht brach herein, und die Sterne zogen glitzernd am Firmament herauf. Rose schloss die Augen und genoss die warme Brise auf ihrem Gesicht. Sie erzählte Jake von früheren Einsätzen, vor allem von einer Expedition ins tibetische Hochland zu Zeiten des indischen Großkönigs Kanischka und davon, wie sie sich im Inkareich in einen Bauern verliebt hatte. Er hatte in den fruchtbaren Ebenen unterhalb der sagenhaften Stadt Machu Picchu gelebt. »Es ist natürlich bescheuert, sich in den Bewohner einer anderen Epoche zu verlieben«, sinnierte sie mit einem Seufzen. »Man kann ihn schließlich schlecht mitnehmen. Es war schon schwer genug, ihm zu erklären, dass ich auf der anderen Seite der Erdkugel lebe, und dann auch noch am anderen Ende der Zeit …«
    Die kleine Anekdote erinnerte Jake daran, was Rose zuvor im Delirium über Jupitus gesagt hatte: »Ich hab geglaubt, ich würde ihn gar nicht lieben, aber jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.« Er wollte sie nicht in Verlegenheit bringen und weiter nachbohren. Dennoch hätte er zu gern gewusst, ob es nur eine Auswirkung des Atomiums gewesen war oder ob es tatsächlich stimmte. Er blickte hinauf zu dem beruhigend am Himmel flimmernden Polarstern und dachte über seine eigenen Gefühle diesbezüglich nach. Bis vor einem Monat, als Topaz Saint Honoré mit ihrem bezaubernden Lächeln und den faszinierend indigoblauen Augen in sein Leben getreten war, hatte er keine Ahnung gehabt, wie Verliebtsein sich anfühlte. Es schien ihm nie der Mühe wert gewesen zu sein. All der Stress, all das Herzblut, wozu? Doch jetzt sah er die Sache anders. Allein weil Topaz existierte, wollte er besser sein in allem, was er tat. Er wollte ein furchtloser Held sein, ein Teufelskerl, am besten gleich der Retter der Menschheit.
    Retter der Menschheit? Jake schüttelte den Kopf. Woher hab ich bloß all diese Gedanken auf einmal?
    Bei Anbruch des nächsten Tages sah Jake Land am Horizont. »Rose!«, rief er zu seiner Tante hinüber, die sich mit ihrem Umhängebeutel als Kissen unter einer Decke zusammengerollt hatte.
    »Schon da?«, fragte sie verschlafen. »Ich muss wohl wieder eingenickt sein.«
    Jake konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen: Rose hatte die ganze Nacht über geschlafen wie ein Stein. Die Zeitreise hatte sie offensichtlich viel Kraft gekostet.
    Wie in Zeitlupe richtete Rose sich auf. Die Korkenzieherlocken standen ihr in allen Richtungen vom Kopf ab, und sie blinzelte in die aufgehende Sonne. In dem Leuchtturm direkt voraus brannte noch Feuer, und sie erkannte vage die Umrisse der Küstenstadt daneben. Dahinter erhob sich ein Vulkankegel, der rot im Sonnenaufgang schimmerte. »Der Ätna im Morgenlicht. Ein Anblick für die Ewigkeit«, sagte sie verträumt. Dann kramte sie eine Weile in ihrem Beutel und zog einen kleinen Spiegel hervor. »Rose Djones im Morgenlicht …«, kommentierte sie mit einem Schmunzeln. »Der Zahn der Zeit hat schon ordentlich an dir genagt.«
    Jake steuerte die Avatara auf den Hafen von Messina zu. Eine Galeere kam ihnen entgegen, und er bewunderte den perfekten Gleichtakt, in dem die zwei Dutzend Ruder das Schiff mit atemberaubender Geschwindigkeit an der Avatara vorbeipeitschten. An Deck herrschte reger Betrieb. Einige der bärtigen Männer an Bord trugen Brustharnische, die im Licht der Sonne funkelten. Sie schienen zur persönlichen Leibwache des Pärchens zu gehören, das es sich am Heck der Galeere auf einem großen, samtgepolsterten Diwan bequem gemacht hatte. Ein Diener wedelte ihnen mit einem großen Pfauenfedernfächer kühle Luft zu. Der Mann trug eine leuchtend weiße Toga und hatte walnussbraune Haut. Seine Begleiterin war blass wie Daunenfedern. Eine Hand auf den Hals gelegt, schaute sie mit verkniffenem Mund hinaus aufs Meer.
    »Salvete, amici!«, rief Rose gut gelaunt hinüber, und einer der Soldaten, ein besonders muskulöser und gut aussehender Mann, zwinkerte ihr lächelnd zu. Das Pärchen auf dem Diwan hingegen tat, als hätten sie nichts bemerkt.
    »Falls du bis jetzt geglaubt haben solltest, dass Oceane Noire die

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