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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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euch noch was sagen, bevor wir ablegen«, flüsterte er zurück und blickte die beiden an. »Habt ein Auge auf Oceane Noire. Ich traue ihr nicht. Jemand hat uns in Stockholm verraten. Könnte sein, dass sie es war.«
    In diesem Moment tauchte Oceane mit ihrem Fächer in der Hand an der Brüstung des Schlosses auf.
    »Madame Noire eine Doppelagentin?« Miriam musste lachen. »Das wäre ihr viel zu viel Arbeit.«
    Jake ließ nicht locker. »Vor zwei Tagen habe ich sie mitten in der Nacht im Archiv gesehen.«
    »Im Archiv?« Miriam runzelte die Stirn. »Und was hast du dort getrieben, mitten in der Nacht?«
    Jake zuckte die Achseln. »Ist eine lange Geschichte. Ich werd sie euch ein anderes Mal erzählen. Aber Oceane hat sich reichlich seltsam benommen. Sie hatte ein ledergebundenes Buch dabei mit einer Palme auf dem Buchrücken.«
    »Sich nachts mit einem Buch in der Hand im Archiv herumzutreiben ist noch kein Verbrechen, werter Sohn«, widersprach Miriam.
    »Es ist ihr heruntergefallen, und sie ist richtig in Panik ausgebrochen, als ich es aufhob«, beharrte Jake. »Als ob sie was zu verbergen hätte. Und gerade eben in der Rüstkammer hat sie uns von einem Versteck aus beobachtet.« Er legte seiner Mutter eine Hand auf die Schulter. »Versprich mir, dass du meine Worte beherzigst. Bitte.«
    »In Ordnung«, erwiderte Miriam. »Wenn du meinst, dass es wichtig ist …«
    Galliana hielt eine kleine Rede und übergab Rose das Atomium. »Schütz es mit deinem Leben«, flüsterte sie ihrer Freundin ins Ohr. »Unsere Lage ist dramatisch.«
    Rose legte die Schatulle vorsichtig in ihren bis oben hin gefüllten Schulterbeutel. Die Tasche war natürlich nicht gerade passend für das antike Rom, aber sie war nun mal Roses Talisman. Der Beutel musste mit, selbst ins Jahr 27, und Galliana ließ Rose gewähren.
    Alle verabschiedeten sich voneinander, und Jake ging gerade die Planke hinauf, als Felson hechelnd angelaufen kam. Jake streichelte ihm über den vernarbten Schädel. »Bin bald wieder da. Mum und Dad werden sich inzwischen um dich kümmern – und natürlich deine neue Freundin Dora.«
    Die Elefantendame hob den Rüssel und stieß ein leises Trompeten aus.
    Als sie endlich an Bord der Avatara waren, machte Jake das Segel klar, und Rose stellte sich ans Ruder. »Robust und schnell – auf solchen Schiffen bin ich damals immer am liebsten gefahren«, verkündete sie begeistert, und sie legten ab.
    Jake schaute zu, wie die Silhouetten am Pier immer kleiner wurden. Miriam war nur noch ein winziger Punkt am Horizont, aber er sah sie immer noch winken, bis Mont-Saint-Michel im Dunst über dem Ärmelkanal verschwand.
    Das Segel blähte sich, und der Wind zerzauste Jakes Haar. Er dachte an die Abenteuer, die ihnen bevorstanden. »Ein großartiges Gefühl, oder?«, rief er zu Rose hinüber. »Wie ein Neuanfang!«
    Rose nickte und versuchte, ihre Angst zu verbergen. Natürlich freute auch sie sich, aber egal, wie oft sie schon ohne Zwischenfälle durch die Zeit gereist war, und egal, wie sehr sie sich gut zuredete: Die Aussicht auf einen Zeitsprung von knapp zweitausend Jahren erfüllte sie mit tiefer Furcht.
    Und diesmal war die Furcht begründet.

8

    Kurs auf die Antike
    D ie Stunde, nachdem er das Atomium genommen hatte, war eine der schlimmsten und zugleich interessantesten in Jakes Leben. Rose reichte ihm mit zitternder Hand seine Dosis und gab ihm noch einmal den warnenden Hinweis, dass jeder Zeitsprung anders verlief. »Es gibt so unglaublich viele Variablen«, sagte sie geheimnisvoll, »und je weiter zurück in der Zeit die Reise geht, desto mehr werden es.« Und tatsächlich: Obwohl Jake bereits zum sechsten Mal ein paar Tropfen der grässlichen Flüssigkeit schluckte, war auch diese Reise einzigartig.
    Wie gewöhnlich begann sein Kopf nach wenigen Minuten wie wild zu pochen. Dann wurde es Jake schwindelig, und er wusste kaum noch, wo oben und unten war. Das Rauschen der Wellen kam von ganz weit weg, alles um ihn herum verblasste bis zur Unkenntlichkeit – sogar Rose. Das war zwar nicht angenehm, aber Jake kannte den Zustand bereits. Viel schlimmer waren die Visionen, die er diesmal hatte. Normalerweise begannen sie erst beim Eintritt in den Horizontpunkt. Jake hatte Momentaufnahmen der Geschichte gesehen, im Mondlicht schimmernde Burgen, halb fertiggestellte Kathedralen und dergleichen, aber diesmal kamen die Bilder sofort. Sie blieben auch viel länger, und was er sah, war furchtbar.
    Anfangs hörte er nur

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