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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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Bougainvillea-Ranken am Eingang. Ich wünsche viel Vergnügen bei Eurem ›Urlaub‹.« Er wandte sich an Jake. »Bereit für einen neuen Einsatz, Agent Djones?«
    »Und wie!« Noch bevor er wusste, was er tat, schlug Jake die Hacken zusammen und salutierte.
    Charlie verdrehte die Augen. »Bestärk Nathan nicht auch noch in seinem Größenwahn«, flüsterte er Jake zu und warf seine Tasche aufs Deck der Avatara . »Er hält sich auch so schon für den Generalissimo höchstpersönlich.«
    Bevor sich die Gruppe wieder trennte, holte Rose noch den Gürtel mit der Löwenkopfschnalle hervor, den Doktor Chatterju ihr gegeben hatte.
    »Meine Erfindung, endlich! Chatterju ist ein Genie«, rief Nathan begeistert und schnallte sich das Gerät um die Hüfte.
    Die drei verabschiedeten sich von Rose und gingen an Bord der Avatara . Nathan steuerte das Schiff mit sicherer Hand durchs Hafengetümmel, und Charlie rollte die Seekarte aus. Nur Jake blickte seiner Tante hinterher, bis sie außer Sicht verschwand.
    Rose erklomm die immer schmaler werdende Treppe. Immer tiefer führte sie in das drückend heiße Häuserlabyrinth hinein, bis weit oberhalb des Hafens die Luft endlich etwas auffrischte und der Lärm der Stadt leiser wurde. Aus den umliegenden Häusern hörte Rose Töpfe und Geschirr klappern, dann sah sie einen Torbogen mit einem pinkfarbenen Blütenkranz darum herum.
    »Das sind ja endlich die Bougainvilleen«, schnaufte Rose und drückte auf die Messingklinke am Tor. Das Holz war schon sehr alt, selbst für das Jahr 27, und knarrte beim Öffnen. Dahinter erstreckte sich ein weitläufiger Garten, dessen halb verfallene Terrassen sich malerisch an den Hügel schmiegten. In mehreren Brunnen und von Blumen gesäumten Teichen plätscherte das Wasser. Die Villa selbst sah einigermaßen sympathisch aus, fand Rose, und der Ausblick auf den Hafen und das dahinterliegende kristallklare Meer war einfach atemberaubend.
    Rose blickte sich um. »Jupitus? Steckst du hier irgendwo?«, sagte sie mehr zu sich selbst. Da sah sie im Schatten einer Säule eine reglose Gestalt in einer Art Liegestuhl. Ein Bein war von oben bis unten eingegipst, und das bisschen Haut, das noch hervorlugte, war gespensterweiß. Es konnte sich nur um Jupitus Cole handeln. Anscheinend schlief er. Rose wollte ihn nicht stören und schlich auf Zehenspitzen weiter.
    »Ich kann dich hören, Rosalind«, murmelte Jupitus, ohne sie anzusehen. »Eine Herde Bisons würde auch nicht mehr Lärm veranstalten.«
    Einen Moment lang war Rose fuchsteufelswild wegen der taktlosen Bemerkung, doch dann rief sie sich ins Gedächtnis, wie elend Jupitus sich fühlen musste. »Du solltest etwas netter zu mir sein«, gab sie mit leicht gereiztem Unterton zurück. »Sonst wirst du dir dein Mittagessen selbst kochen müssen.«
    Jupitus zuckte die Achseln, die Augen immer noch starr aufs Meer gerichtet. »Ich habe bereits gegessen.«
    »Trotzdem. Bei deinem momentanen Zustand solltest du dir lieber nicht meinen Groll zuziehen.«
    Bei diesen Worten blickte Jupitus schließlich doch auf. Mit einer eigenartigen Mischung aus Freude und Trauer sah er Rose in die Augen. Er lächelte sogar beinahe. »Das hochgesteckte Haar steht dir, Rosalind«, sagte er leise. »Sehr romantisch.«
    Dann starrte er wieder auf die Wellen, die sich weit unterhalb kräuselten.

9

    Die Schattenhand
    W as weißt du über das Jahr 27 nach Christus?«, fragte Charlie.
    »Das Übliche, schätze ich«, erwiderte Jake mit einem Achselzucken.
    »Nicht allzu viel also, oder?«
    Sie standen am Bug im Schatten des großen Segels und unterhielten sich. Nathan hatte wie üblich das Ruder übernommen und reckte den Kopf in die Sonne. Er hatte sich aus irgendeinem glänzenden Material – Gott allein wusste, woher er es hatte – eine Halskrause gebastelt, um seinen »Teint zu pflegen«, wie er es ausdrückte.
    »Und wie steht’s mit römischer Geschichte im Allgemeinen?«, bohrte Charlie weiter nach.
    »Na ja, ich weiß ein bisschen über Julius Caesar. Er wurde ermordet.«
    »Ja, von einer Gruppe Senatoren im Theater des Pompeius. Aber das liegt jetzt auch schon siebzig Jahre zurück. Weißt du auch, warum er ermordet wurde?«
    Jake blickte einer imaginären Schwalbe hinterher. Charlie kannte sich in ziemlich vielen Dingen verdammt gut aus, und Jake lernte gern von ihm, aber seine schulmeisterliche Art ging ihm manchmal auf die Nerven. »Weil er sich zum alleinigen Herrscher aufschwingen wollte. König von ganz Rom wollte er

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