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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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irritiert die Ausgangstür und schob Austerio hinaus auf den Flur.
    Vom Dach aus beobachteten die vier erleichtert, wie Leopardo und der Schauspieler über einen Innenhof zurück zu dem Bankett gingen. Eine Weile sagte keiner ein Wort, und schließlich flüsterte Charlie: »Austerio hat gesagt, im Circus Maximus hätte er seinen ersten öffentlichen Auftritt.«
    »Yep. Das hat er gesagt.« Nathan nickte nachdenklich, dann wandte er sich an Jake. »Wie waren Topaz’ Worte noch mal? Die ganze Operation würde mit einem Mord in der Öffentlichkeit beginnen?«
    Jake überkam eine schreckliche Vorahnung. »Soll das … willst du damit sagen, Austerio wäre das Opfer?«, stammelte er.
    »Nicht Austerio«, widersprach Nathan. »Tiberius.« Er zog die Augenbrauen nach oben. »Ich kenne mich natürlich nicht so gut mit römischer Geschichte aus wie du, Charlie, aber ist es nicht so, dass seit dem Spartacusaufstand alle Angst vor einer neuerlichen Rebellion haben?«
    »Spartacus«, wiederholte Lucius und horchte auf. »Ich habe von ihm gehört.«
    »Er war Gladiator und hat die römischen Sklaven angestachelt, sich gegen ihre Herren zu erheben«, erklärte Nathan. »Ich kann mir kaum eine bessere Methode vorstellen, das Ende der Ordnung einzuläuten, als den Kaiser zu ermorden und es dann irgendwelchen Aufständischen anzuhängen, die es wahrscheinlich nicht einmal gibt. Im Handumdrehen würde Rom in einem blutigen Bürgerkrieg versinken. Es wäre das absolute Chaos.«
    Charlie schüttelte den Kopf. »Deine Theorie ist nicht schlecht, Nathan, aber Tiberius ist nicht hier. Wenn Agata plant, was du sagst, wird sie Austerio umbringen müssen. Aber das ergibt keinen Sinn. Warum hätte sie ihm eigens Englisch beibringen sollen, wenn sie nicht noch mehr mit ihm vorhat?«
    Nathan zuckte die Achseln. »Ich fürchte, die einfache Wahrheit ist: Wir wissen es nicht. Wir wissen lediglich, dass morgen im Circus Maximus etwas passieren wird. Deshalb schlage ich vor, wir kehren schnellstmöglich zum Büro zurück und überlegen uns, was wir dagegen unternehmen können.«
    Sie kletterten über die Dächer zurück zu Agatas Terrasse, gingen die Treppe hinunter und horchten an der Geheimtür. Das Fest draußen war um einiges rauschender geworden, die Gäste betrunkener, die Musik lauter.
    »Hier, setz die auf«, sagte Nathan zu Jake und reichte ihm seine Maske. »Verschwinden wir von hier, so schnell und unauffällig es geht«, fügte er im Flüsterton hinzu.
    Alle nickten, nur Jake reagierte nicht. Er wollte Topaz nicht schon wieder in den Händen des Feindes zurücklassen.
    Sie setzten ihre Masken auf, Nathan zog sich die Kapuze seiner Tunika tief ins Gesicht und legte die Hand auf den Türknauf. Gerade als er die Tür öffnen wollte, verstummte der Lärm draußen abrupt. Agata hielt eine kurze, belanglose Rede, aber als die Agenten die Schlussworte hörten, wurden sie doch neugierig:
    »Salute imperatorem!«, rief Agata feierlich.
    »Salve Caesar!«, schallte es von den Gästen zurück.
    Nathan drückte die Tür einen Spaltbreit auf, und sie schlichen vorsichtig hinaus.
    Beinahe alle Gäste waren begeistert von ihren Plätzen aufgesprungen – nur ein paar der Frauen lagen nach wie vor bequem ausgestreckt auf den Diwanen –, während Austerio als Kaiser Tiberius dem Volk seine Aufwartung machte. Würdevoll schritt er durch die Menge, nickte wohlwollend und hielt ab und zu einem ergebenen Bürger die mit schweren Juwelenringen geschmückte Hand zum Kuss hin.
    Jake war überrascht. Er hatte erwartet, Austerio würde das dramatische Potenzial der Rolle voll ausschöpfen. Doch als er ihn jetzt sah, war er tief beeindruckt von der subtilen, vollkommen überzeugenden Darstellung.
    Schließlich wurde der »Kaiser« zu einem Thron gleich neben Agatas geführt, und das Publikum setzte sich wieder. Da entdeckte Jake Topaz’ leeren Platz. Sein Blick schoss von links nach rechts, über das gesamte Stadion – nichts. Sie war fort.
    »Gehen wir«, flüsterte Nathan, der ihr Verschwinden ebenfalls bemerkt hatte. »Topaz weiß, wo wir sind, und wird Kontakt mit uns aufnehmen, falls nötig.«
    Im Schatten der Säulen schlichen sie zum Ausgang. Sie hatten ihn beinahe erreicht, da setzte die Musik wieder ein. Hörner wurden geblasen, ein Trommelwirbel erschallte, und die Musikanten marschierten im Takt dazu zu der Arena in der Mitte des Stadions. Die Gäste begannen aufgeregt zu tuscheln.
    Die Musik wurde noch lauter, und im Boden der Arena öffnete

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