Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jake Djones und die Huter der Zeit

Jake Djones und die Huter der Zeit

Titel: Jake Djones und die Huter der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dibben Damian
Vom Netzwerk:
vielleicht noch zurechtgekommen, aber die kamen von überallher auf den Felsen zugekrochen – unter Steinen hervor, aus schattigen Unterschlupfen und dunklen Löchern im Boden erhoben sie sich wie die Brut des Leviathan, um den vier Agenten den Garaus zu machen. Mit jeder Sekunde wurden es mehr und immer noch mehr …
    Mit geschlossenen Augen fing Paolo an zu beten, und die anderen drei rückten enger zusammen. Als die ersten Mambas züngelnd den Fuß des Felsens erreichten, stießen sie ein zorniges Fauchen aus und rissen hungrig die Mäuler auf.
    Da ertönte ein noch viel lauteres Zischen, das von außerhalb des Labyrinths zu kommen schien, gefolgt von einem Donnerkrachen. Steinsplitter brachen aus einer Wand neben ihnen und eine Staubwolke erfüllte den Raum.
    Verblüfft blickten die vier auf. Mit einem zweiten ohrenbetäubenden Knall brach ein gewaltiger Gesteinsbrocken durch die Mauer, sauste durch die Luft und pulverisierte auf seiner Bahn mehrere Treppen und Gerüstteile. Wie ein Stein über Wasser hüpfend und schließlich rollend, zerquetschte das Geschoss, begleitet vom wütenden Fauchen der Mambas, alles, was ihm im Weg war, prallte schließlich gegen die gegenüberliegende Wand und blieb dort liegen. Durch das Loch, das es hinterlassen hatte, drang Tageslicht herein.
    Mit blitzenden Augen ergriff Nathan Charlies Schwert, ließ sich von dem Felsen fallen und erledigte die noch übrigen Schlangen.
    Sonnenstrahlen fielen auf Jakes überraschtes Gesicht, und zwei Silhouetten tauchten in dem Loch in der Mauer auf.
    Â»Jake? Bist du da drinnen?«, hallte eine Stimme durch das Labyrinth.
    Jakes Herz setzte einen Schlag lang aus. »Mum …?«, fragte er und traute seinen Ohren nicht.
    Â»Jake!«, rief die Gestalt daneben. »Bist das wirklich du?«
    Â»Dad?«, schrie Jake jetzt aus vollem Hals. »Mom! Dad!« Mit einem Satz war er auf dem Boden und rannte über die platt gewalzten Schlangenkadaver hinweg und zwischen den anderen Felsen hindurch auf die Öffnung zu, kletterte durch das Loch und fand sich in einem Innenhof des Schlosses wieder – und stand seinen Eltern von Angesicht zu Angesicht gegenüber.
    Zuerst wusste Jake gar nicht, was er sagen sollte, und schaute sie nur mit großen Augen von oben bis unten an, wie sie vor ihm standen, in altertümliche Gewänder gekleidet, als kämen sie gerade von einem Maskenball. Miriam trug ein prunkvolles (wenn auch zerrissenes) Samtkleid, Alan ein Wams, Strumpfhose und hohe Lederstiefel. Beide sahen erschöpft und zerschlagen aus. Und überglücklich.
    Â»Ich dachte schon, ich würde euch nie wiedersehen«, rief Jake und schlang die Arme um seine Eltern. »Ich habe geglaubt, ihr wäret tot«, murmelte er und drückte sie an sich.
    Â»Wie in aller Welt bist du hierhergekommen?«, fragte seine Mutter und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. »Ausgerechnet ins sechzehnte Jahrhundert – Alan und ich wären beinahe gestorben vor Schreck, als wir euch gestern in dieser Kutsche sahen. Am Anfang haben wir dich kaum erkannt ohne deine hübschen Locken«, fügte sie seufzend hinzu und strich ihm über die staubige Stoppelfrisur.
    Â»Was auch immer passiert ist, wie auch immer es dich hierherverschlagen hat«, sagte Alan stolz, »du siehst aus wie ein richtiger Abenteurer, Jake.«
    Â»Ich dachte, wir wären uns einig gewesen«, unterbrach Miriam und warf ihrem Gatten einen bösen Blick zu, »ihn nicht zu irgendwelchen Dummheiten zu ermutigen. Schon vergessen?«
    Jake lachte nur vor Freude über das Wiedersehen und fragte: »Ihr habt uns gestern durchs Torhaus fahren sehen? Wo seid ihr die ganze Zeit über gewesen?«
    Â»Es hat uns volle vier Tage gekostet, uns aus dieser lächerlichen Schlangengrube zu befreien«, antwortete Miriam seufzend.
    Â»Mit nichts als dem hier ausgerüstet« – Alan hielt ein altes Taschenmesser hoch, das er aus seinem mit Dutzenden von Geheimtaschen versehenen Wams gezogen hatte – »um einen Fluchttunnel zu graben. Und die ganze Zeit über musste Miriam mit einem ihrer aufdringlicheren Parfüms die Schlangen abwehren.«
    Â»Diesen Trick habe ich in Alexandria gelernt, 200 nach Christus«, warf Jakes Mutter ein. »Schlangen können Zitrone als Kopfnote nicht ausstehen.«
    Â»Wir haben uns unter einem Steinhaufen verkrochen und uns bis zu den

Weitere Kostenlose Bücher