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Jake Djones und die Huter der Zeit

Jake Djones und die Huter der Zeit

Titel: Jake Djones und die Huter der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dibben Damian
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erwiderte Nathan steif.
    Â»Wir hätten bereits zwei brauchbare Pferde zur Verfügung«, sagte sie und deutete auf den Innenhof. »Ihr und Agent Chieverley könntet sie benutzen, um die Bücher nach Süden zu verfolgen. Was unsere Reise nach Norden angeht, würde ich Folgendes vorschlagen: Zeldt ist mit der Lindwurm vor ungefähr einer Stunde nach Köln ausgelaufen, etwa hundert Meilen nördlich von hier. Von dort wird er, dem Rhein weiter flussabwärts folgend, zu einem Horizontpunkt in der Nordsee weitersegeln. In Zeldts Bootshaus haben wir drei schnelle, als Fischerboote getarnte Schiffe entdeckt. Damit könnten wir es in Rekordzeit nach Köln schaffen.«
    Â»Klingt nach einem vernünftigen Vorschlag. Einverstanden«, verkündete Nathan. »Irgendwelche Fragen soweit?«
    Â»Ja«, hörte Jake sich sagen. »Was ist mit Topaz? Werden wir versuchen, sie zu retten?«
    Â»Negativ«, erwiderte Nathan. »Wir werden Zeldts Schiff nicht abfangen. Der Auftrag lautet, die Bombe zu entschärfen, und sonst nichts.«
    Jake war wie vom Donner gerührt. »Aber, es ist doch wohl unsere Pflicht …«
    Â»Unsere Pflichten«, unterbrach Nathan, »wurden von mir soeben glasklar dargelegt.«
    Â»Wie kannst du nur so kaltherzig sein?«, gab Jake wütend zurück. »Du bist mit ihr aufgewachsen, und sie bedeutet dir nicht das Geringste?«
    Â»Wie ich so kaltherzig sein kann?«, erwiderte Nathan überraschend kühl, und wie jedes Mal, wenn er zornig oder nervös war, kam sein Südstaatenakzent dabei weit stärker durch, als ihm bewusst war. »Lass es mich erklären: Zeldt will Europa vernichten. Er will die Renaissance verhindern. Er will jeglichen Fortschritt zum Stillstand bringen und die Uhr ins finsterste Mittelalter zurückdrehen. Er will die gesamte Menschheit versklaven. Du glaubst, das wäre nicht möglich? Du glaubst, weil du ein paar Michelangelos oder da Vincis in der Nationalgalerie gesehen hast, wird die Renaissance unabänderlich stattfinden? Nun, dann denk noch einmal nach! «
    Die letzten Worte hatte Nathan Jake mit funkelnden Augen ins Gesicht gebrüllt, und alle Anwesenden, sogar Alan und Miriam, traten erschrocken einen Schritt zurück. Selbst Mr Drake plusterte verteidigungsbereit das Gefieder auf.
    Â»Ich werde es noch einmal ganz klar ausdrücken, damit du es auch verstehst«, fuhr Nathan Nasenspitze an Nasenspitze mit Jake, fort. »Zeldt hat die Macht, die Geschichte zu verändern, ihren Verlauf in neue Bahnen zu lenken. Wenn es keine Renaissance gibt, gibt es keine Wissenschaften, keine Erfindungen, keinen Fortschritt, auch keinen medizinischen, keine Musik, keine Künste … kein Verständnis von der Welt. Die Welt, aus der du kommst, in der es elektrisches Licht gibt und allerlei andere angenehme Spielereien, in der du dich nach Lust und Laune mit deinen Freunden vergnügen kannst: Sie wird nicht existieren . Es wird nichts mehr da sein, zu dem du zurückkehren kannst, sondern nur noch alles verschlingende Finsternis!«
    Jake war während Nathans Ansprache leichenblass geworden. »Ich verstehe. Tut mir leid«, war alles, was er noch zu sagen hatte.
    Â»Agentin Djones«, sagte Nathan, an Miriam gewandt, »ich wiederhole: Unter keinen Umständen wird ein Versuch unternommen, Agentin St. Honoré zu retten, auch nicht nachdem Ihr Euren Auftrag erfolgreich erfüllt habt. Die Gründe hierfür habe ich soeben dargelegt. Ist das unmissverständlich klar?«
    Â»Absolut«, sagte Miriam leise.
    Jake schloss verzweifelt die Augen. »Welcher Grund könnte es rechtfertigen, dass ein Mensch dem anderen nicht hilft?«, murmelte er kopfschüttelnd.
    Â»Gut«, schloss Nathan seinen Vortrag ab und fügte in feierlichem Tonfall hinzu: »Wenn beide Gruppen ihren Auftrag erfolgreich erledigt haben, werden wir uns in Venedig wiedervereinen, auf der Rialtobrücke. Diejenige Gruppe, die als erste eintrifft, wird sich jeden Tag zur Mittagsstunde dort einfinden, bis auch die zweite zurückgekehrt ist. Und nun, viel Glück uns allen! Oder hat jemand noch einen abschließenden Kommentar loszuwerden?«
    Â»Ja«, sagte Paolo. »Wo kann ich meine offizielle Kündigung einreichen? Ich habe mich als Last erwiesen und wünsche umgehend in meine Heimat zurückzukehren. Meine arme Frau Mama ist bestimmt schon ganz außer sich vor

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