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Jake Djones und die Huter der Zeit

Jake Djones und die Huter der Zeit

Titel: Jake Djones und die Huter der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dibben Damian
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doch Jake gelang es, sich an der Nachbartreppe festzuhalten – die daraufhin ebenfalls zur Seite kippte, und zwar auf die falsche. Mit aller Kraft klammerte er sich an das Holz, doch schließlich begannen seine Finger zu rutschen, und er musste loslassen. Als er auf dem Boden aufkam, hörte er ein leises Knirschen unter seinen Füßen, ruderte kurz mit den Armen und fiel dann auf den Rücken.
    Zu seiner Überraschung fand er den Untergrund mit feinem, dunklem Sand bedeckt, viel weicher, als es von oben ausgesehen hatte. Dennoch zitterte er von den Nachwirkungen des Aufpralls am ganzen Körper. Eine Kakofonie von Stimmen erklang in seinem Schädel und steigerte sich zu einem ohrenbetäubenden Pfeifen.
    Jake setzte sich auf und untersuchte seine Umgebung. Neben ihm lag etwas Weißes auf dem Boden – kleine, mehr oder weniger kugelförmige Gebilde, und er brauchte eine Weile, bis er dahinterkam, um was es sich dabei handelte: Eier. Schlangeneier, von Schwarzen Mambas genauer gesagt, und Jake hatte bei seinem Aufprall einige davon zerquetscht.
    Da kehrte mit einem lauten Plopp sein Gehör zurück.
    Â»Links!«, brüllte Nathan. »Links von dir!«
    Jake sah die Bestie aus dem Augenwinkel: wahrscheinlich die Mutter der soeben von ihm ins Jenseits beförderten Schlangenbabys. Der Körper so dick wie ein Laternenmast, glitt sie auf ihn zu.
    Jake versuchte, auf die Beine zu kommen, doch er war wie gelähmt vor Angst.
    Die Schlange bäumte sich auf und riss die pechschwarzen Kiefer auseinander, um mit einem lauten Fauchen die gifttriefenden Fangzähne zu entblößen und sich wie eine Furie auf Jake zu stürzen.
    Jake rollte sich zur Seite weg und vernahm ein kaum hörbares Zischen, begleitet von einem schneidenden Geräusch – ein etwa dreißig Zentimeter langes Stück Mamba flog über ihn hinweg und hinein ins Gewirr des Labyrinths. Der Rest des Körpers erstarrte für die Dauer eines Wimpernschlags mitten in der Angriffsbewegung und sackte dann zu einem leblosen Haufen zusammen.
    Charlie stand keuchend über ihm, von Blieckes Schwert in der Hand. »Hat sie dich erwischt?«, fragte er besorgt.
    Â»Ihr beiden! Hier rauf, jetzt!«, schrie Nathan, der mit Paolo auf einem hohen Felsbrocken Zuflucht gesucht hatte.
    Charlie zog Jake auf die Füße, und im Zickzack rannten sie zwischen den Schlangen hindurch auf den rettenden Fels zu.
    Nathan streckte eine Hand zu ihnen herunter und zog Jake hinauf, doch als Charlie ihm gerade folgen wollte, kam eine kleinere, dafür umso schnellere Mamba aus der Dunkelheit geschossen und grub ihre nadelspitzen Zähne in das dicke Leder seiner Stiefel. Mit einem Schrei schlug Charlie mit dem Schwert den Kopf des Tieres ab. Ein Zischen wie von entweichender Luft ertönte, der abgetrennte Schlangenkörper zuckte für eine Sekunde, als stünde er unter Strom, und erstarrte. Charlie schüttelte seinen Fuß, bis die toten Kiefer endlich losließen, dann kletterte er zu den anderen hinauf.
    Â»Gut gemacht«, meinte Nathan und klopfte ihm auf die Schulter. »Am Ende war es wohl doch keine so schlechte Idee, die schweren Bullenlederstiefel zu nehmen, nicht wahr?«
    Â»Warum bin ich nur dieser Organisation beigetreten, warum ?«, jammerte Paolo. »Ich hätte Buchhalter werden können. Meine Mutter wollte, dass ich Buchhalter werde. Ich hätte in Florenz bei der Banca dei Medici arbeiten können. In Ruhe und Frieden mit einem Abakus am Schreibtisch sitzen und die Pfauen im Garten beobachten. Mein Leben wäre erfüllt gewesen von Sonnenschein und Torta della Nonna , und nun sitze ich hier wie eine hässliche Krähe auf einem Felsen, ohne Ärmel am Rock, umzingelt von Schwarzen Mambas!«
    Â»Betrachte es doch mal von der positiven Seite«, unterbrach Nathan seine Litanei. »Wir leben noch, und wir haben von Blieckes Schwert. Ohne das Schwert wären wir fürwahr weit übler dran.«
    Â»Hurra, hurra! Wir haben ein Schwert! Lasst uns feiern und tanzen!«, rief Paolo, als hätte er den Verstand verloren. Er jubilierte und hüpfte auf dem Felsen herum, hielt dann plötzlich inne und sagte: »Idiot, wir werden alle sterben. Habt Ihr das immer noch nicht begriffen?«
    Trotz allem draufgängerischen Heldenmut ahnte auch Nathan, dass sie wenig Hoffnung hatten zu überleben, selbst mit von Blieckes Schwert. Mit drei oder vier der Monster wären sie

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