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Jake Djones und die Huter der Zeit

Jake Djones und die Huter der Zeit

Titel: Jake Djones und die Huter der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dibben Damian
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war.
    Â»Aua, verdammt!«, schrie sie plötzlich und zog die Hand zurück. »Das Ding hat mir einen elektrischen Schlag verpasst.«
    Â»Vorsichtig, Schatz – ganz vorsichtig«, redete Alan ihr gut zu.
    Â»Du musst es noch mal versuchen, Mum!«, rief Jake. »Uns bleiben nur noch Sekunden !«
    Wieder griff Miriam hinein, und wieder bekam sie einen heftigen Stromschlag.
    Die Uhr tickte, die Rädchen drehten sich.
    Miriam biss die Zähne zusammen und versuchte es ein drittes Mal. Gerade als der Zeiger den Auslösemechanismus betätigte, bekam sie endlich den Glasbehälter zu fassen und zog ihn heraus. Erleichtert atmete sie auf – da hörte sie ein lautes Knacken. Es war der Wasserspeier, auf dem sie saß.
    Alle stießen einen Entsetzensschrei aus, als der Kopf des steinernen Ungeheuers abbrach und Miriam stürzte. Die goldene Uhr entglitt ihr, doch Miriam konnte sich gerade noch an dem Flügel der Bestie festhalten, den Glasbehälter mit einer Hand umklammert, während die Uhr an dem Wasserspeier unter ihr in tausend glitzernde Trümmer zersprang.
    Â»Halt aus, Miriam. Ich ziehe dich rauf!«, rief Alan. Doch als er einen Fuß auf den Wasserspeier setzte, bildete sich sofort ein weiterer Riss.
    Â»Das wird nicht funktionieren«, warnte Miriam, ein Auge auf den gähnenden Abgrund gerichtet.
    Â»Du bist zu schwer, Dad. Ich gehe«, sagte Jake, der endlich von dem Gerüst heruntergekommen war, und schob sich an seinem Vater vorbei. Vorsichtig trat er auf den Rücken des steinernen Fabeltiers.
    Der Riss wurde noch größer, und die Flügel von Miriams Schutzengel senkten sich bedenklich.
    Â»Wir sind alle zu schwer«, murmelte Jake verzweifelt. Da kam ihm eine Idee. Er drehte sich um und schaute mit festem Blick denjenigen an, der sich als Einziger bis jetzt still im Hintergrund gehalten hatte. »Paolo Cozzo, Zeit für deinen Auftritt!«
    Jake hatte recht: Paolo war ihre einzige Hoffnung.
    Â»Che?« , erwiderte Paolo und machte einen Schritt zurück. »Nein, ganz bestimmt nicht. Ich habe schreckliche Angst vor Höhe.«
    Â»Keine Widerrede«, knurrte Alan ihn an und zerrte Paolo zur Brüstung. »Wenn du Mist baust und meine Frau nicht rettest, werfe ich dich persönlich hinterher.«
    Â»Das könnt Ihr doch nicht machen«, wimmerte Paolo. »Jemand würde es melden, und Ihr würdet unverzüglich entlassen werden!«
    Â»Keine Widerrede!« , wiederholte Alan und schob ihn auf den Rand des Daches zu. »Wir halten dich an den Beinen fest. Du lässt dich nach unten hängen und ziehst Miriam rauf.«
    Zitternd legte Paolo sich auf den Bauch, während Alan und Jake seine Beine packten und ihn langsam nach unten ließen. Die Sonnenfinsternis hatte inzwischen ihren Höhepunkt überschritten, und die ersten Strahlen fielen auf den Platz weit unter ihnen.
    Â»Es muss doch eine andere Möglichkeit geben!«, protestierte Paolo und versuchte, sich zurück aufs Dach zu schieben.
    Â»Tu es endlich!« , fuhr Alan ihn an, der gesehen hatte, wie Miriams Hand langsam abrutschte.
    Paolo schob den Oberkörper wieder auf den Rücken des Untiers und streckte eine zitternde Hand nach Miriam aus.
    Wieder ein Knacken.
    Â»Du hast es gleich geschafft«, redete Alan ihm gut zu, »nur noch ein kleines Stückchen.«
    Mit Tränen in den Augen reckte Paolo den Arm noch weiter, einzig und allein darauf bedacht, nicht nach unten zu sehen. Mehr denn je verfluchte er sich dafür, dem Geheimdienst der Geschichtshüter beigetreten zu sein.
    Da geschah etwas Seltsames. Die Zeit um ihn herum schien stehen zu bleiben, und eine vollkommene Stille senkte sich über Paolo. Er hörte weder den Wind noch die Glocken noch die Stimme der anderen. Das Einzige, was er wahrnahm, war sein eigener Atem. Entschlossen riss er die Augen weit auf, blickte nach unten und machte eine Bestandsaufnahme: Er hing vom Dach des Kölner Doms herab, des höchsten Gebäudes der Welt, unter ihm lag eine riesige Stadt, und vor ihm baumelte eine Frau an dem steinernen Flügel eines Fabelgeschöpfs und hielt etwas in der Hand, das, sollte es zu Bruch gehen, ganz Europa den Tod bringen würde. Paolo spürte einen Gedanken in sich aufsteigen: Ja , er konnte es. Er konnte ein Held sein.
    Â»Das werde ich nicht zulassen!«, brüllte er und streckte Miriam beide Arme entgegen.
    Miriam klemmte den Hals des

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