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Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Titel: Jamaica Lane - Heimliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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Geschmack auf meiner Zunge, sogar das Reiben seiner Bartstoppeln an meiner Wange.
    Ich schloss die Augen. In meinen Wimpern hingen Tränen.
    Vielleicht hatte ich mich geirrt. Vielleicht war es doch nicht das Schmerzhafteste gewesen, ihn zu verlieren. Während ich so dastand, in seinen Armen und mit der Gewissheit, dass er nie wirklich mir gehören würde, kam mir der Gedanke, dass es wohl weniger der Verlust an sich war, der schmerzte, sondern die Sehnsucht nach ihm.
    »Ich habe als Erstes an dich gedacht«, gestand er mir heiser. Seine Worte vibrierten in meinem Ohr und jagten mir einen Schauer über den Rücken. »Du warst die Einzige, die ich bei mir haben wollte.«
    Ich schluckte, um den brennenden Kloß in meiner Kehle loszuwerden. »Tut mir leid, dass ich nicht rangegangen bin, als du angerufen hast«, flüsterte ich.
    »Nein. Du bist gekommen, das allein zählt.«
    Weil ich dringend Abstand zu ihm brauchte und die Spannung zwischen uns auflockern musste, flüchtete ich mich in eine flapsige Bemerkung. »Darüber könnte man jetzt sicher den ein oder anderen unpassenden Witz machen.«
    Er lachte dicht an meiner Haut, bevor er den Kopf hob. »Scheiße, Liv. Du hast mir so gefehlt.«
    »Nate.« Ich drückte sanft gegen seine Schultern, bis er verstand. Er ließ meine Arme los, und sofort fühlte ich mich beraubt. »Ich freue mich wirklich, dass dein Dad wieder gesund wird, aber ich muss jetzt gehen.«
    »Liv, bitte …«
    »Ben wartet«, log ich aus einem Impuls heraus. Auf einmal hatte ich Angst, dass Nate mit seinen Anrufen und dem Geständnis, er habe mich vermisst, auf etwas ganz Bestimmtes hinsteuerte. Und ich wusste nicht, ob ich, wenn es tatsächlich dazu käme, stark genug wäre, das Richtige zu tun. Besser war es, ihm gar nicht erst die Gelegenheit zu geben, mich in eine solche Lage zu bringen. »Wir sind verabredet.«
    Wir standen schweigend im Dunkeln.
    Und dann …
    »Wir müssen reden.«
    »Nein. Das müssen wir ganz sicher nicht.« Ich tastete nach der Türklinke und schlüpfte hinaus auf den Gang. Er kam mir nicht hinterher.
    Er hatte wohl begriffen, dass es zwecklos war, sich weiter um mich zu bemühen.

Kapitel 25
    A nscheinend hatte er es doch nicht begriffen.
    Eigentlich hätte es mich nicht überraschen dürfen, als ich an dem Abend von der Arbeit kam und Nate in meiner Wohnung antraf. Ich knallte die Tür zu und streckte die Hand aus. »Ich will meinen Schlüssel wiederhaben.«
    Bei meinem Eintreten war Nate aufgestanden, und nun kam er mit wiegenden Schritten und einem verspielten Funkeln in den Augen auf mich zu. Man konnte ganz kurz seine Grübchen sehen, und ich verzog das Gesicht wie eine Fünfjährige, die sich auf einen Wutanfall vorbereitet. Ich wollte nicht, dass er atemberaubend und charmant war! Und seine Grübchen wollte ich schon gar nicht sehen.
    »Den habe ich verschluckt.«
    »Hast du nicht. Wenn du ihn verschluckt hättest, hätte ich eine Leiche in meiner Wohnung gefunden.«
    Nate blieb stehen und hob eine Braue. »Muss ich mir jetzt Sorgen machen, weil dich die Vorstellung so gar nicht zu beunruhigen scheint?«
    Meine Nasenflügel blähten sich. Wusste ich es doch! Er wollte mich mit seinem Charme um den Finger wickeln.
    Ich musste ihn loswerden, sofort.
    »Gib mir den Schlüssel.«
    Nate zuckte mit den Achseln. »Auf keinen Fall.«
    »Das musst du aber«, sagte ich empört. »Es ist mein Schlüssel.«
    »Warum reden wir die ganze Zeit über den Schlüssel?«
    »Wir haben noch nicht mal angefangen, über den Schlüssel zu reden.« Mein rechter Fuß machte einen Schritt rückwärts, als Nate auf mich zukam. Seine Lider waren halb geschlossen. Sexy. Sein Verführergesicht. »Nate …«
    »Ich liebe dich.«
    Ich blieb wie angewurzelt stehen. Seine Worte waren wie Fäuste, die klaffende Löcher in meine Brust schlugen.
    Nate nutzte meine Erstarrung, um sich mir bis auf wenige Zentimeter zu nähern. Wir berührten uns nicht, aber das war auch gar nicht nötig. Die Hitze seines Körpers strich mir über die Haut.
    »Ohne dich war mein Leben die reinste Hölle«, gestand er zerknirscht und mit leiser Stimme. »Ich dachte, ich schaffe es. Ich dachte, ich kann uns beide belügen. Aber als ich dich letzte Woche auf der Straße gesehen habe, mit diesem Typen und dem kleinen Mädchen … das war, als würde ich einen Blick in die Zukunft werfen. In dem Moment habe ich überhaupt erst richtig begriffen, was es bedeutet, dass ich dich verlassen habe. Dass ich das mit uns nicht

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