Jamaica Lane - Heimliche Liebe
belogen habe. Und ich habe nicht nur dich belogen, sondern auch mich. Ich wollte mich nicht in dich verlieben. Du weißt das besser als jeder andere. Aber es ist passiert, und ich bin immerhin mutig genug zuzugeben, dass mir das eine Scheißangst eingejagt hat. Tut es übrigens immer noch.« Er legte mir sanft die Hand aufs Knie und sah mich beschwörend an. »Nach dir gab es keine andere Frau, weil ich keine andere will. Du hast mich für andere Frauen verdorben.« Seine Hand strich federleicht meinen Schenkel hinauf, und leider rief diese Berührung einhundert Erinnerungen an zärtliche Liebkosungen in mir wach. Offenbar war mir mein Verlangen allzu deutlich anzusehen, denn Nates Augen wurden schmal. »Du fehlst mir, Babe. Alles an dir fehlt mir.« Seine Finger malten Kreise auf meinen Schenkel, und ich kam mir wie gefesselt vor, war unfähig mich zu rühren, während mein Inneres vor Sehnsucht zu vibrieren begann. Nates Augen verdunkelten sich, als er den Blick über meinen Körper und dann zu meinen Lippen wandern ließ. »Dein Mund fehlt mir«, gestand er rau. »Deine Zunge. Wie sie sich anfühlt. Auf meiner Haut.« Er kam mir immer näher, bis ich nichts anderes mehr wahrnahm als ihn. »Dein Mund um meinen Schwanz.«
Ich schluckte. Das Blut rauschte mir in den Ohren, als seine Worte mich mit einem erotischen Zauber belegten.
Unablässig malte er mit den Fingerspitzen Kreise auf meinen Schenkel, langsam und genüsslich. »Mir fehlen deine Brüste, Liv. Deine Nippel – wie sie sich anfühlen, wie sie schmecken. Es fehlt mir, wie sie hart werden, wenn ich sie mit dem Daumen streichle oder sie lecke … und dass ich nur deine Titten zu berühren brauche, und schon bist du feucht.« Er stöhnte, seine Finger krallten sich in meinen Schenkel. »Das alles fehlt mir. Wie feucht und heiß und eng du bist, wenn ich in dir bin. Wie du dabei deine Fingernägel in meinen Rücken gräbst, deine Beine um mich schlingst und mich ansiehst.«
Ich glaube, ich stieß ein Wimmern aus.
Nates Augen flackerten. »Wie du meinen Namen schreist, wenn du kommst. Das fehlt mir am meisten.«
Atemlos sah ich ihn an. Meine Wangen waren gerötet, mein Atem kam stockend. Ich konnte nicht fassen, dass er das in aller Öffentlichkeit zu mir gesagt hatte. Und ich konnte nicht fassen, wie mein Körper darauf reagierte.
Er rieb mir mit der flachen Hand über den Schenkel. »Wenn ich jetzt zwischen deine Beine fassen würde, wärst du feucht, oder, Babe? Du wärst genauso feucht, wie ich hart bin.«
Ich holte tief Luft und versuchte, mein lustvernebeltes Hirn wieder in Gang zu bringen.
Irgendwie fand ich die Kraft, seine Hand von meinem Bein zu schieben. Zitternd griff ich nach meiner Tasche. »Sex ist nicht Liebe.«
»Verdammt noch mal, das weiß ich doch!« Nate fasste mich am Handgelenk. »Geh nicht, Liv. Wenn du jetzt gehst, dann ist das einfach nur … sinnloser Trotz.«
Wut packte mich, und ich schüttelte seine Hand ab. » Du hast mich verlassen«, knurrte ich. »Du hast mich behandelt wie eine deiner Fickbekanntschaften, und auf einmal kommst du auf die Idee, dass du mich doch liebst, und erwartest von mir, dass ich springe?« Ich stand so hastig auf, dass mein Stuhl umkippte. »Was du sagst, klingt alles sehr schön, Nate. Aber letztlich sind deine Worte einen Scheißdreck wert. Du hast nicht mal Respekt vor deinen eigenen Gefühlen, Nate. Wie solltest du da Respekt vor meinen haben?«
Bevor er etwas entgegnen konnte, war ich aus dem Café geflüchtet. Den ganzen Heimweg über musste ich schlucken, um nicht loszuheulen. Es hatte mich unendlich viel Kraft gekostet zu gehen. Kraft, von der ich nicht gewusst hatte, dass ich sie überhaupt besaß.
Kapitel 26
O bwohl Ben mich, wie ich fand, den Wölfen zum Fraß vorgeworfen hatte, schmeichelte es mir, dass er sich genug sorgte, um mich zu bitten, ihn anzurufen, sobald ich wieder zu Hause sei. Als ich dann jedoch seiner Bitte nachkam, fiel ich bei dem, was er sagte, aus allen Wolken.
»Ihr seid eins dieser Paare«, stellte er leise fest.
»Was für eins?«, fragte ich irritiert.
»Eins dieser Paare, die ein Paar sind, auch wenn sie kein Paar sind.«
»Du hast ganze fünf Sekunden mit uns verbracht«, gab ich zu bedenken.
»Ja, und das hat mir gereicht, um zu erkennen, dass das zwischen dir und Nate längst nicht vorbei ist. Ihr habt noch jede Menge zu klären, und bis du weißt, ob du zu ihm zurückwillst oder nicht, ist es für mich am sichersten, wenn ich nicht in der
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