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Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Titel: Jamaica Lane - Heimliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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Freund. Ich kann wohl kaum erwarten, dass ihr ihn nicht mehr einladet.«
    »Trotzdem … ein bisschen krampfig ist es ja schon. Ich hätte dich vorwarnen sollen.«
    »Schon gut. Wir ignorieren uns gegenseitig.« Ich schluckte, weil ich plötzlich einen Kloß im Hals hatte. »Es besteht kein Grund, weshalb wir nicht beide mit unseren Freunden feiern können, ohne dass einer dem anderen gleich eine Gabel ins Auge rammen will!«, fügte ich ungehalten hinzu und kippte meinen Champagner in einem Zug hinunter.
    Joss musterte mich eine Sekunde lang. »Okay, dann überlasse ich dich mal deinen … Gewaltphantasien.«
    Sie war fort, bevor ich mich für meinen kleinen Ausbruch entschuldigen konnte.
    »Scheiße«, grummelte ich.
    »Wie reizend.«
    Ich fuhr herum und sah Ellie, die mit großen Augen schmunzelnd vor mir stand. »Hey, Els. Tut mir leid, dass mir das S-Wort rausgerutscht ist. Ich habe vergessen, meinen Frust an der Garderobe abzugeben. Joss habe ich damit auch schon vergrault.«
    Ellie winkte ab. »Ach, Joss macht das nichts. Sie weiß Bescheid. Außerdem lebt sie im Moment in ihrer eigenen kleinen Blase aus Glück, an der prallt alles Negative einfach ab.«
    »Sie sollte meine Negativität aber nicht abprallen lassen müssen. Meine Negativität hätte ich zusammen mit meinem Frust an der Garderobe abgeben sollen.«
    Ellie trat einen Schritt näher. Ihre Miene hatte etwas Verschwörerisches, war aber gleichzeitig voller Mitgefühl. »Geht’s dir immer noch dreckig?«
    Ich blinzelte stumm.
    »Das heißt wohl ja.« Und ohne ein weiteres Wort ließ sie mich stehen.
    »O Gott«, murmelte ich, als mir klar wurde, dass ich mit meiner miesen Laune alle Freunde in die Flucht trieb.
    Ich war dankbar, als mein Vater durch die Gästeschar Kurs auf mich nahm, doch als ich seine finstere Miene sah, wich meine Dankbarkeit rasch der Besorgnis.
    »Was ist denn los?«, fragte ich ihn leise, als er mich sanft am Ellbogen nahm.
    »Ich muss mit dir reden«, war alles, was er sagte.
    Verwundert und ein wenig beunruhigt, folgte ich ihm aus dem Wohnzimmer in den ersten Stock. Zu meinem Erstaunen öffnete er die Tür zu Hannahs Zimmer. Auf der Schwelle ließ er mir den Vortritt.
    Ich warf ihm einen fragenden Blick zu, als ich an ihm vorbeiging. Gleich darauf blieb ich wie angewurzelt stehen. Mit dem Rücken zu mir im Zimmer stand Nate. Ich wirbelte herum, um meinen Dad zur Rede zu stellen, aber genau in dem Moment fiel die Tür hinter mir ins Schloss.
    Mir stand der Mund offen. Als ich mich wieder zu Nate herumdrehte, sah der mich irritiert an.
    »Du bist nicht Cam«, stellte er fest.
    »Ach wirklich?«, fauchte ich zurück. »Wir wurden reingelegt. Mein Dad hat mich unter einem dämlichen Vorwand nach oben gelockt.«
    Nate zog eine Braue hoch. Ein belustigtes Funkeln trat in seine dunklen Augen. »Mick war eingeweiht? Seit wann ist er denn auf meiner Seite?«
    Ich wusste genau, wann Dad zur dunklen Seite der Macht übergelaufen war, es war ganz allein meine Schuld. Ich Idiotin. »Bevor du dich als Vollarsch entpuppt hast, habe ich den Fehler gemacht, ihn davon zu überzeugen, dass du ein anständiger Kerl bist. Leider scheint das, was ich ihm gesagt habe, mehr Eindruck bei ihm hinterlassen zu haben als die Tatsache, dass du aufhörst, anständig zu sein, sobald dein Schwanz ins Spiel kommt.«
    Nate war nicht beleidigt, im Gegenteil: Er lachte. »Es ist noch gar nicht so lange her, da wärst du bei so einer Bemerkung knallrot geworden.«
    »Es ist noch gar nicht so lange her, da dachte ich, du wärst ein wundervoller Mensch.«
    Schlagartig war es mit seiner Belustigung vorbei. Wir sahen einander in angespanntem Schweigen an, bis Nate traurig den Kopf schüttelte. »Mir geht es beschissen damit, dass ich dir so was angetan habe. Die Liv, in die ich mich verliebt habe, ist die freundlichste, mitfühlendste und verständnisvollste Frau, der ich je begegnet bin. Es ist meine Schuld, dass du dich so verändert hast.«
    Obwohl sie vermutlich nicht als Vorwurf gemeint war, tat diese Bemerkung weh, und ich konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. Meine Kehle war wie zugeschnürt, als ich mich zum Gehen wandte.
    Ich hörte seine schnellen Schritte hinter mir. Ich hatte gerade die Tür geöffnet, als ich Nates Hitze im Rücken spürte und er die Tür mit einer Bewegung seines ausgestreckten Arms wieder zuwarf. Ich versteifte mich, als er sich von hinten an mich drängte. Das vertraute Gefühl seines starken Körpers an meinem war fast

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