Jamaica Lane - Heimliche Liebe
meine Handtasche, die ich über der Schulter hängen hatte. »Da ist es doch.«
»Das ist meine Handtasche. Mein Portemonnaie ist nicht drin«, log ich.
»Ich habe doch gesehen, wie du es heute Morgen reingetan hast, Schatz«, sagte er durch zusammengebissene Zähne.
»Aber jetzt ist es nicht mehr da, Liebling«, gab ich gepresst zurück.
Wir funkelten uns eine Weile an. Bis ich aus dem Duell als Siegerin hervorging.
Mit finsterer Miene zückte er seinen Geldbeutel und nahm seine Kreditkarte heraus. Als die Verkäuferin die Sachen in eine Tüte steckte, legte ich Nate eine Hand an die Brust und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange, bevor sich mein Mund seinem Ohr näherte. »Rache«, hauchte ich und rückte von ihm ab. In seinen Augen flackerte es, und im ersten Moment verschlug es mir den Atem. Ich ignorierte das Ziehen der Begierde, das sich unter diesem heißen Blick zwischen meinen Beinen bemerkbar machte, und flüsterte: »Meine Arschbacke brennt.«
Seine Anspannung verflog, und er nickte lächelnd. »Also gut. Sagen wir einfach, es ist ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk.« Er nahm die Tüten und reichte sie an mich weiter.
»Nein.« Kopfschüttelnd folgte ich ihm aus dem Geschäft. »Das war Rache.«
»Geburtstagsgeschenk«, warf er über die Schulter zurück.
»Rache«, beharrte ich eisern und stolperte fast über meine Füße, so sehr musste ich mich beeilen, ihn draußen auf der Straße einzuholen. »Mann, das ist so ziemlich das Coolste, was ich je gemacht habe. Das nimmst du mir nicht weg, indem du irgendwelchen Blödsinn von wegen Geburtstagsgeschenk faselst. Das war Rache.« Ich hob die Tüten hoch, um das Gesagte zu unterstreichen.
Nate schüttelte grinsend den Kopf. »Babe, das war so ziemlich das Coolste, was du je gemacht hast, bevor du gesagt hast, es sei das Coolste, was du je gemacht hast.« Er seufzte und lachte über meine eingeschnappte Miene. »Von mir aus«, gab er nach. »Dann war es eben Rache.«
Wir schwiegen, als wir inmitten der immer dichter werdenden Menge von Passanten die Princes Street hinuntergingen, bis ich mich wieder auf meine guten Manieren besann. »Danke für das vorgezogene Geburtstagsgeschenk.«
Viele Frauen drehten sich um, als Nate Sawyer lauthals zu lachen anfing, bevor er mir den Arm um die Schultern legte und mich fest an seine Seite zog.
Ich muss sagen … der Platz gefiel mir ausnehmend gut.
***
Der Türsteher des Club 39 taxierte mich von Kopf bis Fuß und murmelte ein gedehntes »’n Abend, Schätzchen«, ehe er zur Seite trat, um mich reinzulassen. Ich versuchte, nicht rot zu werden, als ich das anerkennende Funkeln in seinen Augen sah. Trotzdem schlotterten meine Knie, als die Absätze meiner hohen Schuhe über den Steinfußboden des Eingangsbereichs klackerten. Ich hatte mich wegen des bevorstehenden Abends so verrückt gemacht, dass ich zu spät dran war und Jo per SMS informiert hatte, dass ich sie, Ellie und die Jungs direkt in der Bar treffen würde. Es war dieselbe Bar, in der Jo und Joss früher gearbeitet hatten, und wir gingen oft hin, weil sie die meisten Mitarbeiter noch gut kannten und wir fast immer einen Tisch bekamen.
Ehrlich gesagt, war es nicht gerade meine Lieblingsbar. Sie war eng und dunkel, die wenigen vorhandenen Möbel waren modern und unbequem, und die Tanzfläche hatte ungefähr die Größe meiner Singleküche. Der Club 39 hatte etwas Prätentiöses, das mir auf die Nerven ging, und insgeheim fürchtete ich, in so einem Laden niemanden zu finden, mit dem ich flirten, geschweige denn Telefonnummern austauschen wollte, so wie Nates Test es vorsah.
Hätte der Gedanke an die Mission des heutigen Abends nicht schon ausgereicht, um meinen Magen in Aufruhr zu versetzen – mein Outfit und die anerkennenden Blicke der Männer hätten garantiert den Rest erledigt.
Nate hatte recht. Ich fühlte mich wirklich sexy. Ich zeigte einen nicht unerheblichen Teil meiner Oberweite, meine Taille wirkte superschlank und meine Hüften extrem kurvig. Das Top und der Rock hoben alle positiven Aspekte meiner Figur hervor und kaschierten die Problemzonen. Außerdem hatte ich mir für mein Make-up mehr Zeit genommen als üblich, einschließlich Smokey Eyes und Lipgloss für vollere Lippen. Meine Frisur war unkompliziert, weil ich von Natur aus schöne Haare hatte. Sie fielen mir in sinnlichen Wellen, die perfekt zu meinem Outfit passten, den Rücken hinab.
Insgesamt fühlte ich mich fast ein bisschen wie Marilyn Monroe, aber das bedeutete
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