James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong
Cork-Schädel. Er sah noch lächerlicher aus als der Agent, aber niemand wagte zu lachen.
Bomb hätte ihn küssen mögen.
28
Chief Cork fuhr die Expedition mit einem alten klapperigen Armeetruck durch die staubigen Straßen Kongatowns in Richtung Süden bis an den Rand des Dschungels.
Das Gepäck, die Verpflegung, Zelte, Waffen und Filmausrüstung, wurde abgeladen und auf die fünf Träger verteilt.
Dann formierte sich der Zug.
An der Spitze stolzierte als Pfadfinder Sergeant Malolo in orangefarbenem Sulurock und litzengeschmückter Uniformjacke, mit Dienstmütze, Reitgerte und großkalibrigem Revolver. Hinter ihm schritt Prof. Dr. Mahathma Benares, in ausgebleichtem Leinenanzug mit Röhrenhosen und kunstvoll gewickeltem Turban.
Dahinter folgte Frau Dr. Pelvia Flesh in tief aufgeknöpftem Khakishirt mit knappen Shorts, die ihren kleinen Po nur unvollkommen bedeckten.
Hinter ihr kam Sir James Bomb, Agent Ihrer Majestät, im vielbelachten Großwildjägerhabit, mit umgehängtem Survivaltool und Nato-Sturmgewehr.
Dann folgte die Reihe der eingeborenen Träger in buntscheckigen Suluröcken, die die Gepäckstücke teils auf langen Bambusstangen gehängt zwischen sich trugen, teils auf dem Kopf balancierten. Zuletzt endlich sicherte Dr. Christopher Slowley in Netzhemd und Bermudas, die seine knochigen Knie wie eine abgeschnittene Schlafanzughose umschlotterten, mit seiner Betäubungsbüchse die Kolonne als Nachhut.
Optisch machte das Ganze den Eindruck eines vergnüglichen, farbenfroh gestimmten Wochenendausflugs, es war aber, wie sich sehr bald herausstellen sollte, nichts anderes als eine strapaziöse und eintönige Plackerei.
Bereits nach einer Stunde verwünschte Prof. Benares im stillen die gesamte Ethnologie, ebenso wie Dr. Pelvia Flesh die Anthropologie und Paläontologie und Dr. Slowley die Zoologie verwünschte.
Und Bomb verfluchte Mudwater, M, den Innenminister, den Sekret Service im allgemeinen und das SDI-Programm im besonderen.
Sie stolperten über Wurzeln, zwängten sich durch Dornen und planschten durch Morast.
Zweige peitschten in ihre Gesichter, Nesseln brannten auf ihren Armen und Beinen, und zahllose Insekten bohrten ihre blutgierigen Rüssel in ihre Haut.
In den ersten drei Stunden legten sie fünf beschwerliche Kilometer zurück, dann gewährte ihnen Sergeant Malolo eine halbstündige Rast. Danach quälten sie sich wieder Stunde um Stunde vorwärts, mechanisch einen Fuß vor den anderen setzend, mit juckender Haut und brennender Kehle.
Der Marsch schien kein Ende nehmen zu wollen.
Es war gegen fünf Uhr, als plötzlich eine erfrischende Brise zu ihnen in die stickige Schwüle des Dschungels drang.
Sergeant Malolo blieb stehen und sprach mit Prof. Benares.
„Meine Herrschaften“, sagte daraufhin der Ethnologe, „Sergeant Malolo sagt mir gerade, daß wir kurz vor dem Südende Melakongas sind. Was Sie spüren, ist die Meeresbrise der Südwestküste, sie ist nur noch einige Kilometer entfernt. Wir werden dort unser Lager aufschlagen und eine Stunde ruhen.
Sie dürfen sich auch im Meer erfrischen, aber Sie sollten sich nicht zu weit hinausbegeben. Es gibt hier sehr gefräßige Haie und einige überaus giftige Arten von Seeschlangen. Also seien Sie vorsichtig!“
„Scheiß-Spiel! “ knurrte Bomb und klatschte auf seiner Wange einen Moskito zu Brei. Er für seinen Teil würde auf das Bad verzichten.
29
Eine Stunde später stand das Lager.
Die eingeborenen Träger hatten im Halbkreis drei Zelte am Rande des Dschungels aufgebaut.
Auf der linken Seite stand das größte für Malolo und die Träger, in der Mitte das Einzelzelt für Ihre Ladyschaft, Miß Pelvia Flesh, und auf der anderen Seite eines von mittlerer Größe, das für Benares, Slowley und Bomb gedacht war.
Diese drei lagen jetzt erschöpft im Schatten einer großen Palme. Benares und Slowley schliefen, Bomb führte sich ein Bier zu Gemüte und beobachtete träge Pelvia Flesh, die den Warnungen zum Trotz bis an die Oberschenkel in der Brandung stand. Sie planschte herum und benetzte Gesicht, Arme und Dekollete mit Wasser. Als sie wieder herauskam, klebten ihr Hemd und Höschen hautnah am Leib, ihr Bauch und ihre Brüste wirkten wie nackt.
Normalerweise hätte dieser Anblick bei Bomb einen Hurrikan der Hormone ausgelöst, diesmal jedoch regte sich kein fleischliches Verlangen in dem Agenten. Der hinter ihm liegende, sechsstündige Gewaltmarsch hatte dieselbe Wirkung wie zwei gehäufte Eßlöffel Soda im Mittagessen eines
Weitere Kostenlose Bücher