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James Bomb jagt das geklonte Monster

James Bomb jagt das geklonte Monster

Titel: James Bomb jagt das geklonte Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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Großbritanniens auf Gibraltar war somit ein weiteres Mal auf unmißverständliche Weise zum Ausdruck gebracht worden.
    An diesem Punkt der Ausführungen von Prof. Skinner erhoben sich die spanischen Kollegen und verließen unter Protest den Saal, auch die Vertreter der Ostblockstaaten und der dritten Welt strebten solidarisch den Ausgängen zu. Der erste politische Eklat des Kongresses war da. Skinner blieb verzweifelt die Hände ringend am Podium zurück.
    „Geschieht dem Armleuchter ganz recht“, meinte Eggbone hämisch. „Er hätte wenigstens von Affenhintern seine Finger lassen sollen.“

23
    Nach einer Tasse Kaffee in einer kleinen Konditorei in der Friedrichstraße kehrten sie gegen sechzehn Uhr dreißig ins Hotel zurück. Jeder ging auf sein Zimmer, wo der Professor sich zu einem Nickerchen hinlegte, hingegen Bomb von zunehmender Nervosität befallen wurde.
    Wie so oft vor dem ersten intimen Zusammensein mit einer Frau, litt Bomb unter starkem Lampenfieber. Er war nämlich, im Gegensatz zu dem, was ihm nachgesagt wurde, beileibe nicht der eiskalte Ladykiller, jedenfalls nicht von Haus aus. Es hatte der vereinten Anstrengung mehrerer Psychiater der Abteilung SS 4 des Sekret-Service bedurft, bis Bomb den speziellen Anforderungen dieses Gebietes einigermaßen gerecht wurde. Diese gelehrten Herren hatten große Mühe darauf verwendet, bei ihm eine gehörige Portion verschütteter Kindheitstraumen freizulegen: einen Ödipuskomplex, einen unterdrückten Hang zum Exhibitionismus und eine latente Neigung zum Bettnässen. Anschließend gaben sie sich mindestens die gleiche Mühe, Bomb diese ungeahnten Abgründe seines Seelenlebens wieder vergessen zu lassen, was dem Unglücklichen aber nicht ganz gelang, jedenfalls war er weit davon entfernt, im Umgang mit Frauen so hemmungslos agieren zu können, wie es von ihm im Dienst oft verlangt wurde.
    Bomb hatte aber herausgefunden, daß sich ein paar trockene Wodka-Martinis als erste Soforthilfe beim Auftreten solcher Nervositätszustände als überaus wirksam erwiesen, weshalb er jetzt zwei doppelte aufs Zimmer bringen ließ und sie sich einverleibte. Anschließend duschte er, rasierte sich und bestellte eine Flasche Krimsekt und eine Zweihundert-Gramm-Dose Kaviar auf Eis mit Zitrone und Toast für achtzehn Uhr fünfundvierzig.
    Danach überprüfte er noch einmal den Sitz seines Toupets und den seiner oberen Teleskopprothese, ebenso den Zustand seines altmodischen Badezimmers und seiner Liegestatt.
    Dann ließ er sich nochmals zwei Wodka-Martinis kommen.
    Es war kurz vor neunzehn Uhr, der bestellte Kaviar und Sekt waren gerade geliefert worden, als es leise an seiner Zimmertür klopfte.
    Bomb öffnete sie und herein trat, heftig atmend, Ludmilla Saccharinowa.
    Sie trug ein enganliegendes schwarzes, vorn durchgeknöpftes Seidenkleid.
    In ihrem ebenmäßigen Gesicht leuchteten über dem sinnlichen Mund verheißungsvolle dunkle Augen.
    „Guten Abend, Ludmilla Saccharinowa“, stotterte Bomb überwältigt.
    Die schöne Russin stürzte auf den Agenten zu und legte den Zeigefinger auf seinen Mund.
    „Nur unsere Körper sollen sprechen, Gospodin“, flüsterte sie heiser und preßte leidenschaftlich ihre Lippen auf die seinen.
    Nach einem langen, nicht endenwollenden Kuß löste sie sich von Bomb und sah sich um.
    Sie entdeckte den Krimsekt auf dem Couchtisch, schritt auf hohen Beinen hinüber und schenkte sich ein Glas ein.
    Mit zurückgeworfenem Kopf trank sie in wenigen Zügen gierig die perlende Flüssigkeit, dann schleuderte sie das Glas mit weitausholender Gebärde hinter sich, wo es an der Wand zerschellte.
    Fasziniert starrte Bomb sie an.
    Mit aufreizenden Bewegungen, ihre schwarzen unergründlichen Augen fest auf ihn gerichtet, begann Ludmilla Saccharinowa ihr Kleid aufzuknöpfen.
    Als die schneeweißen Hügel ihrer Brüste aus der dunklen Seide hervorsprangen, löste sich Bomb aus seiner Erstarrung. Seine Besorgnis war verflogen, es ging alles wie von selbst, er brauchte gar nichts weiter zu tun. Ermutigt trat er auf Ludmilla Saccharinowa zu.
    Gemeinsam taumelten sie zum Diwan. Noch auf dem Weg dorthin glitt das Kleid Ludmilla Saccharinowas zu Boden. Gemeinsam sanken die schöne Russin und der Agent Ihrer britischen Majestät auf den lockenden Pfuhl.
    Ihre Arme waren schlank wie die Birken der Tundra.
    Ihre Beine waren geschmeidig wie die Weiden an der Newa.
    Bomb atmete den herben Duft ihrer Haut und ihrer Heimat.
    Er roch saure Sahne und knuspriges Brot.
    Er

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