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James Bomb jagt die Zombies

James Bomb jagt die Zombies

Titel: James Bomb jagt die Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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schmeicheln Sie mir“, sagte die Frau des Botschafters, „aber ich habe es Ihnen ja schon gesagt, er hofiert mich zwar, aber auch das macht er nicht in den üblichen Normen.“
    „Wie meinen Sie das?“ fragte der Agent.
    „Le Sapp ist Kandaulesist!“
    „Was ist er?“ fragte Bomb entgeistert.
    „Unter einem Kandaulesisten“, erklärte Lady Constance, „versteht man einen Menschen, den es erregt, wenn die Person seiner Leidenschaft auch die Leidenschaft anderer erregt. Dieses abnorme Verhalten wird als Kandaulesismus bezeichnet, nach dem vorchristlichen lydischen König Sadyattes - auch Kandaules genannt -, der seine Frau zwang, ihre Reize auch anderen Männern zu zeigen, um deren und damit seine Begierde zu erwecken. Diese Perversität kann so weit gehen, daß ein Kandaulesist nur erregt wird, wenn die Frau, die er begehrt, kurz vorher von einem anderen Mann begehrt wurde... ich meine, wenn sie mit diesem...“
    Sie verstummte. Bomb sah sie verwirrt an.
    „Moment mal, Frau Professor“, sagte er, ,,hab’ ich das jetzt richtig mitgekriegt? Wollen Sie damit sagen...?“
    „Ich will damit sagen“, nickte Lady Constance, „daß Le Sapp nur potent bei einer Frau ist, von der er weiß, daß sie vorher in den Armen eines anderen gelegen hat.“
    Bomb kratzte sich hinterm Ohr.
    „Ach so“, meinte er, „wo ich herkomme, sagt man von so einem Kerl einfach: Er mag sein Brötchen gebuttert.“
    Lady Constance verzog das Gesicht.
    „Sehr bildhaft“, sagte sie, „jedenfalls hat Le Sapp Sir Humbert und mich schon des öfteren zu einer Kreuzfahrt auf seiner Jacht eingeladen; wohl in der Hoffnung, uns in der Kabine beobachten zu können.“ Sie verstummte.
    „Das ist eine alte Spezialität von ihm!“ nickte Bomb. „Und?“
    „Was und?“ fragte Lady Constance.
    „Was weiter?“ wollte Bomb wissen.
    „Nichts weiter“, entgegnete die Botschaftersgattin. „Fehlanzeige! Sir Humbert buttert sein Brötchen schon seit langem nicht mehr! “ Sie wälzte sich abrupt auf den Bauch und starrte aufs Meer hinaus. Jetzt ist die Stimmung endgültig im Eimer, du Armleuchter, dachte Bomb. Aber eher hast du ja keine Ruhe gegeben.
    Er war wütend auf sich selbst.

13
    Plötzlich drehte sich Lady Constance wieder herum. „Na los, fragen Sie schon!“ sagte sie.
    „Was meinen Sie?“ fragte Bomb.
    „Ich meine, was alle fragen!“ erwiderte die Frau ungeduldig. „Ich fürchte, ich versteh’ immer noch nicht“, sagte Bomb.
    „Du liebe Güte, sind Sie schwer von Begriff“, erwiderte Lady Constance. „Früher oder später fragen mich alle Männer, wie eine Frau wie ich mit so einem alten Knacker wie Sir Humbert zu Rande kommt.“
    Bomb schluckte.
    „Gut. Wenn Sie darauf bestehen: Also, wie kommt eine Frau wie Sie mit so einem alten Knacker wie Sir Humbert zu Rande?“ Lady Constance räkelte sich träge in der Sonne.
    „Wenn ich mein Hobby außer Haus nicht hätte, wär’s nicht auszuhalten!“ sagte sie.
    „Sie meinen tauchen?“
    „Ich meine bumsen!“ sagte Lady Constance.
    Bomb verschlug es fast die Sprache.
    Dann sagte er: „Das ist nicht Ihr Ernst!“
    „Aber sicher, mein Lieber. Allzuviel Gelegenheiten hab’ ich auf dieser gottverlassenen Insel natürlich nicht. Aber wir haben immerhin einen Tennisclub, einen Kricketclub und nicht zu vergessen den Tauchclub, dessen Präsidentin ich bin. Ich bin so eine Art Wanderpokal, wissen Sie? Es sind natürlich viele alte Lustmolche hinter mir her, aber ich gebe mich nur den jungen Siegern hin. Die sportlichen Leistungen in den Clubs sind ziemlich in die Höhe geschnellt, seitdem die Gattin des Botschafters als potentielle Siegesprämie winkt.“
    „Sie wollen sich nur wichtig machen“, sagte Bomb ärgerlich. Lady Constance lachte bitter.
    „Fragen Sie doch in der Stadt herum, wenn Sie mir nicht glauben! “ Bomb wußte nicht, was er sagen sollte.
    Mechanisch langte er nach einer Dose Bier und schüttelte sie. „Das Budweiser ist alle.“
    Lady Constance warf ihm einen resignierten Blick zu.
    „Das liebe ich so an den englischen Männern - immer ein verständnisvolles Wort für die wunde Seele einer Frau.“
    Sie stand seufzend auf.
    „Ich werde Ihnen jetzt etwas ganz Spezielles mixen, einen Drink, den sich die verliebten jungen Leute nachts am Strand hier zubereiten. Deshalb heißt dieses Getränk auch ,Playamor’ . Die Natur liefert fast alles, was man dazu braucht. Nur den Rum muß man sich mitbringen.“
    Sie nahm ihr leeres Glas und streckte es dem Agenten

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