James Bomb jagt die Zombies
Spitzen ihrer gebräunten Brüste aus dem Wasser ragten.
Bomb war froh, daß er vor dem Abflug aus London noch Zeit gefunden hatte, ein Sonnenstudio aufzusuchen. Jetzt hier auch noch mit käsweißem Hintern herumplantschen zu müssen, hätte er nicht ertragen.
Sie schwammen bis zum vorderen Rand des Pools, über den das Wasser in Kaskaden den Hang hinabströmte, und blickten hinunter aufs Meer.
Zizi ergriff seine Hand und küßte sie.
„Hier draußen kann uns niemand hören“, sagte sie und sah ihn zärtlich an. „Es war wunderschön mit dir. Noch nie hat mich ein Mann so einfach genommen. Alle anderen wollen immer raffinierten Sex mit mir, perversen Sex. Du bist der erste, der mich ganz einfach genommen hat. Ich danke dir dafür, James!“
Sie schluchzte glücklich, Tränen rannen ihr das Gesicht herab und vermischten sich mit dem Wasser des Pools. Bomb traute seinen Ohren nicht.
Die Kleine weint ja wirklich, dachte er.
Er kapierte überhaupt nichts mehr. Da hatte er gerade, überreizt wie ein pubertierender Primaner, die mieseste Nummer seiner Laufbahn abgezogen, und dieser Sexbombe hatte es gefallen! Der Teufel kannte sich aus mit den Weibern!
„Hätte ich nur einen Mann wie dich früher getroffen“, sagte Zizi Coco leise, „vielleicht wäre alles anders gekommen.“
Sie schwiegen eine Weile.
„Wie bist du eigentlich an Le Sapp geraten?“ fragte Bomb dann.
„Das ist eine lange Geschichte“, antwortete Zizi. „Interessiert dich das wirklich?“
„Mich interessiert alles über dich, mein Schatz“, versicherte ihr Bomb scheinheilig.
34
„Ich stamme aus Port Prince aus Haiti“, begann Zizi. „Mein Vater ist dort ein wohlhabender Apotheker. Ich komme also aus einer sehr guten Familie.“
„Natürlich.“ Er hatte solche Geschichten schon zu Dutzenden gehört.
„Als ich siebzehn war, fuhr ich mit meinem Jugendfreund, einem Studenten, mit einem gemieteten Boot auf eine kleine einsame Insel in der Bucht vor der Stadt zum Baden. Obwohl wir uns seit über einem Jahr kannten und sehr verliebt ineinander waren, war ich noch unberührt.“
„Selbstverständlich“, sagte Bomb.
„Aber an diesem Nachmittag geschah es. Wir schwammen und lachten und balgten uns im Sand. Mein Freund war sehr zärtlich, und an diesem menschenleeren Strand machte er mich zur Frau.
Danach lagen wir glücklich unter Palmen, mein Freund hielt mich noch umfaßt, als plötzlich fünf Kerle, vier riesige Neger und ein Mulatte, sich auf uns stürzten... Zwei der Neger rissen meinen Freund von mir herunter, die beiden anderen hielten mich fest.
Der Mulatte, es war Le Sapp, warf sich auf mich und vergewaltigte mich. Mein Freund mußte alles mit ansehen.“
„Armes Kind“, sagte Bomb.
„Danach wurden wir gefesselt und geknebelt und zu einer Jacht verschleppt, die auf der anderen Seite der Insel ankerte. An Bord spritzten sie mir eine Droge, und ich wurde bewußtlos; wie lange, weiß ich nicht.
Als ich unter Deck in einer Kabine wieder aufwachte, kamen wieder ein Schwarzer und der Mulatte herein. Der Neger vergewaltigte mich, und Le Sapp sah zu. Danach machte er sich über mich her. Er liebt das, er ist pervers.“
„Ein Kandaulesist, wie er im Buche steht“, brachte Bomb seine frischerworbene Weisheit an.
Zizi sah ihn einen Moment zweifelnd an, aber Bomb bedeutet ihr, fortzufahren.
„Als ich nach meinem Freund fragte, lachten sie teuflisch und sagten, er wäre zurückgeschwommen. Wahrscheinlich haben sie ihn über Bord geworfen. Das Schiff war mehrere Tage unterwegs, ich hatte keine Ahnung, wohin. In den Nächten hörte ich Voodoo-Trommeln und monotone Gesänge auf Deck. Jeden Tag kam Le Sapp mit einem Schwarzen, und sie machten sich über mich her. Nach ungefähr einer Woche erschien Le Sapp mit einer Zeitung aus Port-au-Prince. In ihr war ein Bild meiner Familie abgedruckt, mein Vater, meine Mutter und mein kleiner Bruder. Mein Vater hatte eine hohe Belohnung dafür ausgesetzt, wenn ihm jemand etwas über unseren Verbleib sagen könnte. Le Sapp verlangte von mir, bei ihm zu bleiben, wenn ich mich weigerte, würde er mich töten. Er drohte meine Familie ebenfalls zu töten und sie als Zombies wieder auferstehen zu lassen; dasselbe drohte er, würde geschehen, wenn ich versuchen würde, mit ihnen in Verbindung zu treten oder zu fliehen. Ich hatte keine Wahl, ich mußte bei Le Sapp bleiben. Er machte mich offiziell zu seiner Mätresse.
Ich bin jetzt seit sieben Jahren bei ihm, aber er rührt mich selbst kaum
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