James Bomb jagt die Zombies
Elfenbeinintarsien. Blühende Blumenarrangements waren großzügig zwischen ihnen verteilt, und wertvolle, moderne Gemälde bedeckten die Wände.
Der Salon erstreckte sich über die ganze Tiefe des Hauses, seine gegenüberliegende Südseite war geöffnet, durch sie schob sich der zungenförmige Ausläufer eines riesigen Swimmingpools herein, der quer vor dem Gebäude in die Terrasse eingebettet war. Sah man über die Wasserfläche ins Freie hinaus, so hatte man die Illusion, daß dieses direkt in die Wasser des tief unten liegenden Karibischen Meeres überging.
Dieser Le Sapp wußte wirklich, was man mit Geld alles anfangen kann, dachte Bomb.
Als er mit Zizi auf die Terrasse hinaustrat, erkannte er, daß der Swimmingpool die Form eines großen E hatte, dessen drei Fortsätze in das Haus ragten: der mittlere in den Salon, die äußeren in Räume, die an den Enden des Gebäudes lagen.
Die schöne Kreolin führte den Agenten an einer Flucht von Zimmern vorbei zu dem linken dieser Räume und zog ihn dort hinein.
Es war ein sehr weiblicher, eleganter Raum, den sie betraten; offensichtlich das Boudoir der Geliebten Le Sapp’s. Am Ende des hier mit goldenen Mosaiksteinen ausgelegten Poolarmes stand eine riesige Liege, die mit einer Decke aus weißen Polarfuchsfellen bedeckt war. Sie bildete den Mittelpunkt des mit vielen kostbaren Möbeln ausgestatteten Raumes.
Auf einem niederen Onyxtisch daneben standen eine Magnumflasche Champagner der Marke Taittinger und zwei hohe Kristallkelche bereit.
Bomb sah sich um. Er konnte auf den ersten Blick keine Fernsehkameras entdecken, aber er war sich sicher, sie waren da.
Die rhythmisch aufpeitschenden Klänge von Ravels Bolero, dem altbewährten musikalischen Erotikon, klangen von irgendwoher auf.
Der Agent schenkte ein. Sie hoben die Gläser und sahen sich tief in die Augen.
Dann schlang die schöne Kreolin den Arm um den Nacken des Agenten und küßte ihn leidenschaftlich.
Ihr Gewand klaffte über ihren Schenkeln auf und enthüllte geschmeidiges caramelfarbiges Fleisch.
„Hast du einen besonderen Wunsch, Darling?“ flüsterte Zizi an Bombs Ohr. „Du brauchst es nur zu sagen! Es ist alles da: Videofilme, Spezialwäsche, was du willst. Oder soll ich noch jemanden dazuholen?“
„Ich hab’ nur einen Wunsch - dich!“ Bomb erhob sich und stieg aus seinen Hosen.
Wenn er hier schon den Pornodarsteller mimen mußte, so sollte das wenigstens ohne viel Fisimatenten über die Bühne gehen.
Bomb streifte Zizi das Gewand vollends von den Schultern, dann kippte er die Nackte hintenüber in die Fuchsfelle und drang ohne viel Federlesens und Präluminarien in sie ein.
Sie stöhnte überrascht auf und umklammerte ihn mit den Beinen. Wir - machen - eine - ganz - normale - Nummer -, dachte Bomb im Takt, - schön - langsam — und - ganz - normal...
„Ja“, stöhnte Zizi, als hätte sie seine Gedanken verstanden.
So - ist - es — gut — dachte Bomb, ich - werd’ — es — dir - schon - besorgen -...
Aber ach, da fuhr ihm Zizi mit ihren langen scharfen, spitzen rotlackierten Fingernägeln langsam den Rücken hinunter. Das ging Bomb durch Rückenmark und Schambein.
„Oh... ah... ahr...“, gurgelte er. Er versuchte krampfhaft, sich zurückzuhalten.
Vergeblich!
Er hatte sein Pulver bereits verschossen!
Mist, verdammter, dachte Bomb, als er sich heftig atmend an Zizis Hals verbarg.
So eine Pleite.
Bum - Bum - Becker!
Aufschlag und schon vorbei.
Kein langes Hin und Her.
Keine Ballwechsel, keine überraschenden Lobs und keine gefühlvollen Stops.
Nur Bum - Bum und aus.
Kaum begonnen, war’s schon vorbei.
Auch die Zuschauer kamen dabei nicht auf ihre Kosten.
Hörte er da nicht Pfiffe hinter dem Paneel?
Verstohlen blickte er zu Zizi empor.
Tränen hingen an ihren langen Wimpern.
Kein Wunder, dachte Bomb, nach dieser traurigen Vorstellung. Die schöne Kreolin neigte den Kopf und flüsterte ihm zu: „Laß uns hinausschwimmen, James.“
„Aber ich hab’ keine Badehose dabei“, murmelte Bomb geniert.
Zizi sah ihn erstaunt an.
Bomb hätte sich ohrfeigen mögen. Sie mußte ihn ja für eine alte Zimperliese halten - na, wennschon, er hatte sich sowieso bis auf die Knochen blamiert.
Die Geliebte Le Sapp’s erhob sich und sprang nackt, so wie Gott sie erschaffen hatte, mit einem eleganten Kopfsprung ins Wasser.
Der Agent watete fröstelnd hinterher. Sie glitten hinaus in die Helligkeit der Abendsonne.
Zizi legte sich auf den Rücken, so daß die rosigen
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