James Bomb jagt die Zombies
Munitionsdepots, Treibstofflager, Mannschaftsunterkünfte usw. sind ringsherum angeordnet.“
„Ein Fuchsbau“, sagte Lady Constance.
„Fox“, ging Lyster auf das Spiel ein.
„Box“, rief Sir Humbert.“
„Cigarbox“, schloß Bomb ab.
„Das Brainstorming war doch ganz brauchbar“, stellte die Botschaftergattin befriedigt fest. „Sagen Sie, Mr. Lyster, löst der CIA öfter auf diese Art seine Probleme?“
Lyster lächelte. „Das klappt leider nicht immer. Manchmal geht so ein Brainstorming auch ganz schön in die Hose... ich bitte um Verzeihung, Mylady!“ sagte er erschrocken.
Sie lachten, aber das Lachen blieb ihnen im Halse stecken, als sie sich vergegenwärtigten, was da schwarz auf weiß in einem Dutzend Fotografien vor ihnen auf dem Tisch lag: eine geheime sowjetische Marinebasis mit einer Flotte von fünfzig mit Nuklearwaffen ausgerüsteten Mini-U-Booten nebst kernkraftbetriebenem Mutterschiff auf einem neutralen Staatsgebiet in der Karibik.
Es war ungeheuerlich.
„Aber warum hier auf Little Gargantua?“ fragte Lady Constance. „Warum nicht auf Kuba? Das wäre doch viel einfacher für die Russen.“
Lyster schüttelte den Kopf.
„Kuba wäre im Krisenfall zu stark überwacht, und jedes Schiff, das von dort auslaufen würde, wäre von vornherein verdächtig. Aber eine private Luxusjacht aus dem neutralen Little Gargantua ist eine perfekte Tarnung. Und außerdem ist die Kontrolle des
amerikanischen Marinestützpunktes in San Juan von hier aus ein Kinderspiel, genauso wie die amerikanischen Häfen und Flüsse der US-Südküste mit einem schnellen Mutterschiff leicht zu erreichen sind. Die Basis auf Little Gargantua ist also ideal gewählt.“
„Ganz ohne Frage“, stimmte der Botschafter zu.
„Zweifellos“, bestätigte auch Bomb. „Aber wir sollten uns jetzt über zwei andere Probleme Gedanken machen. Zum ersten: Wie weit ist das Unternehmen Cigarbox schon fortgeschritten?“
Bomb blickte Lyster fragend an.
„Das Mutterschiff jedenfalls ist einsatzbereit“, entgegnete dieser. „Aber wie stets mit der U-Bootbasis?“
„Sagten Sie nicht, Lady Constance, daß das Unterwassertor vorvorige Woche noch nicht vorhanden war?“ fragte Bomb.
„Ganz sicher nicht, ich hätte es bemerkt“, antwortete die Botschaftergattin.
„Dann nehme ich an, daß der Ausbau des Bunkers noch andauert“, sagte Bomb, „denn aus statischen Gründen müssen wohl zuerst die tiefer gelegenen Bauabschnitte fertiggestellt sein.“ Er schüttelte den Kopf.
„Mir ist nur ein Rätsel, wie Le Sapp so ein Riesenprojekt geheimhalten kann. Gut, das Material kann er von seinen anderen Baustellen, von den Appartements und den Bungalows abzweigen. Aber daß keiner von den einheimischen Bauarbeitern über den Bunkerbau redet, das ist doch unwahrscheinlich.“
„Sir James“, ließ sich Sir Humbert mild vernehmen, „die Arbeiter, die Le Sapps Appartements und Villen errichten, sind lebendige Menschen, die am Feierabend nach Hause gehen und auch über ihre Arbeit reden. Aber die Arbeiter, die auf Sapps Cape den U-Boot-Bunker bauen, sind keine lebenden Menschen mehr, und sie gehen auch nach der Arbeit nicht nach Hause, weil sie kein zu Hause mehr haben, und sie reden auch nicht über ihre Arbeit, weil sie nicht mehr reden können. Es sind Zombies, Sir James.“
„An so was glaube ich erst, wenn ich es selbst gesehen habe“, sagte Bomb.
Auch Lyster blickte skeptisch.
„Also wenn wir damit richtig liegen, daß die U-Bootbasis, wer immer sie baut, noch nicht fertiggestellt ist, dann sind auch die Cora-U-Boote noch nicht im Land“, sagte er. „Höchstens daß schon zehn davon in der ,C . X. Borgia' liegen. Aber das halte ich für verfrüht.“
„Ich auch“, stimmte Bomb ihm zu. „Ich denke mir, daß die Russen das für die Zukunft so geplant haben: Le Sapp fährt mit seinem Schmuckstück auf eine mondäne Kreuzfahrt, trifft zufällig auf hoher See mit einem harmlosen Frachter zusammen, der in Wirklichkeit ein getarntes sowjetisches U-Boot-Mutterschiff ist und den Bauch voller U-Boote vom Typ Cora hat. Diese werden durch Schleusen im Boden des Schiffes ins freie Wasser entlassen, von der ,C . X. Borgia ' auf demselben Weg aufgenommen und zur Basis nach Sapps Cape gebracht. Nicht einmal auf einen Satellitenfoto würde man diesen Bootsaustausch entdecken.“
„Sehr schlau“, bemerkte Lady Constance.
„Fox!“
„Box!“
„Cigarbox!“
Diesmal lachten sie erst gar nicht.
„Die zweite Frage ist: Was
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